Oskar Schlemmer wird am 4. 9. 1888 in Stuttgart geboren. Er ist das jüngste von sechs Kindern. Sein Vater, Carl Leonhard Schlemmer, ist von Beruf Kaufmann. Erfolgreicher ist er aber als Komödienschreiber, Karnevalist und Laienschauspieler.
Oskar Schlemmers Mutter Wilhelmine zeichnet sich hingegen durch Lebensernst und durch ausgeprägten Sinn für Ordnung und Arbeitsdisziplin aus. Oskar Schlemmer absolviert nach Abschluß der Realschule 1903 eine zweijährige Lehre in einer Stuttgarter Intarsienwerkstatt. 1906 erhält Oskar Schlemmer ein Stipendium für die Stuttgarter Akademie der bildenden Künste und studiert dort Freie Malerei. Zu seinen Mitschülern zählen auch Willi Baumeister und der Schweizer Otto Meyer-Amden, der lebenslang Oskar Schlemmers engster Freund bleibt und in späteren Jahren in
lebendigem Briefwechsel mit ihm steht.
1910 unterbricht Oskar Schlemmer sein Studium und verbringt zwei Jahre als freischaffender Maler in Berlin. 1912 kehrt er nach Stuttgart an die Akademie zurück und wird dort Meisterschüler bei Adolf Hölzel. Adolf Hölzel ist einer der ersten Verfechter der gegenstandslosen, abstrakten Malerei. Hölzel läßt seinen Schülern in seinem geistig sehr anspruchsvollen Unterricht stets Raum für eine selbständige künstlerische Entwicklung. 1913 erarbeitet Oskar Schlemmer zusammen mit dem befreundeten Tänzerpaar Elsa
Hötzel und Albert Burger, beides Solotänzer am Königlichen Hoftheater, Pläne für ein modernes Tanzspiel fern von den starren Konventionen des klassischen Balletts. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges vereitelt die Ausführung dieser Pläne, da sich
Oskar Schlemmer freiwillig meldet und kurz darauf in den Krieg zieht. 1915 kehrt er verwundet nach Stuttgart zurück. Von 1916 bis Kriegsende dient er als Kartograph im Elsaß. Während dieser Jahre beginnt er, sich in seiner Malerei auf das Thema der menschlichen Figur zu konzentrieren. Dieses Thema inspiriert ihn auch zu neuen
Tanzideen.
Zwischen 1916 und 1920 entwirft er in Zusammenarbeit mit dem Ehepaar Elsa und Albert Burger-Hötzel das Triadische Ballett als ein handlungsloses Kostümballett. 1919 beendet Oskar Schlemmer sein Studium an der Stuttgarter Akademie. Erste Versuche plastischer Gestaltung, Rundplastiken aus Gips und Reliefs aus Gips und Holz entstehen in dieser Zeit. Thema bleibt die nun räumlich ins Dreidimensionale erweiterte Beschäftigung mit der menschlichen Figur. 1920 heiratet Oskar Schlemmer Anna Helena Tutein, genannt Tut. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Oskar Schlemmer und die Bauhausbühne:
- Biographie
- Leitung der Bauhausbühne
- Einflüsse durch Tanz & Theater des frühen 20. Jahrhunderts
- Das Triadische Ballett:
- Entstehungsgeschichte des Triadischen Balletts
- Gestaltungsprinzipien des Triadischen Balletts
- Die drei Reihen des Triadischen Balletts:
- Die Gelbe Reihe
- Die Rosa Reihe
- Die Schwarze Reihe
- Schlußbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Triadischen Ballett von Oskar Schlemmer, einem der wichtigsten Vertreter des Bauhauses. Die Arbeit untersucht die Entstehungsgeschichte des Balletts, seine Gestaltungsprinzipien und die drei Reihen, aus denen es besteht. Darüber hinaus wird die Bedeutung des Triadischen Balletts für die Entwicklung der modernen Bühnenkunst beleuchtet.
- Biographie und künstlerische Entwicklung von Oskar Schlemmer
- Einflüsse auf die Gestaltung des Triadischen Balletts
- Gestaltungsprinzipien des Triadischen Balletts
- Die Bedeutung des Triadischen Balletts für die Bauhausbühne
- Die Rezeption des Triadischen Balletts im 20. Jahrhundert
Zusammenfassung der Kapitel
Oskar Schlemmer und die Bauhausbühne:
Dieses Kapitel befasst sich mit der Biographie Oskar Schlemmers und seiner Rolle an der Bauhausbühne. Es werden Schlemmers Anfänge als Künstler, seine Studien an der Stuttgarter Akademie und seine Zeit am Bauhaus in Weimar und Dessau beleuchtet. Des Weiteren wird der Einfluss des Ersten Weltkriegs auf Schlemmers künstlerisches Schaffen und seine Arbeit an der Bauhausbühne beleuchtet.
Das Triadische Ballett:
Das Kapitel widmet sich dem Triadischen Ballett, seinem Entstehungsprozess und den Gestaltungsprinzipien. Es werden die drei Reihen des Balletts, die Gelbe, die Rosa und die Schwarze Reihe, vorgestellt und anhand der Kostüme, der Musik und der Bewegungsprinzipien analysiert. Die Bedeutung des Balletts für die Entwicklung der modernen Bühnenkunst wird ebenfalls betrachtet.
Schlüsselwörter
Oskar Schlemmer, Bauhaus, Triadisches Ballett, Bühnenkunst, Tanz, Kostüm, Bewegung, Form, Farbe, Raum, Abstraktion, Gestaltungsprinzipien, Bauhausbühne.
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- Babette Kraus (Author), 1999, Oskar Schlemmer und die Bauhausbühne. Das Triadische Ballett, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14368