Da James Mangolds Identität die cineastischen Elemente, wie psychische Traumata, rätselhafte spannungsgeladene Handlung und ein abruptes Ende einsetzt, gehört Identität zum Genre des Psychothrillers, der sich fließend zwischen den Subgenres des Mystery-, Krimi- oder Horror-Genres bewegt und den Zuschauer bis kurz vor dem Filmende im Ungewissen lässt. Diese Ungewissheit über die tatsächlichen Geschehnisse in Identität erzeugt die für das Thriller-Genre bzw. Psychothriller-Genre charakteristische Spannung und vermittelt, wie den Lesern der Schauerliteratur des 18. Jahrhunderts, ein Gefühl des Unheimlichen, das mit filmischen Mitteln den Nervenkitzel für den Zuschauer des 21. Jahrhunderts intensiviert. Die Intensität von James Mangolds Identität resultiert nicht zuletzt daraus, dass der Film zwei Handlungsstränge verfolgt, die parallel verlaufen. Diese parallel verlaufenden Handlungsstränge setzen sich aus der Rahmenhandlung des Films und dem „Kopfkino“ des psychisch kranken Protagonisten Malcolm Rivers, also der Binnenhandlung, zusammen. Rätselhaft wird die Handlung dadurch, dass Rahmen- und Binnenhandlung immer wieder durch Rückblenden entweder auf die Rahmen- oder die Binnenhandlung unterbrochen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zum Genre des Psychothrillers
- James Mangolds Identität
- Interpretation
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Darstellung von psychischen Krankheiten, insbesondere der dissoziativen Identitätsstörung, im Psychothriller "Identität" von James Mangold. Sie untersucht, wie der Film diese Störung thematisiert und inwieweit er die Kriminalisierung psychisch kranker Menschen im Kino widerspiegelt.
- Die Darstellung der dissoziativen Identitätsstörung im Film
- Die Kriminalisierung psychischer Krankheiten im Filmgenre
- Die Verbindung von Psychothriller-Elementen und psychischer Krankheit
- Der Einfluss postmoderner Denkansätze auf die Filmdarstellung
- Die Rolle von Trauma und Verdrängung in der Entstehung der Störung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik der Kriminalisierung psychischer Krankheiten im Film ein, indem sie Bezug auf historische und zeitgenössische Beispiele nimmt, wie die Verfilmung von "Einer flog über das Kuckucksnest" und "Durchgeknallt". Sie betont die besondere Bedeutung der dissoziativen Identitätsstörung als Thema des Films und beleuchtet die Problematik der Unterscheidung zwischen Schuld und Unschuld bei psychisch Kranken.
Zum Genre des Psychothrillers
Dieser Abschnitt beleuchtet die charakteristischen Merkmale des Psychothriller-Genres und erläutert, wie es die Spannung durch den Fokus auf die Psyche des Protagonisten erhöht. Die besondere Bedeutung von innerer Konflikten und psychischen Traumata, die die Handlung prägen, werden hervorgehoben.
James Mangolds Identität
Die Zusammenfassung von James Mangolds "Identität" beschreibt die Handlung des Films und die parallel verlaufenden Handlungsstränge, die aus der Rahmenhandlung und der Binnenhandlung des Protagonisten bestehen. Sie führt die Frage nach der Schuldfrage im Zusammenhang mit der psychischen Krankheit des Protagonisten ein.
Schlüsselwörter
Die Arbeit widmet sich der Auseinandersetzung mit Themen wie dissoziative Identitätsstörung, Kriminalisierung psychischer Krankheiten, Psychothriller-Genre, postmoderne Denkansätze, Trauma und Verdrängung, sowie die Schuldfrage im Zusammenhang mit psychischer Krankheit.
- Arbeit zitieren
- Hildegard Schnell (Autor:in), 2009, Kriminalisierung psychischer Krankheiten im Film: James Mangolds Identität (2003), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/142940