In dieser Arbeit erfasse ich die Wortschatzleistung von Schülerinnen und Schülern der ersten Klasse einer Grundschule in Niedersachsen mit Hilfe des Wortschatz- und Wortfindungstests für 6 - bis 10 - Jährige von Christian W. Glück (WWT 6-10) , um den Wortschatzumfang einschätzen und vergleichen zu können. Hierbei teste ich einerseits Schülerinnen und Schüler, die Deutsch als Erstsprache (DaE) sprechen und andererseits Schülerinnen und Schüler, die Deutsch als Zweitsprache (DaZ) sprechen. Im ersten, theoretischen Teil der Arbeit gehe ich auf den kindlichen Wortschatz und das mono - und bilinguale mentale Lexikon ein. Nach einem Überblick zu den beteiligten Sprachverarbeitungsprozessen beim Testverfahren durch Bildbenennung gehe ich über zum empirischen Teil der Arbeit, in dem zuerst der WWT 6-10 und die Probandengruppe vorgestellt werden. Im Anschluss folgt die Darstellung der mono- und bilingualen Testergebnisse, die dann ausgewertet und interpretiert werden. Zum Schluss folgt ein knapper Ausblick zu möglichen Förderbedarfen.
Als Lehrkraft einer ersten Klasse ist man mit der Herausforderung konfrontiert, eine große Zahl von Schülerinnen und Schüler unterschiedlichen Alters mit jeweils unterschiedlichen Vorkenntnissen und Wissensständen gleichzeitig neu kennenzulernen und gemeinsam zu unterrichten. Neben all den individuellen Bedingungen und Eigenschaften wie Stärken und Schwächen der Schülerinnen und Schüler ist es für die Lehrkräfte wichtig, das vorhandene Können und die sprachlichen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler einzuschätzen. Insbesondere sollte der Blick dabei auf mehrsprachige Kinder geworfen werden, die andere Voraussetzungen zum Erlernen des Deutschen haben und hier auf andere sprachliche Vorerfahrungen zurückgreifen, als es muttersprachliche deutschlernende Schülerinnen und Schüler tun. Ohne einen ausreichend großen Wortschatz ist weder Sprachproduktion noch Sprachverständnis möglich und die Angleichung an die Erwachsenensprache ist gefährdet. Dies ist insbesondere im schulischen Kontext katastrophal, da die Gefahr besteht, dass das Kind dem Unterricht nicht folgen kann.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung in die Thematik
- 2. Theoretischer Teil
- 2.1 Der kindliche Wortschatz
- 2.2 Das mentale Lexikon
- 2.3 Das bilinguale mentale Lexikon
- 2.4 Sprachverarbeitung durch Bildbenennung bei mono- und bilingualen Kindern
- 3. Empirischer Teil
- 3.1 Der WWT 6-10
- 3.2 Probandengruppe und Testdurchführung
- 3.3 Darstellung der monolingualen Testergebnisse
- 3.4 Darstellung der bilingualen Testergebnisse
- 4. Analyse des Testverfahrens
- 5. Interpretation der Ergebnisse und Förderbedarfe
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die semantisch-lexikalischen Fähigkeiten von Schülerinnen und Schülern der ersten Klasse mit dem Wortschatz- und Wortfindungstest WWT 6-10. Die Arbeit zielt darauf ab, den Wortschatzumfang von deutschsprachigen und zweisprachigen Kindern zu ermitteln und zu vergleichen. Dabei soll die Frage beantwortet werden, ob es Unterschiede in der Wortschatzleistung zwischen monolingualen und bilingualen Kindern gibt.
- Kindlicher Wortschatz und seine Entwicklung
- Das mentale Lexikon und seine Organisation
- Das bilinguale mentale Lexikon und seine Besonderheiten
- Sprachverarbeitungsprozesse bei der Bildbenennung
- Wortschatzdiagnostik mit dem WWT 6-10
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Thematik der Wortschatzdiagnostik im Kontext des Spracherwerbs in der ersten Klasse. Im zweiten, theoretischen Teil werden zentrale Begriffe wie kindlicher Wortschatz, mentales Lexikon und bilinguales mentales Lexikon beleuchtet. Es wird auf die Relevanz des Wortschatzes für Sprachproduktion und -verständnis sowie auf die Besonderheiten der Sprachverarbeitung bei mehrsprachigen Kindern eingegangen. Der empirische Teil der Arbeit stellt den WWT 6-10, die Probandengruppe und die Durchführung des Tests vor. Es werden die Ergebnisse für mono- und bilinguale Kinder dargestellt und analysiert. Die Arbeit schließt mit einer Interpretation der Ergebnisse und einem Ausblick auf mögliche Förderbedarfe.
Schlüsselwörter
Kindlicher Wortschatz, mentales Lexikon, bilinguales mentales Lexikon, Sprachverarbeitung, Bildbenennung, Wortschatzdiagnostik, WWT 6-10, Deutsch als Erstsprache (DaE), Deutsch als Zweitsprache (DaZ), monolinguale Kinder, bilinguale Kinder, Sprachförderung.
- Quote paper
- Jessica Trümpler-Pohl (Author), 2023, Der Wortschatz- und Wortfindungstest WWT 6-10. Die Diagnostik semantisch-lexikalischer Fähigkeiten von Schülern einer ersten Klasse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1437967