Unternehmensfinanzierung über kommerzielle Beteiligungsgesellschaften


Seminararbeit, 2009

26 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1 Einleitung und Zielsetzung der Arbeit

2 Begriffliche Grundlagen
2.1 Unternehmens- und Beteiligungsfinanzierung
2.2 Beteiligungsgesellschaften
2.3 Private-Equity und Venture-Capital

3 Gestaltungsmöglichkeiten der Finanzierung über kommerzielle Beteiligungsgesellschaften
3.1 Lebensphasen der Finanzierung
3.2 Formen der Finanzierung
3.3 Weitere Merkmale der Finanzierung
3.4 Exit von Beteiligungsgesellschaften

4 Motive und Auswirkungen einer Finanzierung über kommerzielle Beteiligungsgesellschaften

5 Schlussbetrachtung

Anlagenverzeichnis

Quellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Formen der Finanzierung nach Rechtsstellung der Kapitalgeber und Mittelherkunft

Abbildung 2: Finanzierung über Beteiligungsgesellschaften

Abbildung 3: Kommerzielle Beteiligungsgesellschaften in Deutschland

Abbildung 4: Phasen der Private Equity Finanzierung

Abbildung 5: Formen der Finanzierung über Beteiligungsgesellschaften

Abbildung 6: Abgrenzungen typischer Früh- und Spätphasenfinanzierungen

Abbildung 7: Exitmöglichkeiten für BG

Abbildung 8: Durchschnittliche Wertsteigerung von Unternehmen durch Private-Equity pro Jahr, gesamt und nach Vorbesitzern

1 Einleitung und Zielsetzung der Arbeit

In Deutschland werden seit mehreren Jahren Absichten und Vorgehensweisen von Beteiligungsgesellschaften (BG) kontrovers und intensiv diskutiert.1 Oft werden diese unter dem Begriff der Private-Equity-Gesellschaften (PEG) bekannten Fi- nanzinvestoren in einen Topf mit Hedgefonds geworfen und in Öffentlichkeit, Medien und Politik entweder als „Heuschrecken“ geschmäht oder als „Sanierer“ gefeiert. Als Argumentationsgrundlage werden zumeist mehrere der zahlreich verfügbaren Studien und Beschreibungen von Einzelfällen bemüht. Während Kri- tiker reine Profitgier und kurzfristige Gewinnmaximierung anmahnen, heben Be- fürworter die positiven Wirkungen von Private-Equity (PE) auf Arbeitsplätze und Wirtschaftswachstum hervor.

Ungeachtet der Auswirkungen von PE ist jedoch festzuhalten, dass dieses mitt- lerweile eine „…essentielle Rolle als Finanzintermediär innehat und speziell für den Mittelstand von immer größer werdenden Bedeutung ist.“2 Für mittelständi- sche Firmen ist die Beteiligung eines Finanzinvestors zur sinnvollen Ergänzung, bisweilen sogar zur notwendigen Finanzierungsalternative neben dem traditionel- len Bankkredit geworden.3 Gerade in Zeiten der gegenwärtigen Wirtschaftskrise, in denen Banken ihre Kreditvergabe reduzieren und Umsätze einbrechen, zeigen sich die Vorteile einer über ausreichend Eigenkapital gedeckten Unternehmensfi- nanzierung für die langfristige Existenzsicherung von Unternehmen.4

Die Gestaltungsmöglichkeiten und Auswirkungen einer Unternehmensfinanzie- rung über BG werden im Rahmen dieser Arbeit diskutiert. Der besondere Fokus liegt dabei auf die am deutschen Markt tätigen, renditeorientierten BG, welche als kommerzielle Beteiligungsgesellschaften (kBG) bezeichnet werden. Hierfür ist zunächst in Kapitel 2 die Einordnung und Abgrenzung der wesentlichen Begriffe, die in diesem Zusammenhang verwendet werden, notwendig. Anschließend wer- den in Kapital 3 die Gestaltungsmöglichkeiten einer solchen Finanzierung anhand verschiedener Merkmale untersucht. Eine Darstellung von Motiven und Auswir- kungen aus Unternehmenssicht erfolgt abschließenden in Kapitel 4.

2 Begriffliche Grundlagen

2.1 Unternehmens- und Beteiligungsfinanzierung

Die gängige und umfassende Auslegung des Begriffs der Unternehmensfinanzie- rung umfasst alle Maßnahmen der Beschaffung und Rückzahlung von Geld- bzw. geldwerten Mitteln.5 Es können verschiedene Formen der Finanzierung unter- schieden werden6. Die klassische Einteilung der Finanzierungsformen erfolgt nach der Rechtsstellung der Kapitalgeber und der Mittelherkunft. Hiernach werden Eigen- und Fremdfinanzierung bzw. Außen- und Innenfinanzierung unterschieden (vgl. Anlage 1 und Anlage 2). Die Kombination beider Merkmale ermöglicht eine nähere Bestimmung der Finanzierungsformen, wie in Abbildung 1 dargestellt:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Formen der Finanzierung nach Rechtsstellung der Kapitalgeber und Mittelherkunft (in Anlehnung an Perridon/Steiner (2002), S. 348.)

Als Beteiligungsfinanzierung wird im oben beschriebenen, klassischen Sinn eine Außenfinanzierung mit Eigenkapital verstanden. Eigenkapitalgeber können bishe- rige oder neue Gesellschafter sein.7 Im Rahmen der Arbeit beinhaltet dies im Be- sonderen „…die institutionelle Bereitstellung von Eigenkapital und eigenkapital- ähnlichen Mitteln…“8 für börsennotierte (Public oder Quoted Equity) und nicht börsennotierte (Private oder Unquoted Equity) Unternehmen durch Eigenkapital- Investoren. Diese bieten jedoch nicht allein Beteiligungen am Eigenkapital an. Durch moderne Finanzarchitekturen, welche sich mit klassischen Kriterien beur- teilt, aus Eigen- und Fremdkapital sowie Zwischenstufen (sogenanntem Mezzani- ne-Kapital9) zusammensetzen, werden komplette Finanzpakete strukturiert.10

2.2 Beteiligungsgesellschaften

Unter dem Begriff der Beteiligungsgesellschaften11 sind institutionelle Investoren zu verstehen, welche Finanzmittel für nicht börsennotierte Gesellschaften bereit- stellen.12 Die Finanzmittel empfangenden Gesellschaften werden dabei als Portfoliounternhemen (PU) bezeichnet. BG fungieren als Finanzintermediäre, welche Geldmittel verschiedener Investoren verwalten und in PU investieren (vgl. Abbildung 2).13 Dabei werden die Interessen der Investoren nach Rentabilität, Sicherheit und Liquidität mit den Interessen der PU nach niedrigen Finanzie- rungskosten, Flexibilität und Langfristigkeit in Einklang gebracht.14

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Finanzierung über Beteiligungsgesellschaften(in Anlehnung an: Betsch/Groh/Lohmann (2000), S. 316.)

Anhand von Investorengruppen und deren Motiven unterscheidet Werner förder- orientierte Beteiligungsgesellschaften (fBG) und kBG.15 Vorrangige Zielsetzung der fBG ist die Vergabe von Mitteln öffentlicher Förderprogramme, insbesondere zur Strukturförderung. Ziel-PU der fBG sind im Besonderen kleine und mittlere Unternehmen mit eher schwacher Eigenkapitalausstattung. Im Mittelpunkt dieser Arbeit stehen kBG. Sie streben eine zeitlich begrenzte Partnerschaft mit dem PU an, in welcher grundsätzlich die Erreichung einer größtmöglichen Rentabilität der zur Verfügung gestellten Mittel angestrebt wird. In Abgrenzung zu anderen Fi- nanzinvestoren wie Hedgefonds, setzen BG jedoch auf eine eher strategisch orien- tierte Partnerschaft, die sich durch ein längerfristiges und eher unternehmerisch orientiertes Engagement auszeichnet. Dieses endet mit dem Ausstieg (Exit) der BG.16 Die auf dem deutschen Markt tätigen BG sowie deren Merkmale und Ziele, sind in Abbildung 3 näher beschrieben.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Kommerzielle Beteiligungsgesellschaften in Deutschland (in Anlehnung an: Werner (2006), S. 151-156 und Sonndorfer (2007), S. 19 f.).

2.3 Private-Equity und Venture-Capital

In der Begriffsfassung des Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesell- schaften e.V. (BVK), wie auch in der bearbeiteten Literatur vorherrschend ver- wendet, dient Private-Equity (PE) als Oberbegriff für außerbörsliches (Private) Beteiligungskapital (Equity). Im Rahmen von PE werden Unternehmen mit Kapi- talbedarf finanzielle Mittel durch institutionelle Investoren, wie z.B. kBG, zur Verfügung gestellt.17 Der Begriff PE umfasst dabei Venture-Capital (VC) und PE in einer engeren US-amerikanischen Abgrenzung. Diese Abgrenzung basiert auf den Lebensphasen des Kapital empfangenden Unternehmens und wird dadurch be- gründet, dass sich Finanzierungsanlässe und -bedingungen in frühen Phasen (Early- Stage) maßgeblich von denen in späten Phasen (Late-Stage) unterscheiden.18 VC be- deutet wörtlich übersetzt Risiko- oder Wagniskapital und „…wird an meist junge, innovative und nicht börsennotierte Unternehmen mit erkennbarem Entwicklungs- und Wachstumspotential vergeben.“19 Demnach ist VC der Frühphasenfinanzierung zuzuordnen. PE-Finanzierungen erfolgen dagegen bei etablierten, reifen Unterneh- men in besonderen Finanzierungsphasen und werden daher der Spätphasenfinanzierung zugeordnet.

3 Gestaltungsmöglichkeiten der Finanzierung über kommerzielle Beteiligungsgesellschaften

3.1 Lebensphasen der Finanzierung

Ein Unternehmen sieht sich in Abhängigkeit von der Lebenszyklus- bzw. Unter- nehmensphase verschiedensten Finanzierungsbedürfnissen bzw. -anlässen gegen- über. Hierfür haben sich unterschiedliche Formen und Merkmale einer Finanzie- rung über BG entwickelt, welche den entsprechenden Unternehmensphasen be- sonders Rechnung tragen und in den nachfolgenden Kapiteln 3.2 und 3.3 disku- tiert werden.20 Abbildung 4 des BVK in Anlehnung an Schefczyk stellt den ideal- typischen Entwicklungsverlauf eines Unternehmens anhand erzielter Gewinne, Kapitalzuführungsbedarf und Risiko des Kapitalgebers dar.21 Den Lebensphasen stehen dabei korrespondierende Finanzierungsphasen gegenüber.22

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Phasen der Private Equity Finanzierung (Frommann/Dahmann (2005), S. 7.)

[...]


1 Vgl. Fuchs (2008), S. 10 f. und Schmidt/Spindler (2008), S. 33.

2 Fuchs (2008), S. 13.

3 Vgl. Ries (2008), S. 45.

4 Vgl. o. Verf. (2008), S. 46.

5 Vgl. Drukarczyk (2002), S. 351 f.

6 Vgl. Perridon/Steiner (2002), S. 347.

7 Vgl. Zantow (2007), S. 40.

8 Vgl. Betsch/Groh/Lohmann (2000), S. 309.

9 Zur Einordnung von Mezzanie-Kapital zwischen Eigen- und Fremdfinanzierung, siehe Anlage 1.

10 Vgl. Zantow (2007), S. 116 und Betsch/Groh/Lohmann (2000), S. 309.

11 Der Begriff der BG wird fälschlicherweise oft als Synonym für Tochter- oder Obergesellschaft im Zusammenhang mit Konzern-Holding Strukturen verwendet. Diese Begriffsverwendung ist abzulehnen, da der Begriff für die in dieser Arbeit diskutierten Gesellschaften verwendet wird. Vgl. Borchers (2002), S. 41-45 und Burger/Ulbrich (2005), S. 8.

12 Vgl. Betsch/Groh/Lohmann (2000), S. 313.

13 Vgl. Zantow (2007), S. 117.

14 Vgl. Sonndorfer (2007), S. 19.

15 Vgl. Werner (2006), S. 149.

16 Vgl. Zantow (2007), S. 120.

17 Vgl. Frommann/Dahmann (2005), S. 6.

18 Vgl. Betsch/Groh/Lohmann (2000), S. 310.

19 Frommann/Dahmann (2005), S. 6.

20 Vgl. Reichling/Beinert/Henne (2005), S. 14 f.

21 Vgl. Schefczyk (2006), S. 24 f.

22 Vgl. Betsch/Groh/Lohmann (2000), S. 311.

Ende der Leseprobe aus 26 Seiten

Details

Titel
Unternehmensfinanzierung über kommerzielle Beteiligungsgesellschaften
Hochschule
Hochschule Pforzheim
Note
1,7
Autor
Jahr
2009
Seiten
26
Katalognummer
V142900
ISBN (eBook)
9783640519552
ISBN (Buch)
9783640521067
Dateigröße
588 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Private Equity, Venture Capital
Arbeit zitieren
Benjamin Mayer (Autor:in), 2009, Unternehmensfinanzierung über kommerzielle Beteiligungsgesellschaften, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/142900

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