Dieser Sammelband enthält drei Hausarbeiten.
Ziel der ersten Arbeit ist es, die Arten der Freundschaft nach Aristoteles detailliert darzustellen, da sie als fachwissenschaftliche Grundlage für den Ethikunterricht dienen und diese anschließend in einen unterrichtlichen Kontext zu bringen, um zu prüfen, ob Aristoteles' Position als Unterrichtsinhalt in einen aktuellen Kontext gesetzt werden kann, um einen Lebensweltbezug für die Lernenden herzustellen. Es folgt eine kurze Einleitung zum Thema Freundschaft und soziale Medien, bevor mithilfe fachdidaktischer Forderungen und Positionen (Lebensweltbezug und Problemorientierung) geprüft wird, inwiefern sich die erläuterte fachwissenschaftliche Position in den unterrichtlichen Kontext umsetzen lässt.
In der zweiten Arbeit liegt das Hauptaugenmerk auf drei ausgewählten Werken deutscher Tragödiendichter aus dem 18. Jahrhundert: Johann Wolfgang Goethe mit seinem Werk "lphigenie auf Tauris", Johann Elias Schlegels "Orest und Pylades" und Christoph Friedrich Derschaus "Pylades und Orestes oder Denckmaal einer Freundschafft". Anhand dieser Werke soll gezeigt werden, dass der Wert der Freundschaft, der sich im 18. Jahrhundert etablierte, großen Einfluss auf die Arbeit der Tragiker hatte. Es wird dargestellt, inwieweit sich die Werke an den griechischen Vorbildern orientiert haben und inwiefern sie, bewusst oder unbewusst, von den gegenwärtigen Einflüssen gelenkt wurden. Des Weiteren soll gezeigt werden, wie die Tragödiendichter im 18. Jahrhundert den Freundschaftsaspekt zwischen Orest und Pylades dargestellt haben und welchen Stellenwert er für sie einnahm.
Was bedeuten eigentlich Freundschaften? Und wie unterscheiden sie sich in unterschiedlichem Alter? Und was hat Soziale Arbeit damit zu tun? Diesen Fragen widmet sich die dritte Ausarbeitung und beschreibt, welche Bedeutung Freundschaften zwischen verschiedenen Geschlechtern und unterschiedlichem Alter hat und wodurch sich diese definieren. Zudem wird die Rolle der Sozialen Arbeit für Freundschaften beschrieben.
Inhaltsverzeichnis
- Der Freundschaftsbegriff nach Aristoteles. Die drei Arten der Freundschaft in der Nikomachischen Ethik, ihre Aktualität und die Umsetzbarkeit im Unterricht
- Einleitung
- Fachwissenschaftliche Gründe für die Auseinandersetzung mit Freundschaft
- Freundschaft nach Aristoteles
- Das Liebenswerte und die Freundschaft zu leblosen Dingen
- Zusammenfassung der bisherigen Aspekte zur Freundschaft
- Die drei Arten der Freundschaft
- Freundschaft aufgrund von Nutzen
- Freundschaft aufgrund von Lust
- Freundschaft aufgrund des Guten - die vollkommene Freundschaft
- Die vollkommene Freundschaft als Verbindungsglied von Freundschaft und Tugend
- Aristoteles` Freundschaftsbegriff und soziale Medien?
- Fachdidaktische Forderungen
- Lebensweltbezug und Problemorientierung
- Fazit
- Der Freundschaftsdiskurs im 18. Jahrhundert. Die Iphigenie-Dramen von J.E. Schlegel, C.F. Derschau und J.W. Goethe
- Einleitung
- Autoren
- Einfluss der Antike und Gegenwart
- J. E. Schlegel
- J. W. Goethe
- C. F. Derschau
- Bedeutung der Freundschaft im 18. Jahrhundert
- Freundschaftsdiskurs von Orest und Pylades
- Titel
- Personenverzeichnis
- Anagnorisis
- Grundprinzip und Leitmotiv
- Auseinandersetzung mit Iphigenie
- Das Tugendduell
- Der Kampf gegen Thoas und die Heilung Orests
- Fazit
- Die Bedeutung von Geschlecht und Alter bei der Entstehung von Freundschaften
- Einleitung
- Freundschaft
- Freundschaften im Kindergartenalter
- Freundschaft im fortgeschrittenen Alter
- Vergleich
- Kritik
- Relevanz des Themas für die soziale Arbeit
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit widmet sich dem Freundschaftsbegriff nach Aristoteles und untersucht die drei Arten der Freundschaft, die in seiner Nikomachischen Ethik beschrieben werden. Ziel ist es, diese philosophischen Konzepte in einen aktuellen, unterrichtlichen Kontext zu übertragen und ihre Relevanz für den Ethikunterricht zu beleuchten.
- Die drei Arten der Freundschaft nach Aristoteles (Nutzen, Lust, Gutes)
- Die Rolle der Freundschaft in der antiken Philosophie
- Die Aktualität von Aristoteles' Freundschaftsbegriff in der heutigen Zeit
- Die Bedeutung der Freundschaft für die Entwicklung des Individuums
- Die Umsetzbarkeit von Aristoteles' Ideen im Ethikunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel widmet sich der Einleitung und stellt die fachwissenschaftlichen Gründe für die Auseinandersetzung mit Freundschaft vor. Es folgt eine Analyse des Freundschaftsbegriffs nach Aristoteles, wobei insbesondere die drei Arten der Freundschaft (Nutzen, Lust, Gutes) im Fokus stehen.
Das zweite Kapitel beleuchtet den Freundschaftsdiskurs im 18. Jahrhundert anhand der Iphigenie-Dramen von J.E. Schlegel, C.F. Derschau und J.W. Goethe. Dabei werden der Einfluss der Antike, die Bedeutung der Freundschaft in dieser Epoche und der Freundschaftsdiskurs von Orest und Pylades untersucht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Freundschaft, Aristoteles, Nikomachische Ethik, Freundschaftstypen, Nutzen, Lust, Gutes, Tugend, Ethikunterricht, Lebensweltbezug, Problemorientierung, Antike, 18. Jahrhundert, Iphigenie, Schlegel, Derschau, Goethe, Orest, Pylades, Tugendduell.
- Arbeit zitieren
- GRIN Verlag (Hrsg.) (Herausgeber:in), Jana Held (Autor:in), 2024, Das Verständnis von Freundschaft von der Antike bis heute. Arten, Bedeutung und Entstehung von Freundschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1436526