1. Einleitung
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„En mis novelas hay un contrapunto evidente entre literatura y política, a partir de temas fácilmente reconocibles en la historia chilena de los últimos años. Mi pretención no ha sido otra que escribir desde los códigos de una forma literaria que me apasiona y tratar que mis palabras provoquen en sus lectores una mirada más atenta, menos complaciente con el pasado y con la época en que vivimos.”
Das oben stehende Zitat stammt von dem chilenischen Schriftsteller Ramón Díaz Eterovic und bezieht sich auf seine Kriminalroman-Reihe um den Detektiv Heredia. Die Reihe umfasst mittlerweile bereits 13 Bände, die zwischen den Jahren 1987 und 2008 veröffentlicht wurden. Die im Zitat angesprochene Verbindung zwischen Literatur und Politik soll durch den Protagonisten Heredia erzeugt werden, welcher nach Meinung vieler Literaturkritiker in der Serie die Rolle eines Chronisten innehat, der innerhalb des fiktionalen Diskurses heikle Themen anspricht, die mit der Realität der jüngeren Geschichte Chiles korrelieren. Díaz Eterovic’ Intention ist es, dass die Thematisierung bestimmter Vorkommnisse innerhalb des fiktiven Rahmens beim Leser einen kritischen Blick auf die jeweiligen Ereignisse hervorruft. Der Autor selbst äußert in Bezug auf die Frage, welche Aspekte der chilenischen Realität in seinem literarischen Werk fokussiert werden:
“Con las novelas de la serie Heredia que ya está por cumplir veinte años [...], siento que he dado forma a una crónica de la historia chilena de los últimos treinta años. Una crónica que nació de manera intuitiva. Si uno sigue la trayectoria de mis novelas encuentra el tema de los desaparecidos, la represión política, [...] entre otros asuntos. Siento por lo tanto que he tocado temas que son sensibles en la sociedad chilena.”
Der erste Band der Serie von Díaz Eterovic „La ciudad está triste“ stellt die grundlegende Referenzliteratur dieser Arbeit dar. Die zu Grunde liegende Fragestellung ist, wie in diesem Kriminalroman die Umgebung charakterisiert ist, in der die Handlung stattfindet, und inwiefern diese Umgebung als Abbild der sich in ihr befindenden Roman-Gesellschaft fungiert. Weiter soll analysiert werden, welche Rückschlüsse von der in der Erzählung konstruierten Gesellschaft auf die wirkliche Gesellschaft jener Zeit gezogen werden können. (...)
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- „La ciudad está triste“
- Inhalt und Form
- Die Umgebung als Abbild einer Roman-Gesellschaft
- Roman-Gesellschaft vs. Real-Gesellschaft
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, die Umgebung in Ramón Díaz Eterovic' Kriminalroman „La ciudad está triste“ zu analysieren und deren Funktion als Abbild der Roman-Gesellschaft zu untersuchen. Darüber hinaus soll geklärt werden, inwiefern Rückschlüsse von der konstruierten Roman-Gesellschaft auf die reale chilenische Gesellschaft jener Zeit gezogen werden können.
- Charakterisierung der Umgebung in „La ciudad está triste“
- Die Umgebung als Spiegelbild der Roman-Gesellschaft
- Verbindung von konstruierter Roman-Gesellschaft und realer Gesellschaft
- Díaz Eterovic' Intention, soziale und politische Themen kritisch zu beleuchten
- Die Rolle der novela neopolicíaca als kritisches Genre
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt den Kontext des Kriminalromans „La ciudad está triste“ innerhalb der Reihe um den Detektiv Heredia dar. Sie beleuchtet Díaz Eterovic' Intention, in seinen Romanen soziale und politische Themen der chilenischen Gesellschaft zu thematisieren und dabei die literarische Form der novela neopolicíaca zu nutzen.
Das Kapitel „„La ciudad está triste““ analysiert den Inhalt und die Form des Romans. Es beleuchtet die Art und Weise, wie Díaz Eterovic die Umgebung in seinen Romanen als Spiegelbild der Roman-Gesellschaft verwendet und untersucht die Verbindungen zur realen chilenischen Gesellschaft.
Die Schlussbetrachtung zieht abschließend eine Bilanz der Ergebnisse und bewertet den chronistischen Wert des Romans. Sie betrachtet, ob es Díaz Eterovic tatsächlich gelingt, die Realität Chiles in seiner fiktiven Handlung widerzuspiegeln und den Leser zu einer umfassenden Reflexion anzuregen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Ramón Díaz Eterovic, „La ciudad está triste“, novela neopolicíaca, Kriminalroman, chilenische Gesellschaft, Umgebung, Roman-Gesellschaft, Real-Gesellschaft, Chronik, soziales und politisches Engagement, kritische Beleuchtung.
- Arbeit zitieren
- Teresa Kretschmer (Autor:in), 2009, Zwischen Konstruktion und Wirklichkeit: Die Umgebung als Abbild der Gesellschaft in Ramón Díaz Eterovic´ Kriminalroman "La ciudad está triste", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/143724