Die Darstellung von Familienbeziehungen im jakobäischen Drama. Thomas Middletons "A Chaste Maid in Cheapside" und John Fords "’Tis Pity She’s a Whore"


Examensarbeit, 2006

88 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhalt

1. Einleitung

2. Das Zeitalter Jakobs I. (1603 - 1625): ein historischer Abriss
2.1 Zur politischen Entwicklung Englands im Zeitalter Jakobs I.
2.2 Zur sozialen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung Englands und zur Bedeutung der Familie im Zeitalter Jakobs I.
2.2.1 Zur sozialen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung Englands im Zeitalter Jakobs I.
2.2.2 Zur Zusammensetzung, Funktion und Bedeutung der Familie im Zeitalter Jakobs I.
2.3 Zwischenfazit

3. Die Darstellung von Familienbeziehungen im jakobäischen Drama
3.1 Die Darstellung von Familienbeziehungen in Thomas Middletons A Chaste Maid in Cheapside
3.1.1 Zum Autor und Inhalt des Dramas
3.1.2 Die Darstellung von Familienbeziehungen in der Komödie
3.1.3 Zur Intention des Autors bei der Darstellung der Familienbeziehungen
3.1.4 Zur Form des Dramas als Unterstützung der Darstellung der Familienbeziehungen
3.2 Zwischenfazit
3.3 Die Darstellung von Familienbeziehungen in John Fords ’Tis Pity She’s a Whore
3.3.1 Zum Autor und Inhalt des Dramas
3.3.2 Die Darstellung von Familienbeziehungen in der Tragödie
3.3.3 Zur Intention des Autors bei der Darstellung der Familienbeziehungen
3.3.4 Zur Form des Dramas als Unterstützung der Darstellung der Familienbeziehungen
3.4 Zwischenfazit

4. Zusammenfassung und ausblick

5. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Recherchiert man in soziologischen oder pädagogischen Nachschlagewerken zu dem Begriff „Familie“, so entdeckt man, dass dieser im Laufe der Zeit unterschiedliche Formen des Zusammenlebens beschreibt: Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts sieht man, unter Bezugnahme auf den etymologischen Ursprung des Wortes, das Lateinische familia, das Hausgenossenschaft oder Hausstand bedeutet, die gesamte Hausgemeinschaft, d. h. auch entfernte Verwandte oder Diener, als Familie an. Neuere Definitionen schränken den Begriff hingegen ein: Heutzutage versteht man unter einer Familie, speziell unter der verbreiteten Kern- oder Kleinfamilie, eine auf Dauer angelegte und legitimierte Beziehung zwischen Mann und Frau, wobei in dieser mindestens ein Kind vorhanden sein und der Haushalt gemeinsam geführt werden muss.[1]

Diese Wandlung des Begriffes der Familie zeugt von der Veränderung tatsächlicher familiärer Funktionen und Strukturen, d. h. von Herrschaftsverhältnissen oder Beziehungen in einer Familie, im Zuge gesellschaftlicher, sozialer und wirtschaftlicher Umbrüche. Da die Familie auch heute noch die grundlegendste Form menschlichen Zusammenlebens und damit die Basis der Gesellschaft darstellt, kann sie als deren Spiegel verstanden werden. Die Familie des Zeitalters Jakobs I. reflektiert daher, in dem Maße wie die Auflösung familiärer Strukturen und Funktionen in der heutigen Zeit von einer „Deinstitutionalisierung“[2] zeugt, die gesellschaftlichen Verhältnisse ihrer Zeit.[3]

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Darstellung von Familienbeziehungen im jakobäischen Drama, speziell in Thomas Middletons Komödie A Chaste Maid in Cheapside aus dem Jahre 1613 und John Fords Tragödie ’Tis Pity She’s a Whore aus dem Jahre 1633. Die Auswahl der beiden Werke erfolgte dabei nach den Kriterien der Entstehungszeit, nämlich dem Zeitalter Jakobs I. (1603 - 1625), sowie der Zugehörigkeit zu unterschiedlichen Gattungen des Dramas.[4] Im Folgenden werden diese Dramenformen einführend vorgestellt.

Bei Thomas Middletons Werk A Chaste Maid in Cheapside handelt es sich um eine Komödie, genauer gesagt um eine sogenannte city comedy. Diese Form des Dramas entwickelt sich im frühen 17. Jahrhundert aus der satirischen Komödie. Deren Handlung ist von Situationen durchdrungen, die das Fehlverhalten einer Figur deutlich machen, weshalb, im Gegensatz zur romantischen Komödie, nicht mit, sondern über die Figur gelacht wird. Dies ist beispielsweise in Ben Jonsons Werken Volpone, the Fox und The Alchemist aus den Jahren 1606 und 1610 der Fall. Zudem weist die city comedy Elemente aus früheren Formen des Dramas, wie der Moralität oder dem Intrigenspiel, sowie nicht-dramatischer Formen der Literatur, z. B. der Klageschrift oder des Pamphlets, welche die Londoner Unterwelt beschreiben, auf. Die meist komplexe Handlung der city comedy spielt daher in den niederen Schichten der Gesellschaft und bezieht sich auf die sozialen Zustände des jakobäischen Zeitalters, insbesondere auf den zerstörenden und entfremdenden Einfluss des städtischen Lebens auf soziale Bindungen und Werte.[5]

Der Komödie Middletons wird mit John Fords Werk ’Tis Pity She’s a Whore eine Tragödie gegenübergestellt. Diese Gattung des Dramas erlebt im frühen 17. Jahrhundert, nicht zuletzt aufgrund des Spätwerkes William Shakespeares, ihre Blütezeit. Wie schon in der Tragödie des Mittelalters, wird in dieser Dramenform der Aufstieg und Fall eines noblen Helden thematisiert, jedoch wird das Schicksal als alleinige Begründungsinstanz für dessen Leiden zurückgewiesen. Stattdessen kommt es in der Tragödie des jakobäischen Zeitalters zu der Darstellung des Zusammenhangs von Ursache und Wirkung menschlichen Fehlverhaltens. Der tragische Held versteht sich daher sowohl als eigenverantwortlich handelndes Individuum, als auch von einer göttlichen Vorsehung gelenkt. Durch diesen Widerspruch im Selbstverständnis des Helden wird das Publikum bewegt, mit ihm zu fühlen und zu leiden.[6]

Während die Literaturrecherche zeigt, dass Middletons Werk im Hinblick auf das Thema dieser Arbeit, nämlich die Darstellung von Familienbeziehungen, bereits mehrfach analysiert wurde, da die Dominanz des Motivs der Familie in der Komödie sowohl thematisch als auch strukturell offensichtlich ist, stellen Untersuchungen zu der Präsentation von familiären Beziehungen in John Fords ’Tis Pity She’s a Whore eine Seltenheit dar. Die umfangreiche Sekundärliteratur zu letzterem Werk offenbart verschiedene Lesarten. Dabei überwiegt, nicht zuletzt aufgrund der Thematisierung einer inzestuösen Beziehung zwischen Geschwistern, die Betrachtung des Dramas unter moralischen und ethischen Gesichtspunkten, beispielsweise von Robert Ornstein und Irving Ribner, sowie die feministische Lesart, etwa von Alison Findlay und Terri Clerico.[7] Die Darstellung von Familienbeziehungen an sich sowie die Illustration der Funktion und Stellung der Familie wird in der vielfältigen Forschung zu Fords Drama jedoch vernachlässigt, obwohl die Bedeutung der Familie als Basis der Gesellschaft im Zeitalter Jakobs I. hinlänglich bekannt ist. Auch werden die beiden Dramen erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts in einzelnen Aufsätzen zueinander in Bezug gesetzt, z. B. von Verna Foster.[8] Die Präsentation von Familienbeziehungen steht hier allerdings hinter einem umfassenden inhaltlichen und strukturellen Vergleich der Dramen zurück. Eine ausführliche Betrachtung beider Werke im Hinblick auf die Illustration von Familienbeziehungen und die Intention des Autors, d. h. eine Einordnung der Darstellung von Familienbeziehungen in den politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Kontext des Werkes, ist somit bisher nicht erfolgt. Eine solche Analyse scheint jedoch aufgrund der bereits geschilderten Bedeutung der Familie als Basis und Spiegel der Gesellschaft relevant.

In der vorliegenden Arbeit soll nunmehr der Beweis erbracht werden, dass sich sowohl Thomas Middleton als auch John Ford, unabhängig von der jeweiligen Gattung ihres Dramas, in der Präsentation von Familienbeziehungen an die im Zeitalter Jakobs I. bestehenden familiären Strukturen und Funktionen anlehnen und diese auf unterschiedliche Art und Weise in ihrem Werk reflektieren. Zudem soll deutlich gemacht werden, dass beide Dramatiker diese Darstellung nutzen, um Kritik an den wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und sozialen Verhältnissen ihrer Zeit, insbesondere an dem Verfall traditioneller Werte und Normen im Zuge des beginnenden Kapitalismus, zu üben. Folgende Fragen stehen dabei im Mittelpunkt: Auf welche Art und Weise erfolgt die Darstellung von Familienbeziehungen in den beiden Dramen? In welchem Maße entspricht diese Präsentation den tatsächlichen familiären Strukturen und Funktionen des Zeitalters Jakobs I.? Welche Intention verfolgen die Dramatiker mit ihrer Darstellung? und: Welche Gattung des Dramas hebt die Intention des Autors besonders hervor?

Hierzu ist es zunächst notwendig, den politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Hintergrund des Zeitalters Jakobs I. von einem modernen Standpunkt aus zu betrachten. Eine bloße Beschreibung der englischen Geschichte dieser Zeit genügt dabei nicht, da sie nichts über die Zusammensetzung, Bedeutung und Funktion der Familie aussagt. Die genaue Betrachtung der familiären Gegebenheiten des frühen 17. Jahrhunderts bildet daher einen ersten Schwerpunkt des einleitenden Kapitels dieser Arbeit.

Im Anschluss daran erfolgt die Analyse der Darstellung von Familienbeziehungen in den Dramen A Chaste Maid in Cheapside und ’Tis Pity She’s a Whore unter Bezugnahme auf die genannten Leitfragen. Hierbei werden beide Werke getrennt voneinander betrachtet: Zunächst werden Autor und Inhalt des Dramas vorgestellt, bevor die das Werk dominierenden Familienbeziehungen beleuchtet werden. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Zusammensetzung und Struktur der jeweiligen Familie, d. h. auf den die Familie und ihr Umfeld bestimmenden Verhältnissen, etwa dem Eltern-Kind-Verhältnis oder der Beziehung der Eheleute untereinander, sowie auf der Funktion der Familie. Im Anschluss daran wird die Intention des Autors bei der Darstellung der familiären Beziehungen hervorgehoben und das Drama in Bezug zu seiner Entstehungszeit gesetzt. Schließlich wird überprüft, ob und inwieweit die formalen Aspekte des Dramas, insbesondere die Handlungsstruktur, der Schauplatz und die Zeit der Handlung sowie die Charakterisierung der Figuren, den Inhalt des Stückes unterstreichen und die Intention des Autors stützen.

Das abschließende Kapitel dieser Arbeit fasst die wesentlichen Ergebnisse der Dramenanalysen zusammen und liefert einen knappen Vergleich beider Werke im Hinblick auf die Präsentation von Familienbeziehungen. Dabei wird ebenfalls herausgestellt, ob eine der verwendeten Dramengattungen die Darstellung und die Intention des Dramatikers in besonderem Maße hervorhebt.

2. Das Zeitalter Jakobs I. (1603 - 1625): ein historischer Abriss

2.1 Zur politischen Entwicklung Englands im Zeitalter Jakobs I.

Im Jahre 1603 besteigt Jakob VI. von Schottland und Jakob I. von England, Wales und Irland den Thron Großbritanniens. Obwohl die Anhänger seiner Vorgängerin, Königin Elisabeth I., das Schlimmste für den Fall ihres Todes annehmen, da sie keine direkten Nachkommen hervorgebracht hat, erleben sie einen problemlosen Übergang von der Dynastie der Tudors zu der der Stuarts.[9]

Die Amtszeit Jakobs I. ist durch Toleranz geprägt. So beruft er im Jahre 1604 sowohl die puritanische Geistlichkeit als auch anglikanische Bischöfe an seinen Hof, um religiöse Fragen zu klären. Dort stellt er klar, dass er allein die unter Elisabeth I. errichtete anglikanische Kirche als Stütze der Monarchie ansieht. In anderen Punkten kommt er den Puritanern jedoch entgegen, um diesen Teil seiner Untertanen in der Staatskirche zu halten. Die Katholiken, die in dem König den Sohn der katholischen Maria Stuart sehen, erwarten von ihm eine Liberalisierung der in der Tudorzeit erlassenen diskriminierenden Katholikengesetze. Ihre Hoffnungen werden allerdings aufgrund des Gunpowder Plot von 1605, bei dem eine Gruppe katholischer Terroristen unter der Führung von Guy Fawkes den König mitsamt dem Parlament in die Luft sprengen will, zerschlagen. Trotzdem lässt sich Jakob I. nicht zu einem härteren Vorgehen gegen die Katholiken drängen. Diese tolerante Haltung des Königs ist für die meisten seiner Zeitgenossen, welche entweder strikte Protestanten oder Katholiken sind, unverständlich. Insgesamt halten sich die kirchenpolitischen Auseinandersetzungen während der Regierungszeit Jakobs I. jedoch in Grenzen.[10]

Im Gegensatz dazu gestaltet sich das Verhältnis von Krone und Parlament unter Jakob I. schwierig. Insbesondere die Staatsfinanzen stellen ein Problem für den König dar, denn:[11]

Noch immer [erwarten] die Untertanen unrealistischerweise, der König solle «aus seinem Eigenen» leben, das heißt vom Ertrag der Krondomänen, der feudalen Gefälle, der Gerichtssporteln usw. Nur in außergewöhnlichen Fällen, vor allem im Krieg, solle ihm das Parlament Steuern bewilligen.[12]

Diese Einkünfte der Krone reichen allerdings schon unter Elisabeth I. nicht aus, um die durch erhöhte Kriegskosten und innenpolitische Aufgaben gestiegenen Ausgaben des Staates auszugleichen. Eine Sanierung der Staatsfinanzen ist also auch unter Jakob I. nicht möglich. Sein im Jahre 1610 dahingehend unternommener Versuch scheitert an dem Misstrauen des Parlamentes, das dem König absolutistische Neigungen unterstellt und annimmt, er wolle als Schotte die englische Freiheit abschaffen. Schließlich versucht Jakob I., seine Einkünfte ohne Mitwirkung des Abgeordnetenhauses zu vermehren. Er setzt sich über den Grundsatz, keine Steuern ohne Parlamentsbeschluss einzuziehen, hinweg, indem er neue Einfuhrzölle erhebt oder Adelstitel und öffentliche Ämter verkauft. Dadurch gelingt es ihm zwar, die Einnahmen des Staates zu erhöhen, er entfremdet sich jedoch zusehends von der politischen Nation. Im Jahre 1621 löst Jakob I. das Parlament schließlich auf, nachdem es mit der Great Protestation die Mitsprache und Zustimmung in sämtlichen Angelegenheiten der Kirche und des Staates als sein unzweifelbares Recht bezeichnet hat. Da somit jede der beiden Institutionen für sich den Anspruch erhebt, die oberste Gewalt im Staate innezuhaben, kommt es zum Bruch des Verfassungskompromisses, den Elisabeth I. zwischen sich und dem Parlament ausgemacht hat und nach dem die oberste Gewalt im Staat beim King in Parliament liegt.[13]

Zudem wächst der Gegensatz zwischen court, d. h. den am Hofe des Königs anwesenden Katholiken und Schotten, die ihre Neigung zu Verschwendung beispielsweise durch die Aufführung kostspieliger Maskenspiele demonstrieren, und country, den ländlichen Puritanern, deren Glaube Sparsamkeit verlangt. Unter Königin Elisabeth I. finden sich die Vertreter beider Richtungen am Hofe ein, wo sie miteinander ins Gespräch kommen. Dadurch wird die institutionelle Aufspaltung der herrschenden Klasse verhindert. Am Hofe Jakobs I. hingegen ziehen einzelne Günstlinge, wie der Herzog von Buckingham, die Aufmerksamkeit des Königs auf sich, so dass sich die Hofhaltung Jakobs I. zu einer Ursache für die Abwendung der adligen Führungsschicht auf dem Lande von dem König entwickelt.[14]

Vor allem die durch Nachgiebigkeit gekennzeichnete Außenpolitik Jakobs I. wird mit Missbilligung betrachtet. Schon kurz nach seinem Amtsantritt beendet er den Krieg Englands gegen das katholische Spanien. Es ist sein Ziel, als „Friedensfürst Europas“[15] in die Geschichte einzugehen. Dabei setzt Jakob I. auf Diplomatie und die Bindewirkung von Heiratsverhandlungen. Letztlich scheitert seine Friedenspolitik jedoch genau daran, da sich beispielsweise durch die Hochzeit seiner Tochter Elisabeth mit dem Kurfürsten Friedrich von der Pfalz die Gefahr ergibt, dass England in den Dreißigjährigen Krieg involviert wird.[16] Zudem strebt Jakob I. die Vereinigung von Schottland und England, speziell mit einheitlichen Gesetzen, einem gemeinsamen Parlament und einer gemeinsamen Kirche, an. Die Feindschaft zwischen Engländern und Schotten ist zu Beginn des 17. Jahrhunderts allerdings noch so groß, dass diese Vereinigung nicht durchsetzbar ist. So nimmt Jakob I. als King of Great Britain zumindest einen Gesamttitel an und führt eine Unionsmünze ein. Er regiert bis zu seinem Tod am 27. März 1625.[17]

Die Amtszeit seines Sohnes Karls I. ist ebenfalls durch Spannungen zwischen König und Parlament geprägt. Diese entwickeln sich aus den finanziellen Forderungen des Königs im Krieg gegen Schottland und münden in dem Bürgerkrieg von 1642 bis 1649, der in der Enthauptung Karls I. im Januar 1649 seinen Höhepunkt findet. Die darauf folgenden Versuche Oliver Cromwells, Großbritannien zu einer Republik umzugestalten, scheitern und es kommt zur Wiederherstellung der Monarchie unter Karl II. Dessen Bruder und Nachfolger Jakob II. wird im Jahre 1688 in der Glorious Revolution zur Flucht gezwungen, nachdem er versucht hat, Großbritannien nicht durch die Anglikaner, sondern durch die römisch-katholische Kirche zu regieren. Als neuer Herrscher wird Wilhelm von Oranien eingesetzt. Bevor er und seine Frau Maria, beide Nachkommen der Stuarts, den englischen Thron besteigen dürfen, müssen sie die Bill of Rights anerkennen und damit auf die vier klassischen Prärogativrechte der Krone verzichten: darauf, Gesetze aufzuheben, Einzelpersonen von Gesetzen auszunehmen, willkürlich Steuern zu erheben und ein stehendes Heer zu halten. Somit entscheidet das Parlament den Kampf um die politische Macht, der während der Regentschaft Jakobs I. entbrennt, für sich.[18]

2.2 Zur sozialen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung Englands und zur Bedeutung der Familie im Zeitalter Jakobs I.

2.2.1 Zur sozialen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung Englands im Zeitalter Jakobs I.

Die englische Bevölkerung befindet sich seit dem 14. Jahrhundert in einem ungebrochenen Wachstum. Auch im Zeitalter Jakobs I. setzt sich dieser Prozess fort: Während die Bevölkerung um 1600 etwa 4,1 Millionen Menschen umfasst, steigt sie bis auf ca. 5,2 Millionen Menschen im Jahre 1650 an. Die Hauptursachen für dieses Bevölkerungswachstum stellen das Ende der Pest sowie die im 16. Jahrhundert beginnende und sich bis ins frühe 17. Jahrhundert fortsetzende günstige Entwicklung der Wirtschaft dar. Zwar gibt es auch in diesem Zeitraum immer wieder Missernten, welche die Überlebensaussichten breiter Bevölkerungsschichten einschränken, jedoch ist das Zeitalter Jakobs I. davon nicht betroffen.[19]

Das frühe 17. Jahrhundert ist aufgrund der mit dem Bevölkerungswachstum einhergehenden Steigerung der Nachfrage nach Lebensmitteln eher von einer starken Inflation geprägt. Gleichzeitig fallen durch das ebenfalls durch dieses Wachstum bedingte Überangebot an Arbeitskräften die Löhne. Beide Phänomene führen zu der Entwicklung des Kapitalismus mit der Expansion des Profits und einer Umverteilung des Reichtums.[20]

Die Grundlage der englischen Ökonomie bilden auch zur Zeit Jakobs I. Landwirtschaft und Viehzucht. Daneben entwickeln sich verschiedene Gruppen nicht-agrarischer Erwerbszweige: rohstoffverarbeitende Branchen, etwa die Textilindustrie oder der Schiffsbau, das Großhandels- und Transportgewerbe sowie Berufe des Gesundheits-, Bildungs- und Verwaltungswesens.[21]

Ein großer Teil dieser nicht-agrarischen Erwerbszweige ist in den Städten angesiedelt. Von diesen entwickelt sich aufgrund der fortwährenden Zuwanderung vom Land und aus dem Ausland nur London beständig weiter, was dazu führt, dass sich die Bevölkerung der Hauptstadt zwischen 1600 und 1650 beinahe verdoppelt. Dabei muss zwischen der eigentlichen Stadt London in ihren Mauern und dem westlich davon gelegenen Westminster mit dem Hof, dem Parlament und den dazugehörigen Einrichtungen unterschieden werden. Im Laufe des 17. Jahrhunderts wird das Gebiet zwischen diesen beiden Zentren immer stärker bebaut und das Bevölkerungswachstum der eigentlichen Stadt überträgt sich auf die Umgebung. So entwickeln sich im Osten Londons „ungesunde“ Wohngebiete, in denen immer wieder ansteckende Krankheiten ausbrechen und die Bevölkerung dezimieren.[22]

Vor allem die bereits erwähnte Entwicklung des Kapitalismus trägt dazu bei, dass sich die Vermögensverhältnisse der Menschen auseinander entwickeln: Während ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung von der Armenfürsorge abhängig ist, häuft ein kleiner Kreis Vermögen an und schirmt sich gegen Aufsteiger ab. Der bedeutendste Unterschied innerhalb dieser oberen Schicht der Gesellschaft besteht zwischen den gentlemen, welche als Hoch- und Niederadel das Land politisch und wirtschaftlich beherrschen, und den non-gentlemen, die sich aus der bürgerlichen Elite der Städte, z. B. Anwälten oder Großkaufleuten, sowie der obersten Schicht der Landbevölkerung zusammensetzen. Die Mitglieder dieser bürgerlichen Elite sind ebenfalls in der Lage, Reichtum anzuhäufen und erhalten unter Jakob I. sogar die Möglichkeit, Adelstitel käuflich zu erwerben. Dadurch kommt es zu Spannungen zwischen dem „alten“ und dem „neuen“ Adel. Der überwiegende Teil der englischen Gesellschaft besteht zugleich jedoch aus einer Vielzahl von Personen- und Berufsgruppen mit unterschiedlichen Lebenslagen. So verläuft eine Trennlinie zwischen Selbständigen, die bestimmte politische Rechte besitzen, z. B. Kleinbauern oder Ladenbesitzern, und Lohnarbeitern oder ungelernten Gelegenheitsarbeitern. Besonders in den Städten kommt es dadurch zu einer Vergrößerung der gesellschaftlichen Unterschicht, zu welcher u. a. Arme, Arbeitslose, Prostituierte und Kriminelle zählen.[23]

Allen vorab beschriebenen gesellschaftlichen Schichten ist gemein, dass die Familie die Basis ihres Lebens bildet. Die Zusammensetzung, Funktion und Bedeutung der Familie im Zeitalter Jakobs I. steht daher im Mittelpunkt der nachfolgenden Betrachtung.

2.2.2 Zur Zusammensetzung, Funktion und Bedeutung der Familie im Zeitalter Jakobs I.

Entgegen der Annahme, im Zeitalter Jakobs I. sei die drei Generationen umfassende Groß- oder Stammfamilie vorherrschend, besteht eine Familie in dieser Zeit meist nur aus den Eltern und ihren unselbständigen Kindern, also aus der einfachen Kern- oder Kleinfamilie. Vom späten 16. bis zum 19. Jahrhundert umfassen nur etwa 6 Prozent der Familien drei Generationen, während über 70 Prozent der Haushalte aus nicht mehr als zwei Generationen bestehen. Die durchschnittliche Größe der englischen Sippe liegt somit zwischen vier und fünf Personen, so dass von einer Anzahl von zwei bis drei Kindern pro Familie ausgegangen werden kann. Diese Kernfamilie lebt teilweise mit entfernten Verwandten oder ihrem Gesinde zusammen, wobei sich die Größe eines Haushaltes an dessen sozialem Status bemisst: Adelsfamilien weisen, bedingt durch ein Mehr an im Haus lebenden Bediensteten, häufig bis zu 40 Mitglieder auf, wohingegen in Familien von Bauarbeitern lediglich drei bis vier Personen leben.[24]

Für das jakobäische Zeitalter ist kennzeichnend, dass eine Ehe erst geschlossen wird, wenn die wirtschaftlichen Grundlagen für die Erhaltung einer Familie gegeben sind. Heiraten darf zwar jeder Mann und jede Frau, sobald sie das Alter der Adoleszenz erreicht haben, d. h. der Mann muss wenigstens 14 und die Frau mindestens 12 Jahre alt sein, jedoch liegt im frühen 17. Jahrhundert das Durchschnittsalter bei der ersten Eheschließung für Frauen bei 25 bis 26 und für Männer bei 27 bis 28 Jahren. Auch bleibt mindestens eine von sechs Personen unverheiratet.[25]

Die Gründung eines Haushaltes ist im Zeitalter Jakobs I. mit einem enormen Grad an Verantwortung verbunden. Eine Heirat stellt in dieser Zeit nämlich nicht nur die Privatangelegenheit des Paares dar, sondern einen sozialen Akt, der das Paar selbst, dessen Familie und Nachbarn sowie die adligen Grundherren zusammenführt. Aus diesem Grunde werden bei der Auswahl des Ehepartners bestimmte Kriterien bedeutsam, beispielsweise die Homogamieregel, nach der es sich empfiehlt, innerhalb seines eigenen Standes zu heiraten oder der Beruf des zukünftigen Ehepartners. In höheren Gesellschaftsschichten werden die Interessen des Einzelnen dabei häufig hinter die der Familie gestellt, da die Eheschließung den Besitz oder das Fortbestehen der Familie sichern soll. Sie wird meist von den Eltern arrangiert, wobei die Zustimmung der Kinder zu einer Formalität wird. In den bäuerlich-handwerklichen Schichten ist die Wahl des Partners eher den jungen Leuten selbst überlassen. Dennoch spielen auch hier materielle Überlegungen eine Rolle, wenn etwa ein Handwerksgeselle die Witwe eines Handwerkers heiratet, weil er sich dadurch selbständig machen kann. In den unteren Schichten der Bevölkerung hängt die Gründung einer Familie in erster Linie davon ab, ob beide Eheleute einer regelmäßigen Beschäftigung nachgehen und sich eine Wohnung leisten können. Die Zustimmung der Eltern ist hier nicht von Bedeutung. Die Ehen im jakobäischen Zeitalter stellen also die hierarchische Struktur der Gesellschaft nicht in Frage, sondern reflektieren die soziale Ordnung und erhalten sie aufrecht.[26]

Die Ehe selbst dient nicht nur der Reproduktion von Individuum und Gesellschaft, der Legitimation und Befriedigung sexueller Bedürfnisse oder der gegenseitigen Fürsorge, sondern besitzt auch die Organisation eines Wirtschaftsbetriebes. So findet der überwiegende Teil der landwirtschaftlichen und gewerblichen Produktion im Rahmen der traditionellen Hausökonomie statt. Der Vorstand eines Hauses, meist der Vater einer Familie, bildet zudem die Basis der öffentlichen Rechts- und Herrschaftsordnung, d. h. er übernimmt mehrere Ämter, wie das des Lehrers oder Betriebsleiters. Da der Vater auch für das Verhalten der Sippe außerhalb des Hauses verantwortlich ist, besitzt er ein umfassendes Züchtigungsrecht, dem sich besonders die Ehefrau unterwerfen muss. Sie ist unter die Vormundschaft ihres Mannes gestellt, der ihr Schutz gewähren, für sie sorgen und sie gerichtlich vertreten soll. Im Gegenzug ist es ihre Pflicht, dem Ehemann gegenüber gehorsam zu sein.[27] Ralph K. Houlbrooke beschreibt diese Vormachtstellung des Mannes, die wie die Position eines politischen Herrschers als von Gott gegeben angesehen wird, wie folgt: „Obedience to both parents and husbands [is] enjoined by Scripture. The family [is] seen as a monarchy. The authority of human fathers, indeed of all temporal rulers, [rests] on God the Father.”[28]

Das Zusammenleben der Eheleute wird jedoch weniger von juristischen und moralischen Maßstäben, als von den tatsächlichen Bedingungen des Lebens bestimmt. In den meisten Familien leisten beide Ehepartner einen wichtigen Beitrag zum Lebensunterhalt. Dieser Anteil gestaltet sich in Abhängigkeit von der sozialen Schicht der Sippe unterschiedlich: Während es in adligen Familien die Angelegenheit des Mannes ist, den Familienbesitz zu erhalten und die Frau mit der Leitung des Haushaltes oder der Verwaltung der Ländereien beschäftigt ist, sind die Aufgaben von Mann und Frau in der mittleren Schicht der Gesellschaft stärker miteinander verflochten. Hier ist der Mann für die Arbeit auf den Feldern, im Laden oder im Handwerksbetrieb zuständig. Unterdessen kümmert sich die Frau um Haus, Garten und Vieh oder unterstützt ihren Mann. In der ländlichen und städtischen Unterschicht ist hingegen keine partnerschaftliche Zusammenarbeit möglich. Die Frau muss hier die Hauswirtschaft allein besorgen und ist häufig sogar gezwungen, auch außerhalb des Haushaltes zu arbeiten.[29]

Das Leben einer Familie im Zeitalter Jakobs I. ist allerdings nicht nur von Arbeit, sondern auch von Zuneigung und Liebe geprägt. So geht aus zeitgenössischen Tagebüchern, Briefen oder Autobiographien hervor, dass die Eheleute einen großen Teil ihrer freien Zeit miteinander und mit den Kindern verbringen. Zudem betreuen sie sich im Falle einer Krankheit oder sehnen sich nach einander, wenn sie getrennt sind. Mann und Frau leben dabei nach dem Grundsatz: „Einmal geheiratet, für immer verheiratet“. Gleiches gilt für Paare, die sich nicht zugetan sind, denn das Mittel der Ehescheidung mit dem Recht auf Wiederverheiratung ist im frühen 17. Jahrhundert nur dem Adel vorbehalten. Der Rest der Bevölkerung hat zwar die Möglichkeit einer „Trennung von Tisch und Bett“, die von kirchlichen Gerichten im Falle von Ehebruch, brutaler Gewaltanwendung oder andauernder Unverträglichkeit angeordnet werden kann, jedoch kommt diese Art der Trennung in der Praxis eher selten vor. Daher leben im Zeitalter Jakobs I. die meisten Paare miteinander, bis sie durch den Tod voneinander geschieden werden.[30]

Die Kinder einer Familie sind dazu angehalten, ihren Eltern gegenüber gehorsam und respektvoll zu sein. Der Grad der elterlichen Einflussnahme hängt von der Stellung der Familie in der Gesellschaft ab: Ein reicher Familienvater hat mehr und dauerhafteren Einfluss auf seine Kinder als ein mittelloser Mann, der diese nicht lange bei sich behalten und ernähren kann. Zudem kommt es in verschiedenen Schichten der Gesellschaft zu einem Rückgang des elterlichen Einflusses bei der Partner- oder Berufswahl. Die Hoffnungen des Vaters ruhen allerdings auch im frühen 17. Jahrhundert auf dem ältesten Sohn, welcher den Besitz der Familie erbt und ihr Fortbestehen sichert. Aufgrund dieser Erwartungshaltung des Vaters gegenüber dem Erstgeborenen ist das Verhältnis zwischen beiden häufig angespannt. Im Gegensatz dazu ist die Beziehung des Vaters zu jüngeren Kindern oftmals von mehr Zuneigung geprägt als die zum Erben, da sie nicht durch hohe Erwartungen des Familienoberhauptes beeinträchtigt wird. Der Einfluss einer Mutter auf ihre Kinder ist im Zeitalter Jakobs I. ebenfalls bedeutend. Dies liegt vorwiegend daran, dass sie nachsichtiger und geduldiger als der Vater ist. Trotzdem wird die Liebe der Mutter besonders von dem Sohn häufig als peinlich empfunden, vor allem wenn er in der Ferne eine höhere Bildung erfährt. Die Beziehung zwischen Mutter und Tochter gilt hingegen als die engste und dauerhafteste familiäre Bindung im jakobäischen Zeitalter. Die Tochter hilft ihrer Mutter bei der Bewältigung der Hausarbeit und erhält im Gegenzug von ihr Rat für ihre eigene Ehe. Im Gegensatz dazu spielt der Vater bei der Erziehung der Tochter kaum eine Rolle. Er möchte sie jedoch ebenfalls bis zur Ehe begleiten oder ist besorgt um ihren guten Ruf. Die Erziehung der Tochter zur Frömmigkeit ist dabei von größerer Bedeutung als ihre Allgemeinbildung. Auch wird sie bei der Wahl des Ehepartners stärker kontrolliert und beeinflusst als der Sohn. Die Vater-Tochter-Beziehung in einer Familie des frühen 17. Jahrhunderts ist daher das Verhältnis, das am meisten von der Fügsamkeit des Kindes abhängt.[31]

Die Beziehung zwischen den Geschwistern einer Familie wird ebenfalls durch das Erstgeburtsrecht beeinflusst. So entwickelt ein jüngerer Sohn gegenüber dem Erstgeborenen häufig ein Gefühl von Neid und Rivalität. Zwischen Bruder und Schwester besteht diese Spannung allerdings nicht. Ihre Beziehung ist stattdessen oftmals sehr eng.[32]

2.3 Zwischenfazit

Grundlegend lässt sich feststellen, dass es in Großbritannien im Zeitalter Jakobs I. aufgrund des hohen Bevölkerungswachstums und der damit zusammenhängenden Expansion des Profits im Zuge des beginnenden Kapitalismus zu einer Umverteilung der Vermögen kommt: Während sich die Kluft zwischen reichen und armen Bevölkerungsteilen vergrößert, verschwimmen die Grenzen innerhalb der oberen Schicht der Gesellschaft. Insbesondere die bürgerliche Elite der Städte häuft Reichtum an und erhält sogar die Möglichkeit, Adelstitel käuflich zu erwerben. Zugleich verschuldet sich der traditionelle Adel. Obwohl die Gesellschaft im frühen 17. Jahrhundert das Konzept einer festgefügten Ordnung vorgibt, ist sie in Wirklichkeit also durch eine rege soziale Mobilität und Unsicherheit sowie durch die damit einhergehende Instabilität sozialer Institutionen, etwa der Familie, gekennzeichnet.[33]

Die Familie stellt im Zeitalter Jakobs I. die Basis der Gesellschaft dar. In ihrer Zusammensetzung entspricht sie der modernen Kernfamilie. Im Gegensatz zu deren liberalen Ausprägung in der heutigen Zeit ist die Familie im frühen 17. Jahrhundert allerdings durch eine patriarchalische Ordnung geprägt, in deren Mittelpunkt der Vater steht, dessen Willen sich alle anderen Mitglieder der Sippe, speziell die Ehefrau, beugen müssen. Des Weiteren definiert sich die Familie im Zeitalter Jakobs I. als eine ökonomische Einheit, wobei Mann und Frau eng zusammenarbeiten, um den Lebensunterhalt ihrer Angehörigen zu sichern. Dennoch entwickelt sich zwischen den Eheleuten bzw. zwischen den Eltern und ihren Kindern ein von Liebe und Zuneigung geprägtes Verhältnis.

Einen zentralen Punkt der nachfolgenden Betrachtung bildet die Frage, inwieweit die im Zeitalter Jakobs I. lebenden Dramatiker Thomas Middleton und John Ford die Zustände und Entwicklungen ihrer Zeit aufnehmen und in ihren Werken, insbesondere in der Darstellung von Familienbeziehungen, reflektieren.

3. Die Darstellung von Familienbeziehungen im jakobäischen Drama:

Thomas Middleton, A Chaste Maid in Cheapside, John Ford, ’Tis Pity She’s A Whore

3.1 Die Darstellung von Familienbeziehungen in Thomas Middletons A Chaste Maid in Cheapside

3.1.1 Zum Autor und Inhalt des Dramas

Der Dramatiker Thomas Middleton wird im Jahre 1580 in London als Sohn des Maurers William Middleton geboren, der ein Nachkomme einer adligen Familie aus Westmoreland ist. Daher genießt Thomas Middleton ab 1598 die Bildung des Queen’s College in Oxford, wo er in seiner Entscheidung beeinflusst wird, Theaterstücke zu schreiben. Trotz seiner gehobenen Bildung bleibt Middleton ein Angehöriger des Bürgertums und dient von 1620 bis zu seinem Tode im Jahre 1627 als Stadtchronolog Londons.[34]

Wie das Leben Thomas Middletons ist auch sein Schaffen widersprüchlich: Er schreibt seine ersten Stücke zwar in den letzten Jahren Elisabeths I., doch seine bekanntesten Dramen entstehen in der Regierungszeit Jakobs I. Dabei hat er keinen bestimmten Schreibstil oder Verbindungen zu Theaterhäusern, sondern seine Dramen werden von allen Schauspielgruppen der Zeit aufgeführt. In diesen, beispielsweise in der Tragödie The Changeling, die er 1622 mit William Rowley verfasst, thematisiert Middleton die Umstände seines Lebens, seiner Zeit und der Stadt London, so dass er als Hauptvertreter des jakobäischen Realismus gilt. Des Weiteren nimmt er in seinen Stücken, speziell in den Londoner city comedies, Puritaner, bürgerliche Ehefrauen oder den Landadel aufs Korn. Zu dieser Gattung zählen die Werke Michelmas Term und A Trick to Catch the Old One aus dem Jahre 1606. In der Komödie A Chaste Maid in Cheapside, die 1613 von den Lady Elizabeth’s Men am Swan-Theatre uraufgeführt wird und 1630 in gedruckter Form erscheint, zeigt sich Middletons Satire gegen das puritanische Bürgertum jedoch am energischsten. Aus diesem Grunde wird die Komödie von vielen Kritikern, beispielsweise von Samuel Schoenbaum und Una Ellis-Fermor, als die beeindruckendste Komödie Middletons bezeichnet.[35]

In A Chaste Maid in Cheapside liebt ein junger Gentleman, Touchwood Junior, die Tochter eines Goldschmiedes, Moll Yellowhammer. Diese soll jedoch auf Verlangen ihrer Eltern mit dem adligen Sir Walter Whorehound verheiratet werden, der mit der Frau des bürgerlichen Allwit ein Verhältnis pflegt und mehrere Kinder hat. Allwit und seine Familie werden hierfür von Sir Walter ausgehalten, so dass durch die Hochzeit Whorehounds die Gefahr besteht, dass die Allwits ihren Lebensunterhalt verlieren. Sir Walter fürchtet zudem nach einem Duell mit Touchwood Junior um sein Leben. Dessen älteren Bruder plagen hingegen andere Sorgen: Touchwood Senior ist so fruchtbar, dass er sich von seiner Frau trennen muss, um seine Familie nicht durch ein weiteres Kind in den Ruin zu stürzen. Als er Sir Oliver und Lady Kix kennenlernt, die nach sieben Jahren Ehe immer noch kinderlos sind, verkauft er ihnen ein „Wässerlein“, das ihren Kinderwunsch erfüllen soll. Als Lady Kix schwanger wird, verliert Sir Walter sein Erbe, woraufhin sich die Allwits von ihm lossagen. Sie ziehen mit Hilfe des von ihm erlangten Geldes um und gründen ein Bordell. In der Zwischenzeit wird Molls Bruder Tim, ein Student aus Cambridge, mit der vermeintlichen Nichte Sir Walters vermählt. Diese ist in Wirklichkeit jedoch eine der Geliebten des Adligen. Tim gelingt es letztlich, sich einzureden, er habe eine anständige Frau geheiratet. Nachdem sich Touchwood Junior und Moll in einer List tot gestellt haben und beerdigt werden sollen, kommt es zu der Wiederauferstehung und Hochzeit der Liebenden.[36]

3.1.2 Die Darstellung von Familienbeziehungen in der Komödie

3.1.2.1 Die Yellowhammers als Beispiel für die aufstrebende Familie des Bürgertums

Die Handlung der Komödie A Chaste Maid in Cheapside dreht sich um mehrere Familien, die verschiedenartig miteinander verbunden sind. In der Darstellung dieser Familien lehnt sich Middleton an die familiären Strukturen und Funktionen des jakobäischen Zeitalters an, welche im ersten Kapitel dieser Arbeit aufgezeigt wurden. Er stellt diese Gegebenheiten jedoch satirisch dar, um die wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen Zustände seiner Zeit zu kritisieren.

Die Sippe des wohlhabenden Goldschmiedes Yellowhammer, der mit seiner Gattin Maudline und der gemeinsamen Tochter Moll in Cheapside lebt und dessen Sohn Tim in Cambridge studiert, entspricht der in der jakobäischen Zeit häufig vorzufindenden Kernfamilie. Bereits zu Beginn des Dramas, das aus fünf Akten besteht, wird allerdings klar, dass dies das einzig „Normale“ an dieser Familie ist. Sämtliche familiäre Bindungen, insbesondere die Beziehung der Eltern zu ihrer Tochter, sind hier gestört. Maudline kritisiert Moll beispielsweise, weil sie kein Interesse zeigt, verheiratet zu werden, und sagt:

[…] You are a dull maid o’late, methinks;

You had need have somewhat to quicken

Your green sickness - do you weep? - a husband.

[…]

When I was of your youth, I was lightsome

And quick two years before I was married.

You fit for a knight’s bed -

Drowsy-browed, dull eyed, drossy spirited!

(CM, 1.1.4 – 13)[37]

Was als intimes Gespräch zwischen einer Mutter und ihrer heiratsfähigen Tochter aufgefasst werden könnte, deren Beziehung in der jakobäischen Familie gemeinhin innig ist, entpuppt sich hier als bloße Strategie, um den sozialen Aufstieg der Familie zu sichern. Moll soll mit Sir Walter Whorehound verheiratet werden, der zwar adlig, jedoch als Weiberheld verschrien ist. Dies ist den Eltern allerdings, wie auch die Gefühle Molls, gleichgültig. Sie berufen sich stattdessen auf ihr Recht, den zukünftigen Ehepartner ihrer Tochter bestimmen zu können. Auch wenn Middleton hierdurch das übliche elterliche Handeln seiner Zeit hervorhebt, die Ehe des Kindes zu arrangieren und dabei ein Auge auf dessen materiellen Vorteil zu haben, scheint es im Falle der Yellowhammers jedoch so, dass der Goldschmied seine Tochter wie eine billige Ware anpreist.[38] Er wertet Moll nämlich ab, indem er Sir Walter, der sie als schön bezeichnet, versichert, dass sie seiner Komplimente nicht wert sei:

Pish!

Stop your words, good knight - ‘twill make her blush else -

Which sound too high for the daughters of the freedom.

[…]

E’en plain, sufficient, subsidy words serves us, sir.

(CM, 1.1.118 - 123)

Barbara Joan Baines beschreibt dieses Verhalten Yellowhammers als „dehumanizing efforts to present Moll as a marketable merchandise“.[39]

Weil Yellowhammer fürchtet, Moll könne seine Pläne durchkreuzen, will er ein Auge auf seine Tochter haben und sagt: „[…] [She] must be narrowly looked to. / We cannot be too wary in our children“ (CM, 1.1.161 - 162). Die Ängste des Vaters sind nicht unbegründet, da Moll nicht Sir Walter, sondern Touchwood Junior liebt, der ihre Gefühle erwidert. Dies wird deutlich, wenn Moll sich nach einen Treffen mit dem Geliebten wünscht, mit ihm zu gehen: „O, were I made of wishes, I went with thee“ (CM, 1.1.200). Auch erschrickt sie beim Anblick Sir Walters und ruft aus: „O death!“ (CM, 1.1.108). Als gehorsame Tochter, die ihren Eltern Respekt zollt, z. B. indem sie ihren Vater mit „sir“ (CM, 1.1.38) anredet, ergibt sich Moll allerdings deren Willen. Sie stellt die Entscheidung ihrer Eltern, sie mit Sir Walter zu vermählen, nicht offen in Frage, sondern versucht, ihrem Schicksal zu entgehen, indem sie wegläuft, um ihren Geliebten heimlich zu heiraten.

Die Hochzeitszeremonie zwischen Moll und Touchwood Junior, die laut Hugo Jung an Shakespeares Romeo und Julia erinnert, wird von Yellowhammer unterbrochen, der seine Tochter wütend als „disobedient strumpet“ (CM, 3.1.21) beschimpft.[40] Hier wird darauf Bezug genommen, dass Eltern zur Zeit Jakobs I. von ihrem Kind, besonders von der Tochter, Gehorsam und Respekt erwarten. Als Konsequenz für Molls Ungehorsam entreißt Yellowhammer ihr den Ring, den er selbst im Auftrag Touchwood Juniors gefertigt hat, worin die Ironie dieser Szene besteht. Er will seine Tochter bestrafen und ruft aus: „In the meantime I will lock up this baggage / As carefully as my gold […]“ (CM, 3.1.40 - 41). Indem er Moll mit seinem Gold vergleicht und sie als „baggage“ bezeichnet, was wörtlich mit „Gepäck“ übersetzt werden kann, wird deutlich, dass er seine Tochter nicht als Individuum, sondern als Besitz ansieht, über den er frei verfügen kann.[41] Anthony Covatta beschreibt Yellowhammer als „seriously hampered by [his] economic frame of reference. When Moll escapes once and is recaptured, [he does] not reason with her, but [places] her under lock and key, like a piece of property“.[42]

[...]


[1] Vgl. Herrmann L. Gukenbiehl und Johannes Kopp, „Familie“, Grundbegriffe der Soziologie, hrsg. von Bernhard Schäfers, 8., überarb. Auflage (Opladen: Leske und Budrich, 2003) 81.; Siehe auch: Josef A. Keller und Felix Novak, Kleines Pädagogisches Wörterbuch. Grundbegriffe, Praxisorientierungen, Reformideen, 5., überarb. und aktualisierte Auflage (Freiburg: Herder, 1993) 138.

[2] Gukenbiehl und Kopp, 83.

[3] Vgl. ebd., 83 - 84.; Siehe auch: Keller und Novak, 138.

[4] Obwohl das Drama Fords erst im Jahre 1633, d. h. in der Regierungszeit Karls I., entsteht, wird es in der Forschungsliteratur, wie auch in der vorliegenden Arbeit, aufgrund des Einflusses, den das Zeitalter Jakobs I. auf das Leben und Werk des Dramatikers ausübt, der späten jakobäischen Dramentradition zugerechnet. Vgl. hierzu beispielsweise: Una Ellis-Fermor, The Jacobean Drama. An Interpretation, 2., überarb. Auflage (London: Methuen, 1947) 27.

[5] Vgl. Martin White, „Middleton and Tourneur“, English Dramatists, hrsg. von Bruce King (New York: St. Martin’s Press, 1992) 13.; Siehe auch: Manfred Pfister, „Die frühe Neuzeit: Von Morus bis Milton“, Englische Literaturgeschichte, hrsg. von Hans Ulrich Seeber, 2. Auflage (Stuttgart: Metzler, 1993) 141 - 143, 145.; Brian Gibbons, Jacobean City Comedy, 2. Auflage (London und New York: Methuen, 1980) 4, 12.; G. K. Hunter, English Drama, 1586 - 1642. The Age of Shakespeare (Oxford: Clarendon Press, 1997) 320 - 321, 333.

[6] Vgl. Pfister, „Die frühe Neuzeit“, 134 - 135.; Siehe auch: J. L. Styan, Drama. A Guide to the Study of Plays (New York u. a.: Peter Lang Publishing, 2004) 78, 81.; Weiterführende Literatur zum Drama des jakobäischen Zeitalters in seiner Zeit, insbesondere zur Tragödie: G. Blakemore Evans, Elizabethan-Jacobean Drama. The Theatre in Its Time (London: A & C Publishers, 1988).; Robert N. Watson, „ Tragedy“, The Cambridge Companion to English Renaissance Drama, hrsg. von A. R. Braunmuller und Michael Hattaway, 2. Auflage (Cambridge: Cambridge U. P., 2005) 292 - 343.

[7] Vgl. Robert Ornstein, The Moral Vision of Jacobean Tragedy (Westport: Greenwood Press, 1977).; Irving Ribner, Jacobean Tragedy. The Quest for Moral Order (London: Methuen, 1979).; Alison Findlay, A Feminist Perspective on Renaissance Drama (Oxford: Blackwell Publishers, 1999).; Terri Clerico, „ The Politics of Blood: John Ford’s ‘Tis Pity She’s a Whore ”, English Literary Renaissance 22 (1992): 405 - 434.

[8] Vgl. Verna Foster, „ ’Tis Pity She’s a Whore as City Tragedy“, John Ford. Critical Re-Visions, hrsg. von Michael Neill (Cambridge und New York: Cambridge U. P., 1988) 181 - 200.

[9] Vgl. Michael Maurer, Geschichte Englands (Stuttgart: Reclam, 2000) 131.; Siehe auch: Jeremy Black, A History of the British Isles (Houndmills u. a.: Macmillan Press, 1996) 119.

[10] Vgl. Maurer, 131 - 132, 135.; Siehe auch: Black, 120.; Heiner Haan und Gottfried Niedhart, Geschichte Englands vom 16. bis zum 18. Jahrhundert, 2. Auflage (München: Beck, 2002) 155 - 156.

[11] Vgl. Maurer, 133.

[12] Maurer, 133.

[13] Vgl. ebd., 133 - 134, 135.; Siehe auch: Haan und Niedhart, 153 - 154.

[14] Vgl. Haan und Niedhart, 162.; Siehe auch: Maurer, 134.

[15] Maurer, 132.

[16] Vgl. ebd., 132.; Siehe auch: Haan und Niedhart, 159 - 160.

[17] Vgl. Maurer, 132.; Siehe auch: John Morrill, „The Stuarts (1603 - 1688)”, The Oxford History of Britain, Band III, hrsg. von Kenneth O. Morgan, überarb. Auflage (Oxford und New York: Oxford U. P., 1992) 96.

[18] Vgl. Hans-Dieter Gelfert, Kleine Kulturgeschichte Großbritanniens. Von Stonehenge bis zum Millennium Dome (München: Beck, 1999) 125.; Siehe auch: Black, 123 - 124.

[19] Vgl. Maurer, 123.; Siehe auch: Haan und Niedhart, 71.; Morrill, 72.

[20] Vgl. Haan und Niedhart, 74, 76 - 77.; Siehe auch: Maurer, 124.

[21] Vgl. Haan und Niedhart, 18 - 19.; Siehe auch: Maurer, 125.

[22] Vgl. Maurer, 127.; Siehe auch: David Hey, The Oxford Guide to Family History (Oxford und New York: Oxford U. P., 1993) 71.

[23] Vgl. Maurer, 127 - 128.; Siehe auch: Haan und Niedhart, 118 - 119.; Michael Hattaway, „Drama and society“, The Cambridge Companion to English Renaissance Drama, hrsg. von A. R. Braunmuller und Michael Hattaway, 2. Auflage (Cambridge: Cambridge U. P., 2005) 99 - 101.

[24] Vgl. Haan und Niedhart, 37 - 38.; Siehe auch: Hey, 111 - 113.; Ralph K. Houlbrooke, The English Family, 1450 - 1700 (London und New York: Longman, 1993) 18, 20, 24 - 25.

[25] Vgl. Haan und Niedhart, 40 - 41.; Siehe auch: Hey, 117 - 118.; Houlbrooke, 63.; Lawrence Stone, The Family, Sex and Marriage in England, 1500 - 1800 (London und New York: Penguin Books, 1979) 43 - 44.; David Cressy, Birth, Marriage, and Death. Ritual, Religion, and the Life Cycle in Tudor and Stuart England (Oxford und New York: Oxford U. P., 1997) 285.

[26] Vgl. Haan und Niedhart, 39, 41 - 44.; Siehe auch: Hey, 85, 118.; Houlbrooke, 69 - 70, 72.; Stone, 50, 70 - 71, 75 - 76, 131 - 132, 134 - 135.; Cressy, 252 - 256, 261 - 262.

[27] Vgl. Haan und Niedhart, 38 - 39.; Siehe auch: Houlbrooke, 96 - 97.; Stone, 109, 111 - 113, 136 - 139, 141 - 142, 145.

[28] Houlbrooke, 21.

[29] Vgl. Haan und Niedhart, 45 - 46.; Siehe auch: Houlbrooke, 26, 106 - 111.; Stone, 136 - 137.

[30] Vgl. Haan und Niedhart, 49 - 50.; Siehe auch: Houlbrooke, 114 - 118.; Stone, 82.; Weiterführende Literatur zu dem Verhältnis von Mann und Frau, insbesondere zu der Stellung der Frau im jakobäischen Zeitalter: Jacqueline Eales, Women in Early Modern England,1500 - 1700 (London: UCL Press, 1998).; Amy Louise Erickson, Women & Property in Early Modern England (London und New York: Routledge, 2002).; Anthony Fletcher, Gender, Sex, and Subordination in England, 1500 - 1800 (New Haven und London: Yale U. P., 1999).; Anne Laurence, Women in England, 1500 - 1760. A Social History (London: Weidenfeld & Nicolson, 1994).

[31] Vgl. Houlbrooke, 167 - 170, 179 - 180, 182 - 187.; Siehe auch: Stone, 71, 87, 122, 131.

[32] Vgl. Stone, 87.

[33] Vgl. Maurer, 128.; Siehe auch: Haan und Niedhart, 119.

[34] Vgl. J. R. Mulryne, Thomas Middleton (Harlow: Longman, 1979) 9 - 10, 13.; Siehe auch: Richard Hindry Barker, Thomas Middleton (New York: Columbia U. P., 1958) 1, 5 - 8, 20 - 21.

[35] Vgl. Tucker Brooke und Matthias A. Shaaber, „The Renaissance (1500 - 1660)“, A Literary History of England, Band II, hrsg. von Albert C. Baugh, 2. Auflage (London und New York: Routledge, 1967) 566 - 567.; Siehe auch: Dorothy M. Farr, Thomas Middleton and the Drama of Realism. A Study of Some Representative Plays (Edinburgh: Oliver and Boyd, 1973) 9.; Samuel Schoenbaum, „ A Chaste Maid in Cheapside and Middleton’s City Comedy”, Studies in the English Renaissance Drama (1959): 289.; Ellis-Fermor, 135.

[36] Vgl. Wilbur Dwight Dunkel, The Dramatic Technique of Thomas Middleton in His Comedies of London Life (New York: Russell and Russell, 1967) 44 - 47.; Siehe auch: Martin Butler, „Literature and the Theatre to 1660“, The Cambridge History of Early Modern English Literature, hrsg. von David Loewenstein und Janel Mueller (Cambridge und New York: Cambridge U. P., 1997) 579.

[37] Thomas Middleton, „A Chaste Maid in Cheapside”, Thomas Middleton: Women Beware Women and Other Plays, hrsg. von Richard Dutton (Oxford und New York: Oxford U. P., 1999) 5. Soweit nicht anders angegeben, beziehen sich im Folgenden alle Angaben zu Akt, Szene und Zeile der Zitate aus dem Drama auf diese Ausgabe. Sie sind in Klammern in den Text dieser Arbeit integriert.

[38] Vgl. Roma Gill, „The World of Thomas Middleton“, “Accompaninge the players”. Essays Celebrating Thomas Middleton, 1580 - 1980, hrsg. von Kenneth Friedenreich (New York: AMS Press, 1983) 31.; Siehe auch: Stone, 72.

[39] Barbara Joan Baines, The Lust Motif in the Plays of Thomas Middleton, hrsg. von James Hogg, Jacobean Drama Studies 29 (Salzburg: Institut für Englische Sprache und Literatur Universität Salzburg, 1973) 48.

[40] Vgl. Hugo Jung, Das Verhältnis Thomas Middleton’s zu Shakspere, hrsg. von H. Breymann und J. Schick, Münchener Beiträge zur Romanischen und Englischen Philologie, Heft XXIX (Leipzig: A. Deichert’sche Verlagsbuchhandlung, 1904) 56.

[41] Vgl. Caroline Lockett Cherry, The Most Unvaluedst Purchase: Women in the Plays of Thomas Middleton, hrsg. von James Hogg, Jacobean Drama Studies 34 (Salzburg: Institut für Englische Sprache und Literatur Universität Salzburg, 1973) 53.

[42] Anthony Covatta, Thomas Middleton’s City Comedies (Lewisburg: Bucknell U. P., 1973) 155.

Ende der Leseprobe aus 88 Seiten

Details

Titel
Die Darstellung von Familienbeziehungen im jakobäischen Drama. Thomas Middletons "A Chaste Maid in Cheapside" und John Fords "’Tis Pity She’s a Whore"
Hochschule
Friedrich-Schiller-Universität Jena  (Institut für Anglistik/Amerikanistik)
Note
1,3
Autor
Jahr
2006
Seiten
88
Katalognummer
V143894
ISBN (eBook)
9783668758346
ISBN (Buch)
9783668758353
Dateigröße
946 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
darstellung, familienbeziehungen, drama, thomas, middletons, chaste, maid, cheapside, john, fords, pity, she’s, whore
Arbeit zitieren
Katja Oechel (Autor:in), 2006, Die Darstellung von Familienbeziehungen im jakobäischen Drama. Thomas Middletons "A Chaste Maid in Cheapside" und John Fords "’Tis Pity She’s a Whore", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/143894

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