Die Arbeit beschäftigt sich mit der Interpretation Ostasiens von Max Weber. Sie soll einen Beitrag zu unserem interkulturellen Verständnis von der Wirtschaft und Industrie Asiens leisten.
Max Webers Aufsatz über die Ursprünge der protestantischen Ethik "Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus" war der Anfangspunkt für eine neue Religionssoziologie, die sich mit den wichtigsten Weltreligionen auseinandersetzte. Seine Unterscheidungen zwischen Typen der Rationalisierung und insbesondere seine Charakterisierung des okzidentalen Rationalisierungsprozesses bleiben hervorragende Errungenschaften. In einer global vernetzten Wirtschaft bleibt jedoch ein "ranking" verschiedener Religionen nicht wünschenswert, da Religion als Teil des Individuums betrachtet wird und der persönliche Typus von Religion nicht (ab)gewertet werden sollte. Weber bleibt in seinen Analysen zu sehr auf die Erklärung der Tagespolitik seiner Zeit fokussiert. Trotzdem bleiben seine Klassifikationen ein Erbe für unsere Zeit.
Der westliche Protestantismus hatte augenscheinlich noch im frühen 20. Jahrhundert zu einer Gesellschaft geführt, die mehr produzieren konnte, auch mehr und bessere Waffen, und daher auch politisch mehr leisten konnte, mehr durchsetzen konnte, als andere Gesellschaften. Der Protestantismus Deutschlands in den Kolonialbestrebungen und die schnelle wirtschaftliche Entwicklung Nordamerikas in nur wenigen Jahrhunderten dienen als Beispiel. Es ist eine nicht unbegründete und oft für wahr gehaltene These, dass erst im Zeitalter des Protestantismus geistige und auch produktive industrielle Kräfte entwickelt wurden, die in vorherigen, meist vom Katholizismus oder anderen traditionellen Religionen geprägten, Zeitalter noch nicht freigesetzt werden konnten. Die religiöse Entwicklung hatte eben schwerwiegende Folgen für die Lebensweise der Menschen gehabt. Aber genau worauf beruhte der nunmehr historische und augenscheinliche Vorteil des Protestantismus, den man scheinbar noch im Kolonialismus Zeitalter bis Mitte des 20. Jahrhunderts wahrnahm? Max Weber erklärt sehr einleuchtend in seiner Protestantismusstudie von 1904 und 1905, warum der Protestantismus die Wirtschaft eines Landes förderte, ja zwingend fördern musste, und er erklärt zehn Jahre später, 1915, warum die insofern überlegene (protestantisch geprägte) Rationalität in anderen Gesellschaften, mit anderen Religionen (z.B. Konfuzianismus und Taoismus), einfach nicht statt hatte.
Inhaltsverzeichnis
- Geschichte
- Primärliteratur (= Verwendete Schriften Max Webers)
- Allgemeine Literatur
- Sekundärliteratur zu Max Weber
- Fachliteratur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit würdigt Max Webers Interpretation Ostasiens, insbesondere seiner Schriften über Konfuzianismus und Taoismus, und untersucht deren Relevanz für unser interkulturelles Verständnis von Wirtschaft und Industrie Asiens. Dabei werden Webers Thesen kritisch betrachtet und mit aktuellen Entwicklungen in Asien in Beziehung gesetzt.
- Webers Analyse des Konfuzianismus und seine Schlussfolgerungen bezüglich der "Rückständigkeit" Chinas im 19. und frühen 20. Jahrhundert.
- Die Relevanz von Webers Schriften für unser heutiges Verständnis von Wirtschaft und Industrie in Asien.
- Die Kritik an Webers "Ranking" von Religionen und die Bedeutung der individuellen Auslegung religiöser Prinzipien.
- Die aktuelle Situation in Asien im Kontext von Webers Schriften und die Auswirkungen des Konfuzianismus auf politische und wirtschaftliche Entwicklungen.
- Die Bedeutung von Webers Werk für die interkulturelle Kommunikation und die Überwindung von Stereotypen.
Zusammenfassung der Kapitel
Geschichte
Dieser Abschnitt beleuchtet die historische Entwicklung des Konfuzianismus und die Rolle, die er in der chinesischen Gesellschaft spielte. Besondere Aufmerksamkeit wird Max Webers Argumentation gewidmet, die den Konfuzianismus für Chinas Rückständigkeit im 19. und frühen 20. Jahrhundert verantwortlich macht. Der Abschnitt verweist auf aktuelle Debatten um den Konfuzianismus in Ostasien und beleuchtet dessen Einfluss auf politische und wirtschaftliche Entwicklungen in der Region.
Primärliteratur (= Verwendete Schriften Max Webers)
Dieser Abschnitt präsentiert eine Auswahl von Max Webers Schriften, die für die Analyse seiner Interpretation Ostasiens relevant sind. Er bietet einen Überblick über Webers zentrale Werke zum Thema Konfuzianismus und Taoismus sowie über seine allgemeine Herangehensweise an die Untersuchung von Religion und Gesellschaft.
Allgemeine Literatur
Dieser Abschnitt bietet eine Übersicht über wichtige Sekundärliteratur zu Max Weber und seinem Werk. Er enthält Links zu relevanten Online-Ressourcen sowie Verweise auf wichtige wissenschaftliche Publikationen. Die Auswahl umfasst Werke, die sich sowohl mit Webers Interpretation des Konfuzianismus als auch mit seinem Gesamtwerk beschäftigen.
Sekundärliteratur zu Max Weber
Dieser Abschnitt stellt relevante Sekundärliteratur zu Max Weber vor, die sich mit seiner Interpretation Ostasiens und speziell mit seiner Analyse des Konfuzianismus auseinandersetzt. Die Auswahl umfasst sowohl wissenschaftliche Werke als auch populärwissenschaftliche Texte, die Webers Einfluss auf das heutige Verständnis von Ostasien beleuchten.
Fachliteratur
Dieser Abschnitt enthält Links zu Videos und Online-Ressourcen, die sich mit Max Webers Werk, insbesondere mit seiner Analyse von Religion und Gesellschaft, befassen. Die Auswahl bietet einen Einblick in verschiedene Interpretationen von Webers Thesen und stellt die Relevanz seiner Arbeiten für die heutige Soziologie und Kulturwissenschaften heraus.
Schlüsselwörter
Max Weber, Konfuzianismus, Taoismus, Ostasien, Wirtschaft, Industrie, Religion, Rationalität, Kultur, Geschichte, Interkulturelle Kommunikation, Gesellschaftsmodell, Rückständigkeit, Moderne, Politik, China, Singapur, Globalisierung.
- Arbeit zitieren
- Aaron Fellbaum (Autor:in), 2024, Max Webers Interpretation Ostasiens. Wirtschaft und Industrie Asiens, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1437877