Ziel vorliegender Untersuchung soll es nunmehr sein, den trotz Anwendung individualisierender Erzähltechnik prototypischen Charakters Gustls herauszustellen, sowohl im Hinblick auf seinen Umgang mit der Gesellschaft als auch auf seine Psyche. Die Arbeit gliedert sich wie folgt: Sie beginnt mit einer knappen Darstellung der Wiener Moderne und Jung-Wiens im Bezug auf die relevanten politisch-gesellschaftlichen Hintergründe und die poetologischen Forderungen, die insbesondere die Wahl der Erzähltechnik bedingen. Diese soll im Folgenden dann allgemein, sowie hinsichtlich der Novelle vorgestellt werden; dient der Innere Monolog doch als Grundlage für das folgende Sozio- und Psychogramm. Ersteres wird auch zuerst erstellt werden, da der soziale Hintergrund, analog zur therapeutischen Praxis, die Ausgangslage für die psychologische Analyse bildet. Bei der Beschreibung von Gustls Einstellungen gegenüber seiner Umwelt habe ich zwischen dem Verhalten gegenüber ihm emotional nahestehenden, sowie fernen Personen/Institutionen unterschieden; abstrahiert auf die Ebene von Gruppeninternen und –externen. Die Ausführungen zum Inneren Monolog , dem Psycho-, sowie Soziogramm bieten zu Beginn jeweils noch Seitenblicke auf die zu Grunde liegenden theoretischen oder historischen Hintergründe.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Kontextualisierung: Wiener Moderne und Jung-Wien
- 2. Funktion und Bedeutung des Inneren Monologes
- 3. Soziogramm eines Leutnants
- 3.1 Der soziale Hintergrund des Protagonisten
- 3.2 Einstellung gegenüber Gruppeninternen
- 3.3 Einstellung gegenüber Gruppenexternen
- 4. Psychologische Deutung Gustls
- 4.1 Die Theorien Freuds und deren Rezeption
- 4.2 Anwendung auf Leutnant Gustl
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Untersuchung zielt darauf ab, den prototypischen Charakter Gustls im Hinblick auf seinen Umgang mit der Gesellschaft und seine Psyche herauszustellen. Der Text folgt einem logischen Aufbau, beginnend mit einer kurzen Darstellung der Wiener Moderne und Jung-Wiens, um den relevanten politisch-gesellschaftlichen Hintergrund und die poetologischen Forderungen zu beleuchten, die die Wahl der Erzähltechnik bedingen.
- Die Wiener Moderne und Jung-Wien als literarische und gesellschaftliche Bewegung
- Die Funktion und Bedeutung des Inneren Monologs als Erzähltechnik
- Die soziale Einbindung des Protagonisten Gustl
- Die psychologische Analyse von Gustls Verhalten und Denkweise
- Die Anwendung von Freuds Theorien auf die Figur des Leutnant Gustl
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Kontext der Novelle "Leutnant Gustl" dar und beleuchtet die Reaktion auf die Erstveröffentlichung. Sie gibt einen Einblick in den Grund für die Empörung, die durch die Darstellung des Innenlebens eines Offiziers der k.u.k.-Monarchie ausgelöst wurde.
- 1. Kontextualisierung: Wiener Moderne und Jung-Wien: Dieses Kapitel behandelt die Wiener Moderne und Jung-Wien als literarische und gesellschaftliche Bewegungen. Es werden die kulturellen, politischen und wissenschaftlichen Eckpfeiler der Zeit um die Jahrhundertwende in Wien beleuchtet.
- 2. Funktion und Bedeutung des Inneren Monologs: Dieses Kapitel beschreibt die Erzähltechnik des Inneren Monologs und seine Bedeutung im Kontext der literarischen Moderne. Es werden die Merkmale des Inneren Monologs im Vergleich zur erlebten Rede und dem stream-of-consciousness erläutert. Es wird auch die Bedeutung des Inneren Monologs für die Darstellung des Innenlebens der Figuren in der Novelle "Leutnant Gustl" hervorgehoben.
- 3. Soziogramm eines Leutnants: Dieses Kapitel bietet eine Analyse des sozialen Hintergrunds, der Einstellungen und des Verhaltens des Protagonisten Gustl. Es werden seine Beziehungen zu Gruppeninternen und Gruppenexternen untersucht.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind: Wiener Moderne, Jung-Wien, Innerer Monolog, Leutnant Gustl, Soziogramm, Psychoanalyse, Freud, k.u.k.-Monarchie, Gesellschaft, Psyche, Protagonist.
- Arbeit zitieren
- Christoph Ruffing (Autor:in), 2007, Der individualisierte Prototyp, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/143740