Mit dieser Arbeit soll ein Erfahrungsbericht über die Gründung von Stadtwerken in Ostdeutschland
erstellt werden. Zuerst werfe ich den Blick zurück in die ehemalige DDR (Kapitel
2.1) und beleuchte im Anschluß die Zeit nach der „Wende“ (Kapitel 2.2). Dabei beschränke
ich mich auf eine Betrachtung der leitungsgebundenen Energien Strom, Erdgas und Fernwärme.
Das Hauptaugenmerk liegt aber auf der Sekundärenergie Strom.
Durch rechtliche Konflikte um die Stromverträge verzögerte sich die Privatisierung der ostdeutschen
Energiewirtschaft bis Ende Juli 1993 (Kapitel 3.1). Danach kam es zu einem Streit
zwischen dem Verbundunternehmen VEAG und den kommunalen Energieversorgern um die
Strompreise. Dieser Streit bremst erneut die Entwicklung hin zu einer flexiblen und wettbewerbsfähigen
Energiestruktur in Ostdeutschland (Kapitel 3.2).
Der Hauptteil (Kapitel 4) ist ein Erfahrungsbericht mit dem Thema „Gründung von Stadtwerken
in Ostdeutschland“. Bis zum Stand Februar 1996 kam es zu 103 Gründungen von
Stadtwerken, deshalb wird im Kapitel 4.1. explizit auf die Gründungsphase der Stadtwerke
nach der Wiedervereinigung eingegangen. Kapitel 4.2. steht ganz unter dem Zeichen der
künftigen Liberalisierung des europäischen und demzufolge auch deutschen Energiemarktes
durch die EU-Stromrichtlinie.
Da es zu dem Thema meiner Seminararbeit keine allzu ergiebige Literaturauswahl gibt, werde
ich Informationsmaterial verwenden, welches ich direkt von den kommunalen Energieversorgungsunternehmen
(EVU) in Ostdeutschland und den Energieverbänden (VKU, IZE) bekommen
habe.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ziel und Gegenstand der Arbeit
- Geschichte der leitungsgebundenen Energiewirtschaft in Ostdeutschland
- Struktur der leitungsgebundenen Energiewirtschaft in der DDR
- Neue Strukturen im Osten nach der Wiedervereinigung
- Rechtliche Probleme der Privatisierung
- Die Verhandlungen um die Stromverträge
- Der Konflikt zwischen den Stadtwerken und der VEAG
- Gründung von Stadtwerken - Ein Erfahrungsbericht
- Gründung von Stadtwerken nach der Wiedervereinigung
- Überlegungen im Vorfeld der Stadtwerksgründungen
- Gründe für eine Stadtwerksbildung
- Probleme in der Anfangsphase der Stadtwerksgründungen
- Beispiel Stendal
- Situation der Stadtwerke in bezug auf die bevorstehende Liberalisierung des Strommarktes
- Die EU-Stromrichtlinie
- Aussichten für Stadtwerke auf dem europäischen Markt und auf kommunaler Ebene
- Der Weg zu einem wettbewerbsfähigen Unternehmen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit bietet einen Erfahrungsbericht über die Gründung von Stadtwerken in Ostdeutschland nach der Wiedervereinigung. Sie beleuchtet die historische Entwicklung der leitungsgebundenen Energiewirtschaft in der DDR und den Wandel nach der Wende. Die Arbeit fokussiert auf die Sekundärenergie Strom und untersucht die Herausforderungen der Privatisierung sowie die Herausforderungen der Stadtwerke angesichts der Liberalisierung des europäischen Energiemarktes.
- Entwicklung der leitungsgebundenen Energiewirtschaft in der DDR
- Privatisierung der ostdeutschen Energiewirtschaft
- Gründung von Stadtwerken in Ostdeutschland
- Rechtliche und wirtschaftliche Herausforderungen der Stadtwerke
- Liberalisierung des europäischen Energiemarktes und die Auswirkungen auf die Stadtwerke
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Zweck und den Gegenstand der Arbeit erläutert. Anschließend wird in Kapitel 2 die Geschichte der leitungsgebundenen Energiewirtschaft in Ostdeutschland dargestellt, beginnend mit der Struktur in der DDR und den neuen Entwicklungen nach der Wiedervereinigung. Kapitel 3 befasst sich mit den rechtlichen Problemen der Privatisierung der ostdeutschen Energiewirtschaft, insbesondere mit den Verhandlungen um die Stromverträge und dem Konflikt zwischen den Stadtwerken und der VEAG. Der Hauptteil der Arbeit, Kapitel 4, ist ein Erfahrungsbericht über die Gründung von Stadtwerken in Ostdeutschland. Hier werden die Gründe für die Stadtwerksbildung, die Probleme in der Anfangsphase und die Situation der Stadtwerke angesichts der Liberalisierung des Strommarktes durch die EU-Stromrichtlinie beleuchtet.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit befasst sich mit der Gründung von Stadtwerken in Ostdeutschland, der Entwicklung der leitungsgebundenen Energiewirtschaft in der DDR und der Herausforderungen der Privatisierung und Liberalisierung des Energiemarktes. Die Arbeit beleuchtet insbesondere die Bereiche Strom, Erdgas und Fernwärme, die EU-Stromrichtlinie, die VEAG und die Rolle der kommunalen Energieversorger.
- Quote paper
- Stefan Schuster (Author), 1998, Gründung von Stadtwerken in Ostdeutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14358