Durch politische Entwicklungen, wie die Flüchtlingskrise 2015 oder den aktuell herrschenden Ukraine-Krieg und die damit einhergehende Fluchtbewegung, gewinnt sprachliche Vielfalt in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Im Zuge dessen rückt bildungspolitisch die Vermittlung von Deutsch als Fremd- beziehungsweise Zweitsprache noch mehr in den Fokus.
Mit diesem Prozess der Aneignung des Deutschen als Fremd- beziehungsweise Zielsprache, assoziieren die Lernenden immer wieder die Redewendung „Deutsche Sprache – Schwere Sprache“. Jenes greift auch der deutsche Sprachwissenschaftler und Fremdsprachendidaktiker Hans Josef Hausmann auf. Er vertritt die These, der deutsche Wortschatz als fremdsprachlicher Wortschatz sei nur schwer erlernbar.
Um in diesen „Dschungel“ der neuen Begriffe dennoch eine Ordnung zu bringen, bietet das Prinzip des mentalen Lexikons eine enorme Hilfestellung für die Wortschatzvermittlung im Unterricht. Dabei handelt es sich um ein aus der Psycholinguistik stammendes Konzept, das erklärt, wie Wörter miteinander in Verbindung gesetzt und gespeichert bzw. verarbeitet werden.
Wie diese Erkenntnisse zum mentalen Lexikon im Lehrwerk und im Unterricht umgesetzt werden können, wird Gegenstand dieser wissenschaftlichen Arbeit sein. Mit „Wortschatz“ ist derjenige kognitive Speicher an Begriffen gemeint, über den ein/e Sprecher:in verfügt. Die Wortschatzarbeit stellt einen Kernbereich der Sprachkompetenz dar, dem heute mehr Beachtung denn je geschenkt wird. Jenes ist auf die neuesten Forschungsergebnisse zurückzuführen, die zu einem immer stärkeren Interesse bei Didaktikern führen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Relevanz von Wortschatzarbeit im DaF/DaZ Unterricht
- Das mentale Lexikon
- Ordnungskriterien
- Speicherung und Erweiterungsmöglichkeiten von Wortschatz
- Die Umsetzung im Lehrwerk
- Didaktische Implikationen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese wissenschaftliche Arbeit befasst sich mit der Umsetzung von Erkenntnissen zum mentalen Lexikon im DaF/DaZ-Unterricht und in Lehrwerken. Ziel ist es, die Relevanz von Wortschatzarbeit zu beleuchten, das Konzept des mentalen Lexikons vorzustellen und die didaktischen Implikationen für die Wortschatzvermittlung zu untersuchen.
- Relevanz von Wortschatzarbeit im DaF/DaZ-Unterricht
- Das mentale Lexikon als Konzept
- Ordnungskriterien und Vernetzungen im mentalen Lexikon
- Umsetzung im Lehrwerk
- Didaktische Implikationen für die Wortschatzvermittlung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung verdeutlicht die zunehmende Bedeutung von Deutsch als Fremd- und Zweitsprache in Deutschland und die Herausforderungen des Spracherwerbs. Kapitel 2 erläutert die Relevanz von Wortschatzarbeit für den DaF/DaZ-Unterricht, wobei die Bedeutung des mentalen Lexikons hervorgehoben wird.
Kapitel 3 befasst sich mit dem Konzept des mentalen Lexikons und beschreibt dessen Funktionsweise als Teil des Langzeitgedächtnisses. Es werden verschiedene Ordnungskriterien und Vernetzungen im mentalen Lexikon vorgestellt, um zu zeigen, wie Wörter im Gehirn gespeichert und verarbeitet werden.
Schlüsselwörter
Mentales Lexikon, Wortschatzarbeit, DaF/DaZ, Sprachkompetenz, Wortschatzvermittlung, Lehrwerk, Didaktische Implikationen, Ordnungskriterien, Begriffsfelder, Wortfelder, Speicherung, Verarbeitung, Sprachliche Vielfalt, Gesellschaftsteilhabe, Flüchtlingskrise, Ukraine Krieg.
- Arbeit zitieren
- Donja Zamani (Autor:in), 2022, Wie werden Erkenntnisse zum mentalen Lexikon im DaZ/DaF-Unterricht und im Lehrwerk umgesetzt?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1430986