Das Ziel dieser Arbeit ist es, sich Fragen der Handlungsfähigkeit automatisierter Fahrzeuge aus der Perspektive der Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT) zu nähern und somit Erkenntnisse für die Debatte, um die Belangbarkeit solcher Technologien zu schöpfen. Die ANT bietet sich als theoretischer Rahmen an, da sie nicht grundsätzlich zwischen Menschen und Nicht-Menschen unterscheidet und somit letzteren nicht schon durch ihre Annahmen das Potential zu Handeln verwehrt.
Zu diesem Zweck wird zunächst ein theoretisches Fundament gelegt, welches die relevanten Konzepte der ANT darstellt. Ausführungen zu den Kernbegriffen Symmetrie, Akteur, Akteur-Netzwerk, Hybrid-Akteur, Übersetzung, Black Box und Irreversibilität folgt eine Anwendung dieser auf ein konkretes Unfall-Beispiel aus dem Verkehrsgeschehen mit einem automatisierten Fahrzeug. Auf Basis dieser Analyse werden daraufhin Grenzen der ANT zur Beschreibung automatisierter Fahrzeuge herausgearbeitet. Die Arbeit endet mit einer Erkenntniszusammenfassung und einem Ausblick darauf, wie automatisierte Technik noch weiter untersucht werden kann.
Bei Begriffen wie autonomer oder automatisierter Technik und künstlicher Intelligenz denken viele Menschen schnell an Roboter oder an einen potentiellen Kontrollverlust des Menschen gegenüber dominierender Technik. Intelligente Technologien sollen jedoch nicht zu einer Destabilisierung, sondern zu einer Verbesserung der Welt führen. Wenn Technik selbstlernend wird und anfängt vermeintlich eigene Entscheidungen zu treffen, ist es dennoch notwendig, Fragen nach Handlungsfähigkeit und Belangbarkeit solcher Technologien stärker in den Blick zu nehmen, auch aus ethischer Sicht. Automatisierte Technik ist keine Zukunftsmusik mehr. Sie hat ihren Einzug in den Alltag des Menschen gefunden. In Form von Spurhalteassistent oder Abstandsregeltempomat kommt sie bereits vermehrt im Straßenverkehr vor. Große Konzerne wie Google oder Tesla arbeiten und forschen großflächig an automatisierten Techniken, auch für PKWs.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffe der ANT für die Analyse
- Symmetrie
- Akteur, Akteur-Netzwerk und Hybrid-Akteur
- Übersetzung
- Black Box und Irreversibilität
- Automatisiertes Fahren aus ANT-Perspektive
- Das Akteur-Netzwerk im Unfall-Beispiel
- Das automatisierte Fahrzeug als Handlungsträger
- Grenzen der ANT zur Beschreibung automatisierten Fahrens
- Eingrenzung des Netzwerks
- Begriff der Handlungsfähigkeit
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- Quellenverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Frage der Handlungsfähigkeit automatisierter Fahrzeuge im Kontext der Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT). Das Ziel ist es, die Debatte um die Belangbarkeit solcher Technologien zu bereichern, indem die ANT als theoretisches Fundament genutzt wird, um die Handlungsfähigkeit von automatisierten PKWs zu untersuchen.
- Die Anwendung des Symmetrieprinzips auf automatisierte Fahrzeuge
- Die Analyse des Akteur-Netzwerks im Kontext von automatisiertem Fahren
- Die Beurteilung der Handlungsfähigkeit automatisierter Fahrzeuge aus ANT-Perspektive
- Die Erörterung von Grenzen der ANT in Bezug auf die Beschreibung von automatisiertem Fahren
- Die Bedeutung der Übersetzung und Irreversibilität im Kontext des automatisierten Fahrens
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema automatisiertes Fahren ein und erläutert die Motivation der Arbeit. Im zweiten Kapitel werden die relevanten Konzepte der ANT vorgestellt, darunter Symmetrie, Akteur, Akteur-Netzwerk, Hybrid-Akteur, Übersetzung, Black Box und Irreversibilität. Das dritte Kapitel wendet diese Begriffe auf ein konkretes Unfall-Beispiel mit einem automatisierten Fahrzeug an und analysiert das Akteur-Netzwerk im Zusammenhang mit dem Unfall. Das vierte Kapitel beleuchtet die Grenzen der ANT bei der Beschreibung von automatisiertem Fahren, insbesondere im Hinblick auf die Eingrenzung des Netzwerks und den Begriff der Handlungsfähigkeit.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Akteur-Netzwerk-Theorie, automatisiertes Fahren, Handlungsfähigkeit, Symmetrie, Übersetzung, Black Box, Irreversibilität und dem Akteur-Netzwerk im Kontext von Unfällen mit automatisierten Fahrzeugen. Die Arbeit untersucht auch die Grenzen der ANT bei der Beschreibung von automatisierten Systemen und den Begriff der Handlungsfähigkeit im Zusammenhang mit Technologie.
- Arbeit zitieren
- Sarah Neu (Autor:in), 2021, Automatisiertes Fahren im Licht der Akteur-Netzwerk-Theorie. Wie handlungsfähig sind automatisierte PKWs?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1437097