Unternehmen sehen sich heutzutage einem globalen Markt ausgesetzt. Starker Wettbewerb
fordert Flexibilität um auf sich verändernde Rahmenbedingungen zu reagieren, aber auch
stärkere Ausrichtung auf monetäre Größen. Ansatzpunkte des Unternehmenserfolges sind die
Steigerung von Erträgen, zum Beispiel durch Erschließung neuer Märkte, jedoch auch die
Reduktion von Kosten. Unternehmen versuchen verstärkt ihre Fixkosten zu reduzieren und
durch variable Kosten zu ersetzen. Diese Veränderung betrifft auch Investitionen in IT- Strukturen,
die in der Regel sehr kostspielig sind. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an Hardund
Software. So gibt es immer mehr komplexe Anwendungen, die mehr Speicherplatz oder
Rechenleistung benötigen als von einzelnen Organisationen bzw. von einzelnen Standorten
unter finanziellen und zeitlichen Gesichtspunkten adäquat zur Verfügung gestellt werden
können. Problematisch ist, dass Speicherplatz oder Rechenleistung nicht kontinuierlich sondern
nur während kurzer Phasen benötigt werden. [BAJo00, 1-3]
Hier setzt das neue Geschäftsmodell des On-Demand Computing an. Eine allgemeine Definition
des Begriffes lautet: On-Demand Computing ist ein mit wachsender Popularität verwendetes
Geschäftsmodell, welches EDV-Ressourcen Anwendern bei Bedarf zur Verfügung
stellt. Im On-Demand Computing gibt es nur eine geringe Grundmenge die bezahlt werden
muss. Wenn zusätzliche Leistung benötigt wird, erfolgt eine flexible Abrechnung zum Beispiel
CPU-Stunden pro Monat. [Shan05] Da nur für die tatsächliche verbrauchte Ressource
Kosten anfallen, die Kosten somit variabel sind, ändert sich bei Unternehmen die IT- Infrastruktur
und die Kostenstruktur radikal. [HuSu05, 1-6] Dies ermöglicht dem Nutzer dieser
Leistung eine Risikoreduzierung. Falls seine Einnahmen auf Grund von branchenbedingten
Nachfragerückgängen sinken.
Der Begriff des On-Demand Computing umfasst Begriffs- und Verwendungspaare, die jeweils
auf unterschiedlichen Problemlösungsansätzen basieren. IBM verwendet zum Beispiel
direkt den Begriff des On-Demand Computing für ihr Geschäftsmodell. Jason Bloomberg,
Senior Analyst bei ZapThink, LCC sieht On-Demand Computing als weit gefassten Begriff
bzw. als Oberkategorie, welche sämtliche Abwandlungen umfasst. Daher fallen nach dieser
Definition Begriffe wie Grid Computing und Utility Computing auch unter den allgemeinen
Begriff des On-Demand Computing. [Bloo03]. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Herkömmliche Verfahren zur Preisbestimmung
- Das kostenorientierte Preisbestimmungsverfahren
- Vorteile für Kunden und zugleich Herausforderung für Anbieter
- Die Sicht der Anbieter
- Vorhersage Unsicherheit über die zukünftige Nachfrage
- Preisbestimmungsmodell nach IBM
- Grundüberlegungen
- Der Rationale Preisbestimmungsansatz nach Walrasian
- Price-at-Risk
- Erweiterungen im Vergleich zum aktuellen Preisbestimmungsverfahren
- Bestandteile des Modells
- Das Stochastische Modell
- Beispiel zur Erläuterung des Stochastischen Modells
- Kritische Würdigung
- Grundüberlegungen
- Preisbestimmungsverfahren nach Sun Microsystems
- Einleitung und Fokus der Studie
- Grundlagen des Modells
- Variationen des Modells
- Ablauf des Modells
- Beispiel an Hand der zweiten Variante
- Bulk Schema
- COD Schema
- Kritische Würdigung
- Diskussion beider Verfahren
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Preisbestimmung im On-Demand Computing. Ziel ist es, die Herausforderungen und Möglichkeiten der Preisfindung in diesem neuen Geschäftsmodell aufzuzeigen und zwei verschiedene Ansätze, den von IBM und den von Sun Microsystems, kritisch zu analysieren.
- Herausforderungen der Preisgestaltung im On-Demand Computing
- Kostenorientierte und rationale Preisfindung
- Modelle für die Preisbestimmung nach IBM und Sun Microsystems
- Analyse und Vergleich der beiden Ansätze
- Kritische Bewertung der Modelle und ihrer Grenzen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Kontext des On-Demand Computing erläutert und die zentralen Herausforderungen und Chancen dieses Geschäftsmodells hervorhebt. Anschließend werden herkömmliche Verfahren zur Preisbestimmung, insbesondere das kostenorientierte Verfahren, betrachtet. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit den Herausforderungen der Preisgestaltung im On-Demand Computing aus Sicht der Anbieter, insbesondere mit der Vorhersage von zukünftigen Nachfrage und der Unsicherheit, die damit verbunden ist. Das vierte Kapitel analysiert das Preisbestimmungsmodell von IBM, welches auf einem rationalen Preisfindungsansatz nach Walrasian basiert. Dieses Kapitel beleuchtet die Grundüberlegungen des Modells, die wichtigsten Bestandteile und das stochastische Modell, welches zur Berechnung des Preises verwendet wird. Das fünfte Kapitel widmet sich dem Preisbestimmungsverfahren von Sun Microsystems. Die zentralen Elemente des Modells werden vorgestellt, inklusive seiner Variationen und des Ablaufs der Preisbildung. Es werden zwei konkrete Varianten, das Bulk Schema und das COD Schema, näher erläutert.
Schlüsselwörter
On-Demand Computing, Preisgestaltung, Preisbestimmungsmodelle, IBM, Sun Microsystems, rationale Preisfindung, stochastisches Modell, Bulk Schema, COD Schema, Grid Computing, Utility Computing, Kostenorientierung.
- Quote paper
- Daniel Schlauch (Author), 2007, Festsetzung von Preisen im On-Demand Computing, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/143766