Diese Hausarbeit analysiert das Motiv patriarchaler Herrschaft in der häuslichen Sphäre, dargestellt in Federico García Lorcas "La casa de Bernarda Alba" und Charlotte Perkins Gilmans "The Yellow Wallpaper". Sie beleuchtet, wie patriarchale Strukturen das familiäre und gesellschaftliche Zusammenleben prägten und vergleicht die Auswirkungen dieser Machtstrukturen in beiden Werken.
Besonders soll dargestellt werden, wie diese jeden Tag in der häuslichen Sphäre als zentralem Schauplatz der Werke präsent und spürbar und somit mehr als relevant für das gesellschaftliche und familiäre Zusammenleben zu Lebzeiten Lorcas und Gilmans war.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Analyse von La casa de Bernarda Alba
- Handlung
- Sprache und Struktur
- Raum
- Symbolik
- Rolle des Patriarchats
- Analyse von The Yellow Wallpaper
- Handlung
- Sprache und Struktur
- Raum
- Symbolik
- Rolle des Patriarchats
- Vergleich der Werke
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Werke La casa de Bernarda Alba von Federico García Lorca und The Yellow Wallpaper von Charlotte Perkins Gilman. Die Analyse fokussiert auf die Rolle des Patriarchats in der häuslichen Sphäre und untersucht, wie sich diese Macht in den Werken manifestiert. Die Arbeit will die Auswirkungen von patriarchalen Strukturen auf die Lebenswelten der weiblichen Figuren in den Texten deutlich machen.
- Patriarchale Strukturen in der häuslichen Sphäre
- Die Unterdrückung von Frauen in der Familie und Gesellschaft
- Die Bedeutung des Raumes und der Sprache als Mittel der Kontrolle
- Die Rolle von Rebellion und Widerstand in den Werken
- Die Bedeutung von Symbolik in der Darstellung der patriarchalen Macht
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung beleuchtet die historische und gesellschaftliche Relevanz des Patriarchats im Kontext der Werke La casa de Bernarda Alba und The Yellow Wallpaper. Sie stellt die Autor*innen und ihre Werke vor und skizziert die wichtigsten Themen, die in der Arbeit behandelt werden.
Analyse von La casa de Bernarda Alba
Handlung
Die Handlung von La casa de Bernarda Alba spielt im Andalusien der 1930er Jahre. Bernarda Alba, die nach dem Tod ihres Mannes das Oberhaupt der Familie ist, ordnet für ihre fünf Töchter eine achtjährige Trauerzeit an. Während dieser Zeit sind sie in der häuslichen Sphäre gefangen und dürfen das Haus nicht verlassen. Durch die Unterdrückung ihrer Mutter kommt es zu Spannungen zwischen den Schwestern, insbesondere als Angustias ihre Verlobung bekannt gibt. Die jüngste Schwester, Adela, rebelliert gegen die Autorität von Bernarda und beginnt eine Affäre mit Pepe el Romano, dem zukünftigen Ehemann ihrer Schwester. Die Entdeckung der Affäre führt zu heftigen Konflikten und eskaliert in Adela's Suizid, die auf den vermeintlichen Tod ihres Geliebten, der durch einen Schuss von Bernarda herbeigeführt wurde, folgt.
Sprache und Struktur
Das Werk ist in drei Akte gegliedert, die jeweils in drei Phasen – Ruhe, Konflikt und Eskalation – unterteilt sind. Die Sprache in La casa de Bernarda Alba ist geprägt von derben Ausdrücken und Verwünschungen, die von den Figuren verwendet werden, um ihre aggressive Stimmung auszudrücken. Besonders Bernarda zeichnet sich durch ihre gewalttätige Kommunikation aus, die durch ihre Körpersprache und nonverbalen Zeichen verstärkt wird. Das Schweigegebot, welches Bernarda verhängt, prägt die Handlung und stellt einen zentralen Aspekt der Kontrolle und Unterdrückung im Haus dar.
Raum
Der Raum in La casa de Bernarda Alba ist auf das Haus der Familie Alba beschränkt. Das Haus wird durch Gitter und dicken Mauern von der Außenwelt isoliert und symbolisiert die Gefangenschaft der Frauen. Der Hof, der als Zwischenraum zwischen Haus und Außenwelt fungiert, bietet den Frauen eine begrenzte Form der Freiheit und stellt gleichzeitig den Ort der Begegnungen zwischen Adela und Pepe dar. Die enge, geschlossene Sphäre des Hauses und Bernardas Schweigegebot stellen die umfassende Kontrolle über die Leben der Frauen dar.
Analyse von The Yellow Wallpaper
Handlung
In The Yellow Wallpaper wird die Geschichte einer jungen Frau erzählt, die von ihrem Mann zur Kur in ein abgelegenes Anwesen gebracht wird. Der Mann ist Arzt und glaubt, dass seine Frau an einer nervlichen Erkrankung leidet, die sie daran hindert, ihren Haushalt zu führen. Er verschreibt ihr Ruhe und verbietet ihr jegliche intellektuelle Beschäftigung, unterdrückt sie damit und zwingt sie in die passive Rolle einer Patientin. Die Frau wird zunehmend von der Umgebung des Hauses, insbesondere vom gelben Tapetenmuster, beeinflusst. Sie beginnt Halluzinationen zu haben und ihre mentale Verfassung verschlechtert sich.
Sprache und Struktur
The Yellow Wallpaper ist ein psychologischer Roman, der die Perspektive der Frau im Zentrum der Handlung hat. Die Sprache des Romans ist geprägt von subjektiven Wahrnehmungen und inneren Monologen, die den inneren Kampf der Frau mit ihrer Krankheit und ihrer Unterdrückung durch ihren Mann darstellen. Die Struktur des Romans ist durch die Tagebuchaufzeichnungen der Frau geprägt, die den Verlauf ihrer Erkrankung und ihren geistigen Verfall chronologisch dokumentieren.
Raum
Der Raum in The Yellow Wallpaper ist durch die Isolation des Hauses und die Enge des Zimmers, in dem die Frau gefangen ist, geprägt. Das gelbe Tapetenmuster wird zum zentralen Symbol der Unterdrückung und Krankheit. Es übt eine hypnotische Wirkung auf die Frau aus und verstärkt ihre Halluzinationen. Die enge, geschlossene Sphäre des Zimmers verstärkt das Gefühl der Isolation und der Gefangenschaft.
Schlüsselwörter
Patriarchat, häusliche Sphäre, Unterdrückung, Kontrolle, Rebellion, Symbolik, Raum, Sprache, Geschlecht, Familie, Frauen, Identität, Isolation, Freiheit, La casa de Bernarda Alba, Federico García Lorca, The Yellow Wallpaper, Charlotte Perkins Gilman
- Quote paper
- Lucia Ellmaier (Author), 2019, Patriarchale Herrschaft in der häuslichen Sphäre. Eine Analyse von Lorcas "La casa de Bernarda Alba" und Gilmans "The Yellow Wallpaper", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1433523
