Neben einer kurzen al-Ġazālīs Biographie, ist diese Arbeit al-Ġazālī als Kritiker der islamischen Philosophie in Allgemeinen mit dem Fokus auf sein Taḥāfut al-falāsifah gewidmet und lässt den Prozess der sogenannten "Naturalisierung" von Avicennas
Lehren in den theologischen Werken al-Ġazālīs, also die Einbindung avicennistischer Lehren in die Theologie al-Ġazālīs, weitgehend aus.
Es werden zwei Hauptfragen beantwortet. Erstens: was ist der Zweck von al-Ġazālī beim Schreiben von Taḥāfut al-falāsifah? Zweitens: ist es wahr, dass sein Taḥāfut den Konflikt zwischen Philosophie und Dogma, zwischen Offenbarung und Verhältnis oder zwischen Orthodoxie und Hetherodoxie darstellt? Inhaltsanalyse und historische Methode werden verwendet, um die Kritik von al-Ġazālī an den muslimischen Philosophen in Taḥāfut zu erläutern. Sein kritisches Denken sollte vielmehr als ein Versuch als muslimischer Gelehrter angesehen werden, der die griechische philosophische Tradition zum Teil versucht auch "zu akzeptieren" und an den Rahmen des islamischen Denkens anzupassen.
Al-Ġazālīs Widerlegung der Philosophie und Philosophen in seinem "Taḥāfut falāsifah" ließ ihm durchaus Raum, einige der dort kritisierten Positionen selbst in seine eigenen Lehren zu übernehmen. Tatsächlich finden wir in al-Ġazālīs eigener Theologie eine weitreichende Aneignung von Lehren Avicennas, vor allem in der Kosmologie und der Seelenlehre.
Mit seinem "Taḥāfut" hat al-Ġazālī ein Buch geschrieben, das das theologische Gedankengebäude, das unter den vorhergehenden Generationen von Ašʿarīten erarbeitet wurde, in eine Kritik des neuplatonischen Aristotelismus avicennischer Prägung übersetzt. Formal ist die Taḥāfut ein Werk der kalām-Literatur.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Al-Ġazālīs Leben und Wirken
- Al-Ġazālīs Erwiderung (radd) auf die falāsifah
- Die Ziele
- Al-Ġazālīs Taḥāfut
- Aufbau und Inhalt des Taḥāfut
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit al-Ġazālīs Kritik an der islamischen Philosophie, insbesondere mit seinem Werk "Taḥāfut al-falāsifah" (Die Inkohärenz der Philosophen). Sie untersucht al-Ġazālīs Leben und Wirken sowie seine Motivation für die Kritik an den falāsifah. Des Weiteren wird analysiert, ob al-Ġazālīs "Taḥāfut" tatsächlich einen Konflikt zwischen Philosophie und Dogma darstellt.
- Al-Ġazālīs Leben und Werk
- Al-Ġazālīs Kritik an der islamischen Philosophie
- Die Ziele von al-Ġazālīs "Taḥāfut al-falāsifah"
- Der Konflikt zwischen Philosophie und Dogma
- Historische und analytische Methoden in der Untersuchung von al-Ġazālīs Kritik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und erläutert die Rezeption von al-Ġazālīs "Taḥāfut al-falāsifah" sowie die Bedeutung des Begriffs "falāsifah". Das zweite Kapitel gibt einen Überblick über al-Ġazālīs Leben und Wirken, insbesondere seine Ausbildung in islamischem Recht und seine Lehrtätigkeit an der Nizāmiyya in Bagdad. Der dritte Abschnitt widmet sich al-Ġazālīs Kritik an den falāsifah, mit einem Fokus auf seine Ziele und das Werk "Taḥāfut al-falāsifah". Das Kapitel beleuchtet den Aufbau und Inhalt des "Taḥāfut" und analysiert al-Ġazālīs Argumente.
Schlüsselwörter
Al-Ġazālī, Taḥāfut al-falāsifah, falāsifah, islamische Philosophie, Avicenna, Ibn Rušd, Dogma, Offenbarung, Orthodoxie, Hetherodoxie, historische Methode, Inhaltsanalyse.
- Arbeit zitieren
- Eniz Brkić (Autor:in), 2021, Al-Ġazālīs Kritik an der islamischen Philosophie. Leben, Wirken und Ziele, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1430797