Die Arbeit diskutiert, inwiefern phraseologische Kriterien zum einen auf Erscheinungen der Gebärdensprache angewandt werden können, zum andern soll gezeigt werden, dass nicht nur die Sprache ein Kultur definierendes Merkmal ist, sondern auch die Kultur Einfluss auf die Gebärdensprache genommen hat, indem sich eigene vollkommen lautsprachenunabhängige Phraseologismen herausgebildet haben. Es wird versucht, die Klassifikation der Phraseologismen der Lautsprache auf die Gebärdensprache zu übertragen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Der Kulturbegriff der Gehörlosengemeinschaft
- 2.1 Gebärdensprache und Gehörlosenkultur
- 2.2 Geschichte der Gehörlosenkultur
- 2.3 Die Gehörlosenkultur
- 2.4 Kriterien, durch welche sich die Gemeinschaft der Gehörlosen als Kultur begreift
- 2.4.1 Sprache
- 2.4.2 Dialekte und internationale Sprache
- 2.4.3 Regeln in Gehörlosengemeinschaften
- 2.4.4 Rituale und Zeremonien
- 2.4.5 Technik für Gehörlose, Hilfsmittel im Alltag
- 2.4.6 Die Bedeutung der Institutionen
- 2.4.7 Kunst und Literatur
- 2.4.8 Traditionen und Bräuche
- 2.5 Zugehörigkeit zur Gehörlosenkultur
- 3 Die Gebärdensprache
- 3.1 Die Gebärde
- 3.1.1 Handkonfiguration
- 3.1.2 Die Bewegung
- 3.1.3 Die Ausführungsstelle
- 3.2 Nonmanuelle Elemente
- 3.3 Ablesewörter
- 3.3.1 Lautsprachliche Lexeme als Basis für Ablesewörter
- 3.3.2 Funktion der Ablesewörter
- 4 Eine Begriffsbestimmung des Terminus Wort
- 4.1 Das Wort in der Lautsprache
- 4.2 Das Wort in der Gebärdensprache
- 5 Phraseologismen in der Lautsprache
- 5.1 Definition
- 5.2 Polylexikalität
- 5.3 Das Kriterium der Stabilität
- 5.3.1 Feste Phraseologismen
- 5.3.1.1 Uneingeschränkte Festigkeit, bedingt durch unikale Komponenten und ältere Konstruktionsmöglichkeiten
- 5.3.1.2 Uneingeschränkte Festigkeit in typischen Kommunikationssituationen
- 5.3.2 Variable Phraseologismen
- 5.4 Reproduzierbarkeit
- 5.5 Motiviertheit und Idiomatizität
- 5.5.1 Der Begriff der Idiomatizität
- 5.5.2 Voll-idiomatische, teil-idiomatische und nicht-idiomatische Phraseologismen
- 5.5.2.1 Voll-idiomatische Phraseologismen
- 5.5.2.2 Teil-idiomatische Phraseologismen
- 5.5.2.3 Nicht-idiomatische Phraseologismen
- 5.5.3 Motiviertheit von Phraseologismen
- 5.6 Phraseologische Klassen
- 5.6.1 Phraseologische Ganzheiten
- 5.6.2 Phraseologische Verbindung
- 5.6.3 Modellbildungen und Zwillingsformen
- 5.6.4 Onymische Phraseologismen
- 5.6.5 Phraseologische Termini
- 5.6.6 Komparative Phraseologismen
- 5.6.7 Routineformeln
- 5.6.8 Kinegramme
- 5.6.9 Phraseogesten
- 5.7 Fazit
- 6 Phraseologismen in der Deutschen Gebärdensprache
- 6.1 Definitorische Vorleistung für die Untersuchung phraseologischer Gebärden
- 6.1.1 Ikonizität
- 6.1.1.1 Gebärdensprache – eine ikonische Sprache?
- 6.1.1.2 Die Transparenz ikonischer Zeichen
- 6.1.2 Motiviertheit von Gebärden
- 6.1.3 Symbol
- 6.1.4 Metapher und Metonymie
- 6.1.4.1 Metapher und Metonymie in der Lautsprache
- 6.1.4.2 Direkte Ähnlichkeitsbeziehung, Metapher und Metonymie in der Gebärdensprache
- 6.2 Zur Existenz gebärdensprachlicher Phraseologismen
- 6.2.1 Gebärdensprachspezifische Gebärden
- 6.2.1.1 Das Problem der Polylexikalität von Phraseologismen in der Gebärdensprache
- 6.2.1.2 Reproduzierbarkeit gebärdensprachspezifischer Phraseologismen
- 6.2.1.3 Stabilität von gebärdensprachspezifischen Gebärden
- 6.2.1.4 Idiomatizität von gebärdensprachspezifischen Gebärden
- 6.2.2 Entlehnungsformate von Laut- zu Gebärdensprache und deren Auswirkung auf die gebärdensprachlichen Phraseologismen
- 6.3 Die Untersuchung gebärdensprachlicher Phraseologismen auf Lehnübertragungen
- 6.3.1 Die phraseologische Lehnübertragung und ihre Darstellung als gebärdensprachlicher Phraseologismus durch ikonische Metonymie
- 6.3.2 Die phraseologische Lehnübertragung und ihre Darstellung als gebärdensprachlicher Phraseologismus durch ikonische Metapher
- 6.3.3 Die phraseologische Lehnübertragung und ihre Darstellung als gebärdensprachlicher Phraseologismus durch symbolische Metonymie
- 6.4 Die Untersuchung gebärdensprachlicher Phraseologismen auf Lehnübersetzungen
- 6.5 Klassifikation der Phraseologismen in der Gebärdensprache
- 6.5.1 Phraseologische Ganzheiten in der Gebärdensprache
- 6.5.2 Phraseologische Verbindungen in der Gebärdensprache
- 6.5.3 Modellbildungen und Zwillingsformen in der Gebärdensprache
- 6.5.4 Onymische Phraseologismen in der Gebärdensprache
- 6.5.5 Phraseologische Termini in der Gebärdensprache
- 6.5.6 Kinegramme in der Gebärdensprache
- 6.5.7 Phraseogesten
- 6.5.8 Routineformeln in der Gebärdensprache
- 6.6 Fazit
- 7 Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Magisterarbeit befasst sich mit dem Vergleich von Phraseologismen in der Lautsprache und in der Deutschen Gebärdensprache. Ziel ist es, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede dieser beiden Sprachformen im Hinblick auf ihre phraseologische Struktur und Verwendung zu analysieren.
- Die Rolle der Ikonizität in der Gebärdensprache
- Die Bedeutung von Metaphern und Metonymien in beiden Sprachformen
- Die Analyse der phraseologischen Klassen in der Gebärdensprache
- Die Untersuchung von Lehnübertragungen und Lehnübersetzungen in der Gebärdensprache
- Der Einfluss der Lautsprache auf die Entwicklung von Phraseologismen in der Gebärdensprache
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung - Die Einleitung gibt einen Überblick über den Forschungsstand und die Forschungsfrage der Arbeit. Sie stellt den Kontext des Vergleichs von Phraseologismen in der Lautsprache und in der Gebärdensprache dar.
- Kapitel 2: Der Kulturbegriff der Gehörlosengemeinschaft - Dieses Kapitel beleuchtet die Kultur der Gehörlosengemeinschaft und beschreibt die wichtige Rolle der Gebärdensprache innerhalb dieser Gemeinschaft. Es wird die Geschichte der Gehörlosenkultur sowie die Kriterien, durch welche sich die Gehörlosengemeinschaft als Kultur begreift, dargelegt.
- Kapitel 3: Die Gebärdensprache - Kapitel 3 beschäftigt sich mit der Struktur der Gebärdensprache und deren sprachlichen Besonderheiten. Es werden die verschiedenen Komponenten der Gebärde, wie Handkonfiguration, Bewegung und Ausführungsstelle, sowie die Rolle von nonmanuellen Elementen und Ablesewörtern erläutert.
- Kapitel 4: Eine Begriffsbestimmung des Terminus Wort - In diesem Kapitel wird der Begriff "Wort" im Kontext der Lautsprache und der Gebärdensprache definiert. Die Unterschiede in der Wortbildung und -struktur beider Sprachen werden hervorgehoben.
- Kapitel 5: Phraseologismen in der Lautsprache - Dieses Kapitel beschreibt die Definition, die Eigenschaften und die Klassen von Phraseologismen in der Lautsprache. Es werden die Kriterien der Polylexikalität, Stabilität, Reproduzierbarkeit, Idiomatizität und Motiviertheit diskutiert.
- Kapitel 6: Phraseologismen in der Deutschen Gebärdensprache - Kapitel 6 widmet sich der Untersuchung von Phraseologismen in der Deutschen Gebärdensprache. Es analysiert die Besonderheiten der Gebärdensprache im Hinblick auf ihre ikonischen und metaphorischen Aspekte und untersucht die Existenz und die Struktur von gebärdensprachlichen Phraseologismen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Phraseologismen, Gebärdensprache, Lautsprache, Gehörlosenkultur, Ikonizität, Metapher, Metonymie, Lehnübertragung, Lehnübersetzung und Klassifikation von Phraseologismen.
- Arbeit zitieren
- Cornelia Clauss (Autor:in), 2007, Phraseologismen in der Lautsprache und in der Deutschen Gebärdensprache, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/142863