Die vorliegende Hausarbeit widmet sich der eingehenden Untersuchung der Reproduktion der Bildungshomogamie – ein Phänomen, das sich mit der Präferenz von Personen für Partnerinnen oder Partner beschäftigt, die einen ähnlichen Bildungshintergrund aufweisen. Diese grundlegende Annahme beruht auf der Idee, dass Menschen tendenziell Partnerinnen oder Partner bevorzugen, deren Bildungsniveau dem eigenen ähnlich ist. Die Verbreitung dieser Bildungshomogamie wird als weitreichend angenommen, und die vorliegende Studie zielt darauf ab, die Auswirkungen der elterlichen Bildungskonstellation auf die Partnerwahl ihrer Kinder zu untersuchen.
Die Forschungsfrage richtet sich insbesondere darauf, inwiefern Personen, deren Eltern unterschiedliche Bildungshintergründe aufweisen, offener für Partnerinnen oder Partner mit abweichendem Bildungsstand sind. Gleichzeitig wird angenommen, dass Personen, deren Eltern den gleichen Bildungshintergrund besitzen, nicht nur ein ähnliches Bildungsniveau wie ihre Eltern aufweisen, sondern auch dazu neigen, Partnerinnen oder Partner mit vergleichbarem Bildungsstatus zu wählen. Ein zusätzliches Element, das in diese Betrachtung einfließt, ist die Berücksichtigung von Generationsunterschieden, da sich der Anteil bildungsnaher Personen im Laufe der Zeit verändert hat. Dieser Aspekt führt zu häufiger auftretenden Konstellationen, in denen die Eltern eine niedrigere Bildung besitzen als ihre Kinder.
Die vorliegende Arbeit setzt sich zum Ziel, die Hypothesen empirisch zu überprüfen, nachdem eine kurze Übersicht über den aktuellen Forschungsstand und wichtige Theorien zur Entstehung der Bildungshomogamie gegeben wurde. Die Untersuchung stützt sich dabei auf die kumulierten Daten des ALLBUS von 1980 bis 2018, die mithilfe der Statistiksoftware Stata analysiert und durch Regressionsanalysen vertieft werden. Die Entscheidung, kumulierte Daten zu verwenden, ermöglicht eine präzise Kontrolle der zeitlichen Veränderungen im Hinblick auf das untersuchte Phänomen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Forschungsstand
- 2.1 Rational-choice Theorie
- 2.2 Homophilieprinzip
- 2.3 Rollentheoretischer Ansatz
- 3 Datengrundlage und Operationalisierung
- 4 Deskriptive Analysen
- 5 Methode
- 6 Ergebnisse
- 6.1 Einfluss der elterlichen Bildung auf die Bildung der Kinder
- 6.2 Einfluss der Bildung auf die Partnerwahl
- 6.3 Einfluss der elterlichen Bildungskonstellation auf die Partnerwahl
- 7 Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht die Reproduktion der Bildungshomogamie. Ausgehend von der Annahme, dass Personen Partner*innen mit gleichem Bildungshintergrund bevorzugen, analysiert die Arbeit, wie die Bildungskonstellation der Eltern die Partnerwahl ihrer Kinder beeinflusst.
- Die Rolle der Rational-choice Theorie in der Erklärung von Bildungshomogamie
- Der Einfluss von Generationsunterschieden auf die Bildungshomogamie
- Die Bedeutung von Bildung als soziale Ressource im Kontext der Partnerwahl
- Die Analyse von Daten des ALLBUS zur Untersuchung von Bildungshomogamie
- Die Relevanz von Bildungshomogamie für die Reproduktion sozialer Ungleichheit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und die Hypothese der Arbeit vor. Sie erläutert die Bedeutung des Themas im Kontext der Reproduktion sozialer Ungleichheit. Das zweite Kapitel beleuchtet den Forschungsstand und wichtige Theorien zur Entstehung von Bildungshomogamie, insbesondere die Rational-choice Theorie.
Kapitel 3 behandelt die Datengrundlage und Operationalisierung der Studie. Kapitel 4 befasst sich mit deskriptiven Analysen. Kapitel 5 beschreibt die Methode der Studie und die Analyse der kumulierten Daten des ALLBUS mit Hilfe der Statistiksoftware Stata.
Kapitel 6 präsentiert die Ergebnisse der Untersuchung, unterteilt in drei Abschnitte: der Einfluss der elterlichen Bildung auf die Bildung der Kinder, der Einfluss der Bildung auf die Partnerwahl und der Einfluss der elterlichen Bildungskonstellation auf die Partnerwahl.
Schlüsselwörter
Bildungshomogamie, Rational-choice Theorie, Partnerwahl, Bildungsstand, soziale Ungleichheit, ALLBUS, Stata, Generationsunterschiede, Sozialisierung, Kontrollstrukturen.
- Arbeit zitieren
- Sarah Böhm (Autor:in), 2022, Reproduktion der Bildungshomogamie durch die Familie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1436190