In dieser Abhandlung wird die Entstehung und Entwicklung des Entwässerungssystems der Schweiz aus tektonischer und klimatischer Sicht erläutert. Eine Geschichte vom Oligozän bis heute.
Flusssysteme in Mitteleuropa zeichnen sich durch eine lange und wechselnde Geschichte aus, welche vor allem von den Faktoren Tektonik, Sedimentation, Erosion und Klima sowie deren Interaktionen bestimmt wird. In den letzten Jahrhunderten dagegen traten vor allem anthropogene Einflüsse in den Vordergrund. Flüsse sind ein Anzeiger für all diese Prozesse, wobei sich oft nur deren jüngsten Abschnitte rekonstruieren lassen.
Die Schweiz als Teil Mitteleuropas wird rezent von einigen großen Flüssen durchzogen. Mit dem Rhein und der Rhone entspringen im Gotthardmassiv zwei der längsten Flüsse Europas, deren Entwicklung hier beschrieben wird. Der Rhein ist mit einer Länge von 375 km innerhalb der Schweizer Staatsgrenzen der dort längste Flussabschnitt. Seine beiden Quellflüsse sind der Vorder- und Hinterrhein, welche beide den Alpen entspringen und sich bei Reichenau-Tamins zum nördlich fließenden Alpenrhein vereinen. Dieser fließt dann bis in den Bodensee und von dort in westlicher Richtung als Hochrhein weiter.
Inhaltsverzeichnis
- Entwicklung des Entwässerungssystems in der Schweiz – Interaktion von Klima und Tektonik
- Der Rhein
- Die Aare
- Die Rhone
- Anthropogene Einflüsse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die Entwicklung des Entwässerungssystems in der Schweiz, wobei die Interaktion von Klima und Tektonik im Vordergrund steht. Die Arbeit untersucht die Geschichte des Rheins, der Aare und der Rhone und beleuchtet deren evolutionäre Entwicklung unter dem Einfluss tektonischer Bewegungen und klimatischer Veränderungen.
- Tektonische Einflüsse auf die Flussentwicklung
- Klimatische Veränderungen und deren Auswirkungen auf die Flüsse
- Anthropogene Einflüsse auf die Flusslandschaft
- Entwicklung von Flussterrassen als Geoarchive
- Zusammenhang zwischen Flussentwicklung und Landschaftsformung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Entwicklung des Rheins, beleuchtet die Entstehung des Ur-Rheins im Oligozän und seine Verlängerung im Miozän aufgrund klimabedingter Meeresspiegelregression. Weiterhin wird die Bedeutung tektonischer Hebungsbewegungen für die Verlängerung des Rheinlaufs nach Süden im Oligozän und die Durchbrechung der Wasserscheide am Kaiserstuhl im Oberpliozän dargestellt. Das zweite Kapitel behandelt die Aare als wasserreichsten Nebenfluss des Rheins und erklärt ihre Umleitung zum Oberrheingraben im Pliozän. Das dritte Kapitel befasst sich mit der Rhone, ihrem Ursprung am Rhonegletscher und der Entwicklung von Ur-Rhone-Läufen in der Westschweizer Molasse. Die Arbeit analysiert die Auswirkungen von Eiszeiten auf die Rhone und die anthropogene Begradigung des Flusslaufs im 19. Jahrhundert. Das vierte Kapitel befasst sich mit anthropogenen Einflüssen auf die Flüsse Mitteleuropas in den letzten Jahrhunderten, insbesondere mit dem Umbau kleinerer Flüsse zur Gewinnung von Ackerland und der Begradigung großer Flüsse für die Schifffahrt. Die negativen Folgen dieser Eingriffe, wie Überschwemmungsereignisse und Grundwasserabsenkungen, werden ebenso beleuchtet wie die Bemühungen um eine Wiederherstellung des Hochwasserschutzes unter Berücksichtigung von Umweltschutz.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Flusssystem, Entwässerungssystem, Schweiz, Klima, Tektonik, Rhein, Aare, Rhone, Anthropogene Einflüsse, Flussbegradigung, Geoarchive, Flussterrassen, Pleistozän, Eiszeiten, Meeresspiegelregression, Wasserscheide, Molasse, Oberrheingraben, Hochwasserschutz.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2017, Entwicklung des Entwässerungssystems in der Schweiz. Interaktion von Klima und Tektonik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1438317