E-Learning - auch ein Thema für die Aus-, Fort- und Weiterbildung in der Pflege


Hausarbeit, 2007

27 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einführung

2 Begriff E-Learning und technische Formen
2.1 Begriffsbeschreibungen zu E-Learning
2.2 Technische Formen des E-Learning

3 Aktueller Stand von E-Learning in Deutschland
3.1 Studie zu E-Learning
3.2 Bildungspolitik und E-Learning
3.3 E-Learning und Pflege

4 Mehrwert und Grenzen von E-Learning
4.1 Mehrwert von E-Learning
4.2 Grenzen von E-Learning

5 Pädagogische und didaktische Überlegungen zu E-Learning
5.1 Bedeutung der Lernparadigmen für E-Learning
5.1.1 Behaviorismus und E-Learning
5.1.2 Kognitivismus und E-Learning
5.1.3 Konstruktivismus und E-Learning
5.2 Didaktische Designs für E-Learning-Plattformen
5.3 Weitere Qualitätskriterien für E-Learning

6 E-Learning in der Pflege
6.1 Die Lernplattform Casus Curae
6.1.1 Hintergrund für die Entstehung der Lernplattform Casus Curae
6.1.2 Das didaktische Konzept von Casus Curae
6.1.3 Das technische Konzept von Casus Curae
6.2 Der Nutzen von E-Learning für die Pflege
6.3 E-Learning - Ergebnisse aus der Forschung

7 Fazit

Literaturverzeichnis und Quellenverzeichnis

1 Einführung

Schon in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts sprach man von einem tief greifenden Wandel im Bildungsbereich, ausgelöst durch die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien wie z.B. E-Learning und in der heutigen Informationsgesellschaft, die immer mehr mit neuen technologischen Entwicklungen aus dem digitalen Bereich durchtränkt ist, werden Schlagwörter wie Datenautobahn, Datenhighway, globales Dorf oder virtuelle Gemeinschaft wie selbstverständlich benutzt.

Besonders junge Menschen, sind an diesen neuen digitalen Techniken sehr interessiert und gehen damit ohne große Vorbehalte um. Dies gilt übrigens auch für Auszubildende in der Pflege. Daher stellt sich mir die Frage nach dem Nutzen der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien für den Bildungsbereich, insbesondere für die Aus-, Fort- und Weiterbildung in der Pflege, d.h. inwiefern können die neuen multimedialen und interaktiven Medien in Form von E-Learning eine sinnvolle Bereicherung des Lehr-Lernprozesses darstellen.

In meiner Hausarbeit „E-Learning – auch ein Thema für die Aus-, Fort- und Weiterbildung in der Pflege?“ möchte ich diese Aspekte aufgreifen und mich mit folgenden Fragen beschäftigen:

- Was versteht man unter dem Begriff E-Learning?
- Was sind die Vorteile (Mehrwert) beziehungsweise Nachteile (Grenzen) von E-Learning?
- Inwieweit ist E-Learning im Bildungsbereich, insbesondere in der Aus-, Fort- und Weiterbildung der Pflege integriert?
- Welche pädagogischen und didaktischen Überlegungen müssen hinsichtlich der Konzeption von E-Learning-Projekten unternommen werden?
- Welche Konsequenzen ergeben sich aus den pädagogischen und didaktischen Überlegungen für die Entwicklung einer E-Learning-Plattform?
- An welchen pädagogischen und didaktischen Ansätzen orientieren sich multimediale Lernplattformen in der Pflege?

2 Begriff E-Learning und technische Formen

2.1 Begriffsbeschreibungen zu E-Learning

Der Begriff E-Learning wird in der Literatur sehr unterschiedlich beschrieben, oft als Zusammenfassung aller Formen des elektronisch gestützten Lernens. Aus diesem Grund möchte ich drei Begriffsbestimmungen stellvertretend zu diesem Begriff vorstellen.

„E-Learning steht für alle Lernformen, die auf der Basis eines Personalcomputers stattfinden. Dies beginnt mit dem Abrufen einfacher Informationsseiten im Internet, elektronischen Lexika, speziell aufbereiteter Inhalte (E-Book), unterstützt durch Übungsaufgaben (E-Exercises) bis hin zu echten Lernprogrammen auf CD (CBT-Computer Based Training) oder im Internet (WBT- Web Based Training). Ein wesentliches Kennzeichen eines gut adaptierten E-Learningkonzepts ist die Netzunterstützung, die durch einen ausgebildeten E-Learning-Betreuer über E-Mail, Chatroom und/oder Videokonferenz angeboten wird.“ (Moriz 2003, S. 24)

Die zweite Begriffsbeschreibung zu E-Learning unterscheidet sich dahingehend, dass Knoppik im Gegensatz zu Moriz das Abrufen einfacher Internetseiten nicht als E-Learning verstanden haben will.

Knoppik hebt hervor, dass die interaktive und multimediale Aufbereitung der Lerninhalte zwingend notwendig ist. Es genügt nicht, eine Arbeitsplattform ohne diese Merkmale anzubieten wie z.B. BSCW-Plattformen (Basic Support for Cooperative Work), die eine Grundlage in Form von Tools zur Verfügung stellen, um eine Zusammenarbeit im Internet zu erleichtern (gemeinsamer Arbeitsbereich online, Hochladen von Dateien, Erstellen von Profilen der Teilnehmer, Diskussionsforum usw.). Er führt hierzu eine Definition von Koch an, der E-Learning als Sammelbegriff für alle elektronischen Lehr- und Lernformen versteht, die durch Informations- und Kommunikationstechnologien - abgekürzt IUK - unterstützt werden. Der Lernende verlässt das traditionelle Klassenzimmer bzw. den Hörsaal und wendet sich dem Internet zu, um online zu lernen. Dies ist an jedem Ort möglich, sofern die nötige IT-Infrastruktur vorhanden ist (vgl. Knoppik 2004, S. 44).

Die dritte Begriffsbestimmung verdeutlicht nochmals die Wichtigkeit des Internets im Rahmen des E-Learning, zeigt aber auch auf, dass synonym zu E-Learning weitere Begriffe benutzt werden.

„Unter den Begriffen E-Learning, Online-Lernen oder Web-based-Teaching (WBT) werden die verschiedenen Formen von computerbasierten Lehr-Lernangeboten verstanden, wobei die Darbietung von Wissensbeständen mithilfe des Computers die Möglichkeit eröffnet, das Internet in allen seinen Formen zu nutzen (Kerres 2001).“ (Hülsken-Giesler et al. 2006, S. 54).

Es zeigt sich anhand der Begriffsbeschreibungen, dass gerade das Internet bzw. Intranet ein besonderes Potenzial für E-Learning bietet, mitunter auch aufgrund der nahezu unbegrenzten Vielfalt von Online-Inhalten.

2.2 Technische Formen des E-Learning

Verschiedene technische Methoden rund um das E-Learning zeigen die teilweise verwirrende Mannigfaltigkeit des Verständnisses um E-Learning. Deshalb möchte ich als nächstes vier verschiedene technische Formen des E-Learning von Dittler näher betrachten.

CBT (Computer-Based-Training)

Die klassische Form des E-Learning ist das CBT, das aber heute aufgrund des immer mehr in den Vordergrund drängenden Internets seine Bedeutung verloren hat. Hierunter werden computerbasierte Lernprogramme verstanden, die auf Diskette, CD-ROM oder DVD vorhanden sind. Es sind eigenständige Anwendungen, die ohne Internet-Anwendung auskommen (vgl. Dittler 2002, S. 30).

WBT (Web-Based-Training)

WBT ist im Gegensatz zu CBT auf die Verfügbarkeit eines Internetzugangs angewiesen. Das ist dadurch bedingt, dass die WBT-Anwendungen (z.B. Lernprogramme) auf einem Web Server liegen und dort abgerufen werden können. Dies hat zum einen Vorteile, die sich darin ausdrücken, dass die Inhalte sehr zügig aktualisiert werden können und auch keine Datenträger wie z.B. Diskette, CD-ROM oder DVD verschickt werden müssen. Ein weiterer Vorzug ist der, dass die Lernenden eine Aufgabenstellung gemeinsam bearbeiten und sich mit den Dozenten austauschen können. Demgegenüber sind damit aber auch Nachteile verbunden, wie z.B. dass ein Internetzugang verfügbar sein muss oder auch technische Probleme, die im Umgang mit dem Internet auftreten können (vgl. Dittler 2002, S. 163).

Lernportale (E-Learning-Portale)

Lernportale sind die konsequente Weiterentwicklung des WBT. In der Regel sind hier zusätzlich auch Coaching-Funktionen implementiert. Darunter ist zu verstehen, dass die Lernenden von Fachexperten technisch, aber vor allem hinsichtlich fachlicher und inhaltlicher Fragen unterstützt werden können. Die Kommunikation kann synchron (Chat) oder asynchron (E-Mail) verlaufen. Es können weiterhin häufig gestellte Fragen und deren Antworten in Form von FAQs (frequently asked questions) dargestellt werden. Der Mehrwert von Lernportalen liegt vornehmlich in der individuellen Betreuung der Lernenden durch den Lernbegleiter (vgl. Dittler 2002, S. 16).

Virtuelle Seminare

Als eine weitere Möglichkeit des E-Learning werden virtuelle Seminare gesehen. Diese erlauben eine synchrone, aber ortsunabhängige gleichzeitige Schulung mehrerer Teilnehmer. Die Online-Seminare können durch eine Webcam in Form von Videobild und Ton übertragen werden. Den Seminarteilnehmern ist es durch die synchrone Kommunikation jederzeit möglich, direkt Fragen an den Dozenten zu stellen. Diese Form des E-Learning ähnelt sehr den Präsenzseminaren und kann dadurch die Vorteile derartiger Seminare nutzen (vgl. Dittler 2002, S. 16).

Die oben beschriebenen technischen Formen des E-Learning wurden hier nicht ausführlich dargestellt, sondern nur die wesentlichsten Merkmale hervorgehoben. In der umfangreichen Literatur zu E-Learning zeigt sich auch deutlich die Problematik der Begriffsvielfalt im Zusammenhang mit E-Learning, wobei weitere Begriffe wie CUL (Computer unterstütztes Lernen), DLS (distance learningsystem) oder VC (virtuell classroom) im Zusammenhang mit E-Learning beschrieben werden, welche aber im Grunde genommen die Grundstruktur der oben genannten technischen Formen beinhalten.

3 Aktueller Stand von E-Learning in Deutschland

3.1 Studie zu E-Learning

Im Zuge der Studie "e-readiness Ranking", durchgeführt von den Instituten Economist Intelligent Unit und IBM Institute for Business Value, in der 65 Länder hinsichtlich der Infrastruktur im Bereich Computer und Telefonie untersucht wurden, kam Deutschland im Jahr 2005 auf den 12. Platz und verbesserte sich gegenüber 2004 um einen Platz. Bezeichnenderweise finden sich die skandinavischen Länder wie Dänemark, Schweden, Finnland und Norwegen auf den ersten zehn Plätzen (vgl. heise online 2005, S. 1).

In dieser jährlich durchgeführten Studie werden notwendige Voraussetzungen beurteilt, um internetbasiertes Lernen in der Arbeitswelt, in der Schule, im öffentlichen Dienst und in der Bevölkerung zu entwickeln, zu nutzen und auszuweiten. Bewertet werden die Versorgung mit IT-Infrastruktur, Angebote an E-Learning, Entwicklung in der Aus- und Weiterbildung, die Inhalte für E-Learning im Internet und der Umgang der Bevölkerung mit E-Learning (vgl. Handl 2004, S. 937).

Im Jahr 2005 wurde ein besonderes Augenmerk auf die Verbreitung von Breitband-Internet gelegt (vgl. heise online 2005, S. 1)

Meiner Ansicht nach wird hierdurch erst der schnelle Datenfluss gewährleistet, der bei einer gut funktionierenden E-Learning-Plattform notwendig ist, um die Lerninhalte interaktiv und multimedial darzustellen.

3.2 Bildungspolitik und E-Learning

Bildungspolitisch erlebt das E-Learning in Deutschland seit Ende der neunziger Jahre eine starke finanzielle Förderung durch Projekte mit Landes-, Bundes- und Europageldern.

Die Gelder werden im Bereich Schule und Berufsausbildung, aber vor allem im Hochschulbereich in verschiedene Projekte wie z.B. „elearning-Dienste für die Wissenschaft“, ein Förderprogramm zur Etablierung von E-Learning an Hochschulen, investiert (vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung 2004).

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat im Zeitraum von 2001 bis 2003 verschiedene Projekte hinsichtlich E-Learning und Multimedia an Hochschulen mit ca. 200 Millionen Euro gefördert (vgl. Knoppik 2004, S. 43).

[...]

Ende der Leseprobe aus 27 Seiten

Details

Titel
E-Learning - auch ein Thema für die Aus-, Fort- und Weiterbildung in der Pflege
Hochschule
Hochschule Ludwigshafen am Rhein
Veranstaltung
Soziale Arbeit und Pflege
Note
1,0
Autor
Jahr
2007
Seiten
27
Katalognummer
V143225
ISBN (eBook)
9783640523696
ISBN (Buch)
9783640524372
Dateigröße
463 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
E-Learning, Pflegepädagogik, Krankenpflege, EDV, Pflege, Ausbildung, Gesundheits- und Krankenpflege, Fortbildung, Weiterbildung, Pflegewissenschaft
Arbeit zitieren
Michael Oppenländer (Autor:in), 2007, E-Learning - auch ein Thema für die Aus-, Fort- und Weiterbildung in der Pflege, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/143225

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