Theorien zur Wirkung von Gewalt in den Medien


Seminararbeit, 2000

13 Seiten, Note: sehr gut

Anonym


Leseprobe


1. Einleitung in das Thema

In der vorliegenden Ausarbeitung des Referats geht es darum, grundlegende Theorien des Zusammenhangs von Gewaltkonsum in den Medien und Gewalt in der Realität vorzustellen.

Unter Gewalt wird im folgenden „die Manifestation von Macht und/oder Herrschaft, mit der Folge und/oder dem Ziel der Schädigung von einzelnen oder Gruppen von Menschen“ (Theunert 1996:59) verstanden. Es geht dabei sowohl um personale, also dem Individuum zugefügte physische und/oder psychische Gewalt, als auch um strukturelle Gewalt, die sich in bestimmten Hierarchien oder Rollenzuweisungen in der Gesellschaft widerspiegelt.

Der Begriff „Medien“ wird in erster Linie den Rundfunk umfassen, da er aufgrund der doppelten Reizübertragung, visuell und akustisch eine intensivere Rezeption ermöglicht. In Teilen können die Modelle jedoch auch auf den Hörfunk und die Printmedien übertragen werden.

2. Wirkungsebenen von Mediengewalt

Um Gewalt als Folge rezipierten Programms erfassen zu können, muß zunächst die Ebene, auf der die Wirkung erfaßt werden soll, bestimmt werden. Groebel und Gleich (ebd. 1993:26 ff.) unterscheiden drei psychologische Modi der Wirkungsprozesse:

2.1. Wirkungen auf physiologischer Ebene

Medien sind in der Lage, einen sofortigen Anstieg des Erregungslevels eines Rezipienten auszulösen. Dieser Erregungszustand ist meist kurzfristig und kann durch spannende Handlungen und Actionszenen herbeigeführt werden. Formale Gestaltungsmittel wie schnelle Schritte, laute Geräusche und spannende Musik spielen dabei eine große Rolle und unterstützen die erregende Wirkung.

Auf physiologischer Ebene wirkt diese Erregung vor allem kurzfristig. Eine langfristige Wirkung kann indirekt festgestellt werden durch die erhöhte Bereitschaft zur Gewaltausübung, das heißt, eine höhere Wahrscheinlichkeit, daß Ärger oder Nervosität in aggressives Handeln umschlagen.

2.2. Wirkungen auf emotionaler Ebene

Die emotionalen Wirkungen von Mediengewalt sind eng verbunden mit den Wirkungen auf der physiologischen Ebene. Sie äußern sich als Schock- oder Angstreaktionen auf einzelne Bilder oder Szenen. Die Reaktion ist dabei zunächst kurzfristig, langfristig kann sie sich jedoch traumatisch auf den Rezipienten auswirken. Damit kann sich auf emotionaler Ebene erlebte Gewalt sich sowohl aggressions- als auch angstfördernd auswirken.

2.3. Wirkungen auf kognitiver Ebene

Kognitive Wirkungen stehen im Bezug zu Denkstrukturen, Weltbildern und Umweltwahrnehmungen, die sich langfristig im Bewußtsein des Rezipienten manifestieren. Ein viel diskutierter Zusammenhang auf dieser Ebene ist der zwischen Rezeption von Aggression und einer damit einhergehenden Gewöhnung und Abstumpfung beim Rezipienten, mit der sich die Habitualisierungsthese befaßt.

Die nun vorgestellten Theorien gehen auf die Wirkungen auf den unterschiedlichen Ebenen in verschiedener Weise ein.

[...]

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Theorien zur Wirkung von Gewalt in den Medien
Hochschule
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn  (Institut für Soziologie)
Veranstaltung
Massenkommunikation
Note
sehr gut
Jahr
2000
Seiten
13
Katalognummer
V14307
ISBN (eBook)
9783638197472
Dateigröße
481 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Theorien, Wirkung, Gewalt, Medien, Massenkommunikation
Arbeit zitieren
Anonym, 2000, Theorien zur Wirkung von Gewalt in den Medien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14307

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