In der vorliegenden Bachelorarbeit tauchen wir tief in die faszinierende Lebenswelt von Juda ein und beleuchten insbesondere die Dynamik der Staatenbildung dieses antiken Königreichs. Ein zentraler Fokus liegt dabei auf den bedeutenden Großmächten, die Juda zu dieser entscheidenden Epoche maßgeblich prägten. Um ein ganzheitliches Verständnis dieses historischen Gefüges zu gewährleisten, wird ein spezieller Blick auf den Bibeltext 2 Kön 22–23 geworfen. Dieser dient als Leitfaden, um den historischen Josia in seinem Wirken und insbesondere seiner Reformtätigkeit in Juda präzise zu analysieren und zu bewerten.
War Josia wirklich der große Reformator und König, wie ihn die biblischen Texte darstellen oder waren diese Taten nur ein Produkt der Literatur? Die Untersuchung der Historizität und literarischen Konstruktion steht im Mittelpunkt dieser Arbeit. Hierbei ist es zunächst erforderlich, den historischen Kontext des Königreichs Juda und seiner angrenzenden Mächte zu klären. Insbesondere wird auf die Großmächte Assyrien und Ägypten eingegangen und ihre Beziehung zum Königreich Juda analysiert. Um eine Grundlage für die Untersuchung der Literargeschichte zu schaffen, wird der Entstehungsprozess des Staates Juda in knapper Form dargestellt. Hierbei wird insbesondere auf die Geschichte Israels von Frevel und Schmitz verwiesen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die geopolitische Lage Judas – Spielball der Großmächte
- Das Assyrische Reich
- Ägypten
- Juda
- Literargeschichte
- Literarische Schichten - Der vordere Königsrahmen und Fund des Buches 22, 1-11
- Literarische Schichten - Die Huldaerzählung 22, 12-20
- Literarische Schichten - Bundesschluss 23,1-3
- Literarischen Schichten - Kultreform 23,4-27
- Literarischen Schichten - Ende Josias 23, 28-30 - Der hintere Königsrahmen und das Himmels
- Der historische Kern Josias und der Kultreform
- Der historische Kern Josias
- Der Vers 4 - Der Baal, die Aschera und das Heer des Himmels
- Der Vers 11 - Die Pferde - ein assyrisches Exportprodukt?
- Der Vers 12 - Dachaltäre
- Intertextualität - Die Propheten schweigen
- Zefanja
- Jeremia
- Der historische Kern Josias
- Theologische Konstruktion - Historische Vorbilder
- Der Fundbericht als Tradition
- Die priesterliche Bestätigung als Tradition
- Die Deuteronomistische Konstruktion
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die historische Person Josia und dessen kultische Reformen, die in den biblischen Texten festgehalten sind. Dabei steht die Frage im Vordergrund, inwieweit die Darstellung der josianischen Kultreform historisch akkurate Ereignisse wiedergibt oder ob es sich um eine literarische Konstruktion handelt.
- Die geopolitische Lage Judas im Kontext der Großmächte Assyrien und Ägypten
- Die literarische Entwicklung des Textes 2. Könige 22-23, unter Berücksichtigung der verschiedenen literarischen Schichten
- Die historische Glaubwürdigkeit der Reformen Josias im Lichte der verfügbaren Quellen und der Analyse der intertextuellen Verbindungen zu den Propheten Zefanja und Jeremia
- Die Rolle von Traditionen und der deuteronomistischen Theologie in der Konstruktion der josianischen Kultreform
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Josia als eine bedeutende Figur des Judentums vor und zeigt die unterschiedlichen Ansichten seiner historischen Bedeutung auf. Der Schwerpunkt liegt auf der Erforschung der Historizität und der literarischen Konstruktion der Josianischen Reform. Um den historischen Kontext zu klären, werden zunächst die geopolitischen Verhältnisse in Juda, Assyrien und Ägypten untersucht.
Das Kapitel über die Literargeschichte analysiert den Text 2. Könige 22-23 und identifiziert die verschiedenen literarischen Schichten, die in den Text eingeflossen sind. Mithilfe dieser Analyse wird versucht, die ursprünglichen Verse zu identifizieren und in ihren historischen Kontext einzuordnen. Im nächsten Kapitel werden zusätzliche Quellen herangezogen, um den Bereich der Intertextualität zu beleuchten und die Propheten Zefanja und Jeremia in den Kontext der josianischen Zeit einzuordnen.
Das Kapitel über die Theologische Konstruktion untersucht, ob die kultischen Reformen unter Josia auf einer Traditionslinie aufbauen. Dazu werden vergleichbare Quellen aus früheren Epochen herangezogen und auf gemeinsame Merkmale untersucht. Die Ergebnisse dieses Kapitels sollen die Möglichkeit einer literarischen Konstruktion aufzeigen.
Schlüsselwörter
Josianische Kultreform, Historizität, Literarische Konstruktion, Assyrien, Ägypten, Juda, 2. Könige 22-23, Deuteronomismus, Zefanja, Jeremia, Tradition, Intertextualität.
- Arbeit zitieren
- Paul König (Autor:in), 2023, Die Josijanische Kultreform. Zwischen Theologischer Konstruktion und Historizität, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1435832