Mit den Begriffen Unternehmenskommunikation, Unternehmenskultur und Neue
Institutionenökonomik verbinden sich wissenschaftliche Konzepte, die im zweiten
Drittel des 20. Jahrhunderts Eingang in die Sozialwissenschaften, insbesondere die
Betriebswirtschaftslehre, fanden. Unternehmenskommunikation und
Unternehmenskultur werden darüber hinaus auch in der populären wirtschaftlichen
Literatur als positive Leitbegriffe verwendet1. Die Neue Institutionenökonomik dagegen
bildet ein theoretisches Fundament, das in jüngster Zeit bei der Untersuchung
betrieblicher Prozesse eine größere Rolle zugewiesen bekommt. Die Unternehmensoder
allgemein die Wirtschaftsgeschichte sollte bei ihren Analysen diese Konzeptionen
beachten: Die Führung eines Unternehmens besteht nicht nur in der Überwachung
bestimmter wirtschaftlicher Kennzahlen, sondern vielmehr auch aus dem komplexen
Zusammenspiel verschiedener Menschen. Die Ausarbeitung will zeigen, dass die drei
im folgenden vorgestellten Konzeptionen miteinander zusammenhängen und für die
historische Analyse von Bedeutung sein können. Die Unternehmensgeschichte soll
nicht zuletzt beantworten, welche Bedeutung moralische Faktoren im
Unternehmenshandeln hatten, ob sie sich im Ergebnis niederschlugen und ob dieses
moralische Agieren Krisen bewältigen half2. Um diesbezüglich Einschätzungen treffen
zu können, muss ein Historiker allerdings die notwendigen betriebswirtschaftlichen
Hintergründe und Methoden kennen. Die folgende Ausarbeitung kann dazu einen
Beitrag leisten, indem die Konzepte der Unternehmenskommunikation, der
Unternehmenskultur und der Neuen Institutionenökonomik vorgestellt werden.
Dabei werden die grundlegende betriebswirtschaftliche Literatur zu diesen Themen
sowie einschlägige Veröffentlichungen jüngeren Datums aus wirtschaftshistorischen
Fachpublikationen bearbeitet. Aus sprachlichen Gründen werden die Begriffe
Unternehmen, Betrieb und Firma in der folgenden Ausarbeitung synonym benutzt.
Soweit historische Entwicklungen für die einzelne Konzepte aufgezeigt werden,
beziehen sie sich auf Deutschland. [...]
1 Wischermann, Clemens: Unternehmensgeschichte als Geschichte der Unternehmenskommunikation:
Von der Koordination zur Kooperation, in: Wischermann, Clemens/ Borscheid, Peter/ Ellerbrock, Karl-
Peter: Unternehmenskommunikation im 19. und 20. Jahrhundert, Dortmund 2000, S. 31
2 Pierenkemper, Toni: Unternehmenskultur, in: Archiv und Wirtschaft, 34. Jg. 2001, Heft 1, S. 11
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Unternehmenskommunikation
- I. Grundlagen der Unternehmenskommunikation
- II. Formen der Unternehmenskommunikation
- III. Probleme des Unternehmenskommunikations-Konzeptes
- C. Unternehmenskultur
- I. Grundlagen des Unternehmenskultur-Ansatzes
- II. Die Entwicklung der wissenschaftlichen Diskussion
- III. Die systematische Erfassung unternehmenskultureller Ausprägungen
- IV. Probleme des Unternehmenskultur-Konzepts
- D. Neue Institutionenökonomik
- I. Grundlagen der Neuen Institutionenökonomik
- II. Entwicklung der wissenschaftlichen Diskussion
- III. Probleme der Neuen Institutionenökonomik
- E. Resümee
- F. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Ausarbeitung untersucht die Konzepte von Unternehmenskommunikation, Unternehmenskultur und Neuer Institutionenökonomik. Sie beleuchtet deren Relevanz für die historische Analyse von Unternehmen und die Rolle moralischer Faktoren im unternehmerischen Handeln.
- Die Entwicklung und Bedeutung von Unternehmenskommunikation in der modernen Gesellschaft
- Die wissenschaftlichen Grundlagen und die Ausprägungen von Unternehmenskultur
- Die Theorie der Neuen Institutionenökonomik als Grundlage für die Analyse betrieblicher Prozesse
- Der Zusammenhang zwischen diesen Konzepten und ihre Bedeutung für die Unternehmensgeschichte
- Die Rolle moralischer Faktoren im unternehmerischen Handeln und deren Auswirkungen auf Unternehmenserfolg und Krisenbewältigung
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel B beleuchtet die Unternehmenskommunikation. Es werden die Basisannahmen, die verschiedenen Formen der Kommunikation und die mit dem Ansatz verbundenen Probleme erläutert. Kapitel C widmet sich der Unternehmenskultur. Es werden die Grundlagen des Konzeptes, die Entwicklung der wissenschaftlichen Diskussion sowie die Probleme des Ansatzes beleuchtet. Kapitel D gibt einen Überblick über die Neue Institutionenökonomik, erklärt den Begriff, beschreibt den wissenschaftlichen Forschungsstand und beleuchtet die Probleme des Konzeptes.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind Unternehmenskommunikation, Unternehmenskultur, Neue Institutionenökonomik, Unternehmensgeschichte, Moral, Unternehmenshandeln, Krisenbewältigung, Wirtschaftsgeschichte, Betriebswirtschaftslehre, Sozialwissenschaften.
- Arbeit zitieren
- Monika Goerke (Autor:in), 2002, Unternehmenskommunikation, Unternehmenskultur, Neue Institutionenökonomik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14385