Die vorliegende Arbeit befasst sich im ersten Teil mit den Begriffen „Genus“ und „Sexus“
und dem Auftreten von Problemen innerhalb ihrer Verwendung. Im zweiten Teil wird der
Aufsatz „Über den Einfluss sexueller Momente auf Entstehung und Entwicklung der
Sprache“ von Hans Sperber bearbeitet.
Beide Teile sind nicht miteinander zu verbinden und werden daher getrennt voneinander
behandelt. Die Bezeichnungen Genus und Sexus beziehen sich beide auf die Geschlechterfrage. Das
Genus steht für das so genannte grammatische Geschlecht eines Nomens. Im Deutschen
gibt es drei Geschlechter: das Maskulinum (z.B. der Korb), das Femininum (z.B. die
Lampe) und das Neutrum (z.B. das Haus). Der Sexus ist das natürliche Geschlecht von
Lebewesen (also Menschen und Tieren). Hier gibt es nur zwei Kategorien: männlich und
weiblich.
Ein Zusammenhang zwischen Genus und Sexus ist generell schwer herbeizuführen. Die
meisten Nomina im Deutschen haben nämlich gar keinen Sexus. Immerhin wird wohl
kaum jemand einen Korb als männlich bezeichnen und eine Lampe als weiblich. Das
grammatische Geschlecht kann demnach kein Indikator für den Sexus sein.
Personen und höhere Lebewesen sind geschlechtlich und lassen einen solchen
Zusammenhang schon eher zu. Der Mann ist immer männlich, die Frau immer weiblich.
Auch bei Berufsbezeichnungen ist eine Übereinstimmung von Genus und Sexus
vorhanden. Die Kauffrau kann jeder klar von dem Kaufmann unterscheiden. Ausnahmen
davon sind Bezeichnungen mit neutralem Genus. Das Fräulein und das Mädchen sind
dem weiblichen Sexus zugeordnet. Aus formalen Aspekten stimmt dies aber nicht mit dem
Genus überein. Beide Wörter sind nämlich Diminutiva, also Verkleinerungsformen. Der Zuordnung nach sexuellen Gesichtspunkten wird hierbei der formale vorangestellt und
führt so zur Bildung des neutralen Genus.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Genus und Sexus
- Problemfelder und das generische Maskulinum
- Das generische Maskulinum obligatorisch
- Das generische Maskulinum fakultativ
- weitere Problemfelder
- Hans Sperber – Über den Einfluss sexueller Momente auf Entstehung und Entwicklung der Sprache
- Einleitung zum vorliegenden Aufsatz
- Der Ursprung der menschlichen Sprache
- Der Einfluss der sexuellen Momente
- Das Prüfen der Bedingungen
- Einwände und Antworten
- Die Wurzelperiode und die Flexion
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich zum einen mit den Begriffen „Genus“ und „Sexus“ im Deutschen und den Problemen, die sich aus ihrer Verwendung ergeben. Zum anderen wird der Aufsatz „Über den Einfluss sexueller Momente auf Entstehung und Entwicklung der Sprache“ von Hans Sperber analysiert. Die Arbeit soll die Zusammenhänge zwischen grammatischem Geschlecht und natürlichem Geschlecht sowie die Auswirkungen von sexuellen Momenten auf die Entwicklung der Sprache beleuchten.
- Das generische Maskulinum und seine Problematik
- Der Einfluss sexueller Momente auf die Sprachentwicklung
- Der Ursprung der menschlichen Sprache
- Die Rolle der Flexion in der Sprachentwicklung
- Die Bedeutung von Affektäußerung in der Sprache
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Diese Einleitung stellt die beiden zentralen Themen der Arbeit vor: das Verhältnis von Genus und Sexus in der deutschen Sprache und die Analyse des Aufsatzes von Hans Sperber zum Einfluss sexueller Momente auf die Sprachentwicklung.
Genus und Sexus
Dieser Abschnitt beleuchtet die Begriffsdefinitionen von Genus und Sexus und zeigt die Schwierigkeiten auf, einen eindeutigen Zusammenhang zwischen grammatischem und natürlichem Geschlecht herzustellen.
Problemfelder und das generische Maskulinum
Dieses Kapitel widmet sich den Problemen des generischen Maskulinums, das zur Bezeichnung gemischtgeschlechtlicher Gruppen oder Personen verwendet wird, deren Geschlecht irrelevant ist. Es werden die beiden Formen des generischen Maskulinums, obligatorisch und fakultativ, näher erläutert.
Hans Sperber – Über den Einfluss sexueller Momente auf Entstehung und Entwicklung der Sprache
Dieser Abschnitt fokussiert auf die Analyse des Aufsatzes von Hans Sperber. Er beleuchtet die Einleitung des Aufsatzes, die Thesen zur Entstehung der menschlichen Sprache und den Einfluss sexueller Momente darauf.
Ausblick
Der Ausblick soll einen Ausblick auf weitere Forschungsfelder geben und die Bedeutung der behandelten Themen für die Sprachwissenschaft hervorheben.
Schlüsselwörter
Genus, Sexus, generisches Maskulinum, Sprachentwicklung, sexuelle Momente, Sprachursprung, Affektäußerung, Flexion, Hans Sperber, Bedeutungslehre.
- Arbeit zitieren
- Tomke Popken (Autor:in), 2003, Über den Einfluss sexueller Momente auf Entstehung und Entwicklung der Sprache, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14389