Der Pritt-Stift ist ein echter Klassiker. Kinder und erwachsene Bastler kleben mit ihm seit 1969. Er hat sogar eine eigene Webseite (www.pritt.de), die in leuchtendem Rot – der Erkennungsfarbe des praktischen Klebestiftes – erscheint. Eigentlich ist der Pritt-Stift aber grün. Wie kaum ein anderes Unternehmen hat sich der Hersteller Henkel vorgenommen, seine Produkte möglichst umweltfreundlich zu produzieren und möglichst wenig giftige Substanzen zu verwenden. Man könnte den Pritt-Stift heute sogar bedenkenlos lutschen.
Dabei ist die grüne Strategie knallhart kalkuliert: „Sie verschafft Imagevorteile im Wettbewerb und spart Geld für Prozesse und Strafzahlungen, die weniger ökologisch ausgerichtete Unternehmen fürchten müssen“. So droht dem US-Ölkonzern Chevron eine 27 Mrd. Dollar Strafe, da das Vorgängerunternehmen Texaco bis 1990 im Amazonasbecken Öl gefördert und die Region dabei mit 72 Mrd. Litern Abwasser überschwemmt hat. Nun klagen Anwohner auf Entschädigung.
Der deutsche Siemens-Konzern hat seinen Prozess um schwarze Kassen bereits verloren. Die systematische Korruption bei Großaufträgen im Ausland kostete das Unternehmen allein in den USA eine Strafzahlung in Höhe von 1,6 Mrd. Dollar sowie Prozesskosten und die nicht kalkulierbare Rufschädigung.
Solche Risiken zu erkennen und zu vermeiden, das versprechen Nachhaltigkeitsfonds, die ihre Investitionen nicht nur in Finanzkennzahlen tätigen, sondern auch gewisse ethische Kriterien berücksichtigen.
In der vorliegenden Arbeit wird nach der Ausführung einiger Grundlagen zum Thema Nachhaltigkeit sowie zu nachhaltigen Investmentfonds auf den Markt für nachhaltige Geldanlagen im deutschsprachigen Raum eingegangen. Dabei liegt der Fokus auf den Punkten Marktentwicklung, Rendite und Risiko. Im Weiteren wird eine Betrachtung von Nachhaltigkeitsindizes und im Speziellen der Dow Jones Sustainability Indizes durchgeführt. Hierzu wird nach der generellen Beschreibung von Nachhaltigkeitsindizes ein detaillierter Überblick über Varianten, Auswahl- und Bewertungskriterien gegeben. Es folgt eine Darstellung von Nachhaltigkeitsindizes aus dem Blickwinkel verschiedener Interessengruppen. Anschließend wird analysiert, wie stark Fondsinvestment im Spannungsfeld von Nachhaltigkeit und Shareholder Value steht. Zum Abschluss der Arbeit folgt eine kurze Zusammenfassung sowie ein kurzer Ausblick auf die zukünftige Bedeutung von Nachhaltigkeitsindizes und das Fazit.
Inhaltsverzeichnis
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
1 EINLEITUNG
1.1 Es ist nicht leicht, grün zu sein
1.2 Anlage der Arbeit
2 THEORETISCHER BEZUGSRAHMEN
2.1 Nachhaltigkeit
2.2 Definition Investmentfonds
2.3 Definition Nachhaltige Investmentfonds
2.4 Geschichte nachhaltiger Investmentfonds
3 DER MARKT FÜR NACHHALTIGE INVESTMENTS DEUTSCHSPRACHIGEN RAUM
3.1 Marktentwicklung
3.2 Rendite
3.3 Risiko
4 NACHHALTIGKEITSINDIZES AM BEISPIEL DER DOW JONES SUSTAINABILITY INDIZES (DJSI)
4.1 Aktiver und passiver Ansatz sozial-ökologischen Investments
4.1.1 Ausschlusskriterien (Negativkriterien)
4.1.2 Positivkriterien
4.1.3 Best-in-Class-Ansatz
4.1.4 Kombinierte Auswahlkriterien
4.2 Dow Jones Sustainability Indizes (DJSI)
4.3 Varianten der Dow Jones Sustainability Indizes
4.4 Auswahlkriterien der Dow Jones Sustainability Indizes
4.5 Bewertungskriterien der Dow Jones Sustainability Indizes
4.5.1 Generelle Kriterien
4.5.2 Branchenspezifische Kriterien
4.5.3 Monitoring
4.6 KRITISCHE BETRACHTUNG
5 NACHHALTIGKEITSINDIZES IM VERGLEICH AUS SICHT VON INTERESSENGRUPPEN
5.1 Investoren
5.2 Unternehmen
5.3 Stakeholder
5.4 Gesellschaft
6 FONDSINVESTMENT IM SPANNUNGSFELD VON NACHHALTIGKEIT UN SHAREHOLDER VALUE
7 FAZIT UND AUSBLICK
8 LITERATURVERZEICHNIS
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
„Eine starke Börse kann eben kein Klub für „ethische Kultur“ sein, und die Kapitalisten der großen Banken sind so wenig „Wohlfahrtseinrichtungen“ wie Flinten und Kanonen es sind.“
Max Weber (1894)1
„ Es ist interessant zu beobachten, dass gesellschaftlich oder sozial orientierte Fonds in den vergangenen f ü nf Jahren offenbar besser abgeschnitten haben als ihre kon- ventionellen „ Counterparts “ . Ihr Wachstumsvorsprung ist aber gering, und es ist zu fr ü h, die langfristige G ü te solcher Fonds einzusch ä tzen. Dennoch kann die Bedeu- tung der sozial orientierten Investitionen kaum ü bersch ä tzt werden, denn sie deuten auf eine tief greifende Wandlung der Logik des Kapitalismus hin. Dessen Lehrb ü cher werden nach wie vor unter der Annahme geschrieben, dass jeder Investor f ü r sich allein nach maximaler Rendite strebt. Wenn aber die Investoren daneben auch ihre gesellschaftliche Verantwortung in die Entscheidungen einbeziehen, dann m ü ssen die Lehrb ü cher umgeschrieben werden.
Thomas Donaldson (2001)2
1 Einleitung
1.1 Es ist nicht leicht, grün zu sein
Der Pritt-Stift ist ein echter Klassiker. Kinder und erwachsene Bastler kleben mit ihm seit 1969.3 Er hat sogar eine eigene Webseite (www.pritt.de), die in leuchtendem Rotder Erkennungsfarbe des praktischen Klebestiftes - erscheint. Eigentlich ist der Pritt-Stift aber grün. Wie kaum ein anderes Unternehmen hat sich der Hersteller Henkel vorgenommen, seine Produkte möglichst umweltfreundlich zu produzieren und möglichst wenig giftige Substanzen zu verwenden. Man könnte den Pritt-Stift heute sogar bedenkenlos lutschen.4
Dabei ist die grüne Strategie knallhart kalkuliert: „Sie verschafft Imagevorteile im Wettbewerb und spart Geld für Prozesse und Strafzahlungen, die weniger ökologisch ausgerichtete Unternehmen fürchten müssen“.5 So droht dem US-Ölkonzern Chevron eine 27 Mrd. Dollar Strafe, da das Vorgängerunternehmen Texaco bis 1990 im Amazonasbecken Öl gefördert und die Region dabei mit 72 Mrd. Litern Abwasser überschwemmt hat. Nun klagen Anwohner auf Entschädigung.
Der deutsche Siemens-Konzern hat seinen Prozess um schwarze Kassen bereits verloren.6 Die systematische Korruption bei Großaufträgen im Ausland kostete das Unternehmen allein in den USA eine Strafzahlung in Höhe von 1,6 Mrd. Dollar sowie Prozesskosten und die nicht kalkulierbare Rufschädigung.
Solche Risiken zu erkennen und zu vermeiden, das versprechen Nachhaltigkeitsfonds, die ihre Investitionen nicht nur in Finanzkennzahlen tätigen, sondern auch gewisse ethische Kriterien berücksichtigen.
1.2 Anlage der Arbeit
In der vorliegenden Arbeit wird nach der Ausführung einiger Grundlagen zum Thema Nachhaltigkeit sowie zu nachhaltigen Investmentfonds auf den Markt für nachhaltige Geldanlagen im deutschsprachigen Raum eingegangen. Dabei liegt der Fokus auf den Punkten Marktentwicklung, Rendite und Risiko. Im Weiteren wird eine Betrach- tung von Nachhaltigkeitsindizes und im Speziellen der Dow Jones Sustainability Indi- zes durchgeführt. Hierzu wird nach der generellen Beschreibung von Nachhaltig-
keitsindizes ein detaillierter Überblick über Varianten, Auswahl- und Bewertungskriterien gegeben. Es folgt eine Darstellung von Nachhaltigkeitsindizes aus dem Blick- winkel verschiedener Interessengruppen. Anschließend wird analysiert, wie stark Fondsinvestment im Spannungsfeld von Nachhaltigkeit und Shareholder Value steht. Zum Abschluss der Arbeit folgt eine kurze Zusammenfassung sowie ein kurzer Aus- blick auf die zukünftige Bedeutung von Nachhaltigkeitsindizes und das Fazit.
2 Theoretischer Bezugsrahmen
2.1 Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit bezeichnet ein politisches, wirtschaftliches und gesellschaftliches Konzept, welches sicherstellen soll, dass es den heutigen Generationen gelingt, ihre Bedürfnisse zu befriedigen (intragenerative Gerechtigkeit), ohne den nachfolgenden Generationen die Möglichkeit zu nehmen, ihre eigenen Bedürfnisse zu verwirklichen (intergenerative Gerechtigkeit).7 Angestrebt wird eine integrative Strategie, die die drei Dimensionen Wirtschaftlichkeit, Ökologie und Soziales als voneinander abhän- gige Faktoren betrachtet und deshalb eine ganzheitliche Lösung herbeiführen soll.8 Der deutsche Begriff „Nachhaltigkeit“ geht bis in das frühe 18. Jahrhundert zurück.9 Die Bezeichnung hat seine Ursprünge in der Forstwirtschaft und wurde von Hans Carl von Carlowitz geprägt. Für das Prinzip galt, dass in der Forstwirtschaft nur so viel Holz geschlagen werden durfte, wie durch Baumneupflanzungen nachwachsen konnte. Das Konzept erwies sich als so erfolgreich, dass es im Laufe des 19. Jahr- hunderts unter anderem in Großbritannien und in die USA implementiert und auf an- dere Bereiche, wie z. B. den Fischfang, ausgeweitet wurde.10 Spätestens mit dem Bericht „Die Grenzen des Wachstums“ vom Club of Rome im Jahr 197211 rückte das Nachhaltigkeitsprinzip ins Blickfeld von Politik und Wirtschaft. 15 Jahre später wurde der Brundtland-Report veröffentlicht, der erstmals ein Leitbild für nachhaltige Ent- wicklung definierte: „Sustainable development meets the needs of the present without compromising the ability of future generations to meet their own needs“.12 Die Völkergemeinschaft hat sich 1992 auf der Rio-Konferenz verständigt, dass Konzept der Nachhaltigkeit zu einer Richtlinie für die wirtschaftliche Entwicklung zu machen.13
2.2 Definition Investmentfonds
Der Begriff Investmentfonds bezeichnet nach § 2 Investmentgesetz (InvG) „ein von einer Kapitalanlagegesellschaft (KAG) verwaltetes Sondervermögen“14, das in unter- schiedlichen Anlagebereichen investiert ist15 und professionell verwaltet wird.16 Investmentfonds bringen für den Anleger den Vorteil, „dass er mit relativ kleinen Be- trägen ein diversifiziertes Depot erhält und so sein Anlagerisiko minimiert“.17 Sinkt der Kurs einer Firma, so ist dies weniger deutlich spürbar, als wenn direkt Aktien ge- kauft worden wären. Diese Risikominimierung erkauft man sich allerdings mit Gebüh- ren beim Kauf (teils auch beim Verkauf) sowie mit den Verwaltungskosten des Fonds. Aufgabe des Fondsmanagements ist es, „eine Auswahl und Verteilung der Titel so zu treffen, dass eine maximale Renditechancen bei minimalem Risiken ge- nutzt werden“.18
2.3 Definition Nachhaltige Investmentfonds
Grundsätzlich kann man alle Anlageformen als nachhaltige Kapitalanlagen bezeich- nen, wenn diese neben den konventionellen Anlagekriterien Rendite, Risiko und Li- quidität zusätzlich ethische Werte bzw. moralische Prinzipien berücksichtigen.19 Eine allgemeingültige Terminologie existiert bis heute nicht. Stattdessen findet man eine Reihe von Bezeichnungen, die parallel Verwendung finden: prinzipiengeleitetes In- vestment, nachhaltige oder verantwortliche Geldanlage, ethisches Investieren, ethik- basiertes, grünes, ökologisches, sauberes, zukunftsfähiges, alternatives, Triple Bo- tom Line oder 3P-Investment.
Das amerikanische Social Investment Forum liefert folgende Definition: „SRI consid- ers both the investor’s financial needs and an investment’s impact on society. SRI investors encourage corporations to improve their practices on environmental, social, and governance issues”.20 Je nach Präferenz der Anleger können verschiedene Schwerpunkte zwischen den Prinzipen einerseits und der Ökonomie andererseits gesetzt werden.21 Das Dreieck wird mit einer ethischen Komponente zu einem Viereck erweitert. Dabei werden aus dem sogenannten Universum der Aktien und Obli- gationen jene Titel selektiert, die als nachhaltige Leader bezeichnet werden können. Der Fonds besteht also ausschließlich aus Nachhaltigkeits-Leadern, die Zusammen- setzung wird aber nach konventionellen Finanzanalysen getroffen.22 Als Beispiel soll der Anlagefonds Swisscanto Greeninvest dienen. Die Anlagepolitik des Fonds sieht es vor, „unter Berücksichtigung ökologischer Kriterien langfristig ein durchschnittliches Kapitalwachstum zu erreichen“.23 Der Swisscanto Greeninvest besteht ausschließlich Aktien von Unternehmen, die im Branchenvergleich zu den Umweltleadern gehören. Diese Firmen zeichnen sich durch ein fortschrittliches Um- weltmanagement und stetig verminderte Umweltbelastung in der Produktion und bei den Produkten aus.24
Eine Eigenheit in Deutschland beheimateter Fonds ist, dass Fonds mit ökologischethischen Anlagekriterien nicht mit der Bezeichnung „ethische Fonds“ zugelassen werden. Das zuständige Bundesaufsichtsamt für Kreditwesen (BAK) begründet dies damit, „dass der Begriff „Ethik“ nicht präzise zu definieren und damit eine eindeutige Abgrenzung zu anderen Fonds nicht möglich sei“.25 Das widerspricht dem geforderten Anlegerschutz. Aus diesen sowie aus steuerlichen Gründen werden viele Fonds dieser Art in Luxemburg aufgelegt.
2.4 Geschichte nachhaltiger Investmentfonds
Die Ursprünge des prinzipiengeleiteten Investments liegen in Nordamerika und England und gehen bis in die viktorianische Zeit zurück.26 Bereits vor der Zeit der industriellen Revolution basierte die Anlagephilosophie der Mitglieder der sittenstrengen Bewegung der Quäker auf den Verzicht „von Investments in den Bereichen der Sklaverei und Waffenherstellung“27 sowie in Unternehmen aus den Bereichen der Alkohol-, Glücksspiel- und Tabakindustrie (sog. „Sin Stocks“).28
In börsennotierten Unternehmen erfolgte nach vorherrschender Meinung 1928 - mit der Auflage des Pioneer Fund (Pioneerfonds) in Bosten - der Einzug des Ethikgedankens.29 Erst während des Vietnamkrieges in den 1960er Jahren kam es zu einem weiteren Schub der ethischen Investments als Kriegsgegner überlegten, wie sie indi- rekte Kriegsgewinne ausschließen konnten. Aus dem daraus resultierenden Investiti- onsboykott für Rüstungsfirmen sowie dem gestiegenen Problembewusstsein der Be- völkerung aufgrund des Vietnamkrieges und der Apartheidpolitik in Südafrika ent- standen der Pax World Fund (1971) und der Dreyfuss Fund (1972). In Europa wurde der erste auf Nachhaltigkeit angelegte Fond 1984 aufgelegt.30 Der erste in Deutsch- land auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Investmentfonds war der im Jahr 1996 durch die Ökobank aufgelegte Fonds „Ökovision“.31 Zu den ersten Produkten in diesem Bereich zählten Anleihen sowie Unternehmensbeteiligungen, wobei die häufigste und bis heute sehr populäre Form Direktbeteiligungen an Windkraftwerken sind.32
3 Der Markt für nachhaltige Investments im deutschspra- chigen Raum
Im folgenden Kapitel wird der Markt für nachhaltige Anlageinvestments im deutsch- sprachigen Raum näher betrachtet. Dabei werden die Punkte Marktentwicklung und Rendite näher untersucht sowie eine Risikoeinschätzung vorgenommen. Im nachfolgenden vierten Kapitel wird allgemein das Konzept von Nachhaltigkeitsin- dizes und speziell die Dow Jones Sustainability Indizes (DJSI) vorgestellt. Besondere Berücksichtigung finden dabei die Auswahlkriterien. Die DJSI wurden ausgewählt, da es sich dabei um eine der profiliertestens Index-Familien handelt und das zur Verfü- gung stehende Material sehr gut zugänglich war. Eine vergleichbar profilierte Index- Familie ist bis dato im deutschsprachigen Raum nicht auszumachen.
3.1 Marktentwicklung
Nachhaltige Geldanlagen treffen zunehmend auf eine steigende Nachfrage. Ende 2008 waren es laut Informationen des Sustainable Business Institut (SBI) 274 nach- haltige Fonds in Deutschland, Österreich und der Schweiz. 2003 waren es lediglich 118 Nachhaltigkeitsfonds.33 Ungleich stärker wuchs das Volumen. 2003 wurden ca. fünf Milliarden Euro verwaltet, Ende des Jahres 2008 repräsentierten die Fonds über 21 Milliarden Euro.34 2008 sind 50 Fonds mit einem Volumen von ca. 900 Mio. Euro im deutschsprachigen Raum neu zugelassen worden.35 Insgesamt wurden acht Fonds geschlossen, zusammengefasst oder beachten keine Nachhaltigkeitskriterien mehr.36
Dabei waren 14,31 Mrd. Euro in 170 Aktienfonds investiert, die im vergangenen Jahr eine durchweg negative Kursentwicklung aufwiesen. In 2008 lag sie zwischen minus 8,25 und minus 79,66 Prozent.37 Zu berücksichtigen ist, dass sich einzelne Fonds stark unterscheiden. Einerseits gibt es breit aufgestellte internationale Fonds wie auch spezialisierte Fonds mit regionalem Focus sowie Technologie- und Themen- fonds. Rentenfonds lagen zwischen plus 10,97 und minus 25,12 Prozent. Etwas we- niger - ca. 3 Mrd. Euro- waren in 46 Mischfonds und ca. 95,5 Mio. Euro in zwölf Dachfonds investiert. Die Performance der Mischfonds lag in 2008 zwischen minus 1,70 und minus 43,46 Prozent. Die Performance der Dachfonds lag zwischen minus 11,34 und minus 45,00 Prozent. Hier ist zu beachten, dass Misch- und Dachfonds recht unterschiedliche Aktienanteile haben - mit entsprechenden Auswirkungen auf Rendite und Risiko.
3.2 Rendite
Sind nachhaltige Investmentfonds also Renditekiller? Die Aussage, ob Nachhaltig- keitsfonds profitabel oder gar profitabler als herkömmliche Fonds sind, hängt vom Betrachtungszeitraum ab. Hinlänglich bekannt ist, dass alle Investmentstile Phasen kennen, in denen konventionelle Konzepte besser - oder schlechter - funktionie- ren.38 Nachhaltigkeitsfonds sind stark von der Neigung der Investoren abhängig. Mal erneuerbare Energien, mal eher kleinere Firmen. Erneuerbare Energien profitieren vor allem dann, wenn der Ölpreis steigt - so gesehen im Sommer 2008, wo Öl sein bisheriges Allzeithoch mit 147,27 $ pro Barrel erreicht hatte39 - und alternative Ener- gieformen attraktiver werden. Dies lässt den vorsichtigen Schluss zu, dass es zumin- dest keinen negativen Zusammenhang zwischen Nachhaltigkeit und Rendite gibt.40
[...]
1 Weber, 1894, S. 321
2 Donaldson, 2001, S. 54.
3 Vgl. Henkel AG, 2009.
4 Vgl. Vogel, 2009, S. 84.
5 Vogel, 2009, S. 84.
6 Vgl. RP Online, 2008.
7 Vgl. Kasburg/Schwaffert, 2003, S. 2.
8 Vgl. Aachener Stiftung Kathy Beys, 2004.
9 Vgl. Renner, 2002, S. 31.
10 Vgl. Diefenbacher, 2001, S. 59.
11 Vgl. 1968 in Rom gegründete NGO. Vgl. Aachener Stiftung Kathy Beys, 2004.
12 Vgl. Aachener Stiftung Kathy Beys, 2004.
13 Vgl. Delbeck, 2008, S. 8.
14 ARD, 2009.
15 Vgl. Wikipedia, 2009.
16 Vgl. Bankrecht, 2005, S. 610 f.
17 VISUM, 2009.
18 Vgl. VISUM, 2009.
19 Vgl. Schäfer, 2005, S. 558.
20 USSIF, 2008.
21 Vgl. Mächtel, 1996, S. 50.
22 Vgl. VISUM, 2009.
23 Ebd.
24 Vgl. ebd.
25 Mächtel, 1996, S. 78f.
26 Vgl. Wolff, 1995, S. 3.
27 Friesenbichler, 1996, S. 49.
28 Vgl. Institut für Ökologie und Unternehmensführung, 2009.
29 Vgl. Friesenbichler, 1996, S. 49.
30 Vgl. Homolka, 1990, S. 98f.
31 Vgl. Balz, 1999, S. 58ff.
32 Vgl. Delbeck, 2008, S. 53.
33 Vgl. Vogel, 2009, S. 86.
34 Institut für Ökologie und Unternehmensführung, 2009.
35 Vgl. Institut für Ökologie und Unternehmensführung, 2009.
36 Vgl. Institut für Ökologie und Unternehmensführung, 2009.
37 Vgl.http://www.ecoreporter.de/index.php?id=47&no_cache=1&tx_ttnews[swords]=Performance&tx_ttnews[sjahr]=200 9&tx_ttnews[pointer]=10&tx_ttnews[tt_news]=27858&tx_ttnews[backPid]=2&cHash=c13ab9d590.
38 Vgl. Vogel, 2009, S.87.
39 Vgl.http://kurse.teleboerse.de/DE/Showpage.aspx?pageID=76&instrumentID=153382&instrumentType=Commodity.
40 Vgl. Vogel, 2009, S. 87.
- Arbeit zitieren
- Christoph Pietsch (Autor:in), 2009, Nachhaltige Anlagefonds, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/143567
-
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen.