Der Begriff "Sozialraumorientierung" erregt in der Fachöffentlichkeit der Sozialen Arbeit seit nunmehr zehn Jahren erhebliche Aufmerksamkeit. Gründe dafür sind einerseits gesamtgesellschaftliche Entwicklungen, die eine raumbezogene Reorganisation sozialer Dienste vor allem aus sozialpolitischer und -administrativer Sicht nötig erscheinen lassen. Andererseits werden in der Sozialen Arbeit Stimmen laut, die eine sozialräumliche Neu- und Grundausrichtung der Profession als fortschrittliche Herangehensweise an soziale Probleme propagieren. Als Fachkonzept Sozialer Arbeit zielt Sozialraumorientierung auf die Schaffung menschenwürdiger Lebensbedingungen. Was dieses Ziel konkret beinhalten soll und was zu seiner Realisierung hierzulande beitragen kann, wird in dieser Diplomarbeit auf mehreren Ebenen beleuchtet.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Gegenstand der Arbeit
- 1.2 Ziel der Arbeit
- 1.3 Aufbau der Arbeit
- 2. Raum als sozialwissenschaftlicher Gegenstand
- 2.1 Absolut(istisch)e und relativistisch)e Raumvorstellungen
- 2.2 Materialistische und konstruktivistische Raumvorstellungen
- 2.3 Der relationale Raumansatz nach Löw
- 2.3.1 Die Bausteine des Raumes
- 2.3.2 Die Dualität von Räumen
- 2.3.3 Raum und soziale Ungleichheit
- 3. Segregation in (städtischen) Wohngebieten
- 3.1 Was heißt Segregation?
- 3.2 Mechanismen des Wohnungsmarktes
- 3.3 Quartiere der Ausgrenzung
- 4. Raumbilder
- 4.1 Der Globale/Lokale Raum
- 4.2 Der Abgekoppelte/Aufgewertete Raum
- 4.3 Der (De)Regulierte Raum
- 4.4 Der Riskante/Sichernde Raum
- 5. Sozialraumorientierung als Fachkonzept Sozialer Arbeit
- 5.1 Funktionsebenen der Sozialraumorientierung: Das SONI-Schema
- 5.2 Das fachlich-ethische Fundament sozialraumorientierter Sozialer Arbeit
- 5.2.1 Orientierung an Interessen und am Willen
- 5.2.2 Unterstützung von Eigeninitiative und Selbsthilfe
- 5.2.3 Konzentration auf die Ressourcen der Menschen und des Sozialraums
- 5.2.4 Zielgruppen- und bereichsübergreifende Sichtweise
- 5.2.5 Kooperation und Koordination
- 5.3 Das Sozialraumbudget
- 5.3.1 Die Grundidee
- 5.3.2 Rechtliche Streitpunkte
- 5.4 Die Family Group Conference
- 6. Quartier(s)management - ein Instrument integrierter Stadt(teil)entwicklung
- 6.1 Die Funktionsebenen des Quartiermanagements
- 6.2 Die (Gesamt)Steuerung von Quartiermanagement
- 7. Schlussbetrachtung
- 7.1 Zusammenfassung
- 7.2 Schlussfolgerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit analysiert den Beitrag sozialraumorientierter Sozialer Arbeit zur Schaffung menschenwürdiger Lebensbedingungen in Deutschland. Sie untersucht die theoretischen Grundlagen des Konzepts der Sozialraumorientierung und beleuchtet die Relevanz des Begriffs „Raum“ in sozialwissenschaftlicher Perspektive.
- Die Entwicklung und Bedeutung des Konzepts der Sozialraumorientierung in der Sozialen Arbeit
- Die Rolle von Raum und Segregation in der Entstehung sozialer Ungleichheit
- Die Anwendung von sozialraumorientierten Ansätzen in der Praxis, insbesondere im Kontext von Quartiermanagement
- Die Herausforderungen und Chancen der Sozialraumorientierung für die Gestaltung menschenwürdiger Lebensbedingungen
- Die Bedeutung von Ressourcenorientierung, Kooperation und Partizipation in der Sozialen Arbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema der Diplomarbeit ein und beschreibt den Gegenstand und das Ziel der Arbeit. Kapitel zwei befasst sich mit dem Begriff „Raum“ in sozialwissenschaftlicher Perspektive und diskutiert verschiedene Raumvorstellungen, insbesondere den relationalen Raumansatz nach Löw. Kapitel drei untersucht die Phänomene der Segregation in (städtischen) Wohngebieten und analysiert die Mechanismen des Wohnungsmarktes, die zur Entstehung von Quartieren der Ausgrenzung führen. Kapitel vier präsentiert verschiedene Raumbilder und beleuchtet die unterschiedlichen Bedeutungen von Raum in der Gesellschaft. Kapitel fünf analysiert das Fachkonzept der Sozialraumorientierung und beleuchtet seine Funktionsebenen sowie die ethischen Grundlagen. Kapitel sechs stellt das Quartiermanagement als ein Instrument integrierter Stadt(teil)entwicklung vor und diskutiert seine Funktionsebenen und die (Gesamt)Steuerung des Prozesses.
Schlüsselwörter
Sozialraumorientierung, Soziale Arbeit, Lebensbedingungen, Raum, Segregation, Quartiermanagement, Ressourcenorientierung, Kooperation, Partizipation, Stadt(teil)entwicklung, Ungleichheit, Wohnungsmarkt, Integration, Menschenwürde, Fachkonzept, SONI-Schema, Family Group Conference, Sozialraumbudget.
- Arbeit zitieren
- Willfried Werner (Autor:in), 2008, Der Beitrag sozialraumorientierter Sozialer Arbeit zur Schaffung menschenwürdiger Lebensbedingungen in Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/143760