In dieser Arbeit soll der Frage nachgegangen werden, inwiefern ein Zusammenhang zwischen Schizophrenie und kriminellem Potential besteht. Die Frage ist von nicht unerheblicher gesellschaftlicher Relevanz. Bestünde kein Zusammenhang zwischen Schizophrenie und kriminellem Potential, könnte die Arbeit zumindest einen Beitrag dazu leisten, mit einem Vorurteil – einer unberechtigten Stigmatisierung – aufzuräumen. Würde sich andererseits doch ein Zusammenhang ergeben, wäre dies ein Ansatz für die Früherkennung von potentiellen Straftätern und für die Verhinderung entsprechender Taten.
Am 15. Oktober 2018 zündet ein Mann in einem Schnellrestaurant im Kölner Bahnhof einen Molotowcocktail, wodurch eine 14-jährige schwere Brandverletzungen erleidet. Anschließend verschanzt sich der Täter in einer Apotheke und nimmt eine Frau als Geisel. In Münster tötet ein Amokfahrer fünf Menschen und verletzt weitere 20. In der Silvesternacht 2018 fährt ein Mann im Ruhrgebiet gezielt auf Menschen mit Migrationshintergrund zu – 14 Personen werden verletzt, eine Frau schwebte in Lebensgefahr. Diese Anschläge ereigneten sich seit 2017 allein in Nordrhein-Westfalen und sind von psychisch Kranken begangen worden, die wegen schizophrener Psychosen behandelt wurden. Die Sicherheitskommission des Landes NRW warnt vor Gefahren durch psychisch kranke Täter.
Im Folgenden wird zunächst das Krankheitsbild der Schizophrenie im Allgemeinen und der wesentlichen Subtypen der Schizophrenie dargestellt. In einem weiteren Kapitel soll der Begriff "Kriminelles Potential" näher erläutert werden, um im Anschluss einen etwaigen Zusammenhang zwischen Schizophrenie und kriminellem Potential darzulegen. Ebenso soll geklärt werden, welche Risikofaktoren diesen Zusammenhang bzw. das kriminelle Potential beeinflussen können.
In einem Fazit sollen neben einer kurzen Zusammenfassung auch die Konsequenzen dargelegt werden, die aus den gewonnenen Erkenntnissen resultieren, insbesondere im Hinblick auf die Sensibilisierung, Früherkennung und Prävention potentieller krimineller Entgleisungen. Ferner werde ich darlegen, in welchen Bereichen noch Forschungsbedarf besteht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Schizophrenie
- Subtypen der Schizophrenie
- Paranoide Schizophrenie
- Hebephrene Schizophrenie
- Katatone Schizophrenie
- Kriminelles Potential
- Der Zusammenhang zwischen Schizophrenie und kriminellem Potential
- allgemein
- Schizophrene Subtypen
- Paranoide Schizophrenie
- Katatone Schizophrenie
- Risikofaktoren
- Symptomatik
- Komorbidität
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Facharbeit befasst sich mit der Frage, ob und inwiefern ein Zusammenhang zwischen Schizophrenie und kriminellem Potential besteht. Die Arbeit soll aufklären, ob ein Zusammenhang zwischen Schizophrenie und kriminellem Potential besteht, um eventuelle Vorurteile zu widerlegen oder einen Ansatz für die Früherkennung von potentiellen Straftätern zu finden.
- Das Krankheitsbild der Schizophrenie im Allgemeinen und die wesentlichen Subtypen
- Die Definition und Abgrenzung des Begriffs "Kriminelles Potential"
- Die Untersuchung eines möglichen Zusammenhangs zwischen Schizophrenie und kriminellem Potential
- Die Analyse von Risikofaktoren, die diesen Zusammenhang oder das kriminelle Potential beeinflussen könnten
- Die Ableitung von Konsequenzen für die Sensibilisierung, Früherkennung und Prävention potentieller krimineller Entgleisungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die gesellschaftliche Relevanz des Themas durch Beispiele von Amokläufen und Terroranschlägen, die mit Schizophrenie in Verbindung gebracht werden. Anschließend wird das Krankheitsbild der Schizophrenie nach ICD-10 erläutert, wobei die wichtigsten psychopathologischen Phänomene in Positiv- und Negativsymptome unterteilt werden. Das Kapitel über Subtypen der Schizophrenie fokussiert auf die paranoide, hebephrene und katatone Schizophrenie. Diese Unterteilung ermöglicht eine differenzierte Betrachtung des Krankheitsbildes und seiner möglichen Auswirkungen auf das Verhalten.
Schlüsselwörter
Schizophrenie, kriminelles Potential, Subtypen, Positivsymptome, Negativsymptome, Risikofaktoren, Komorbidität, Früherkennung, Prävention, ICD-10, psychische Erkrankung, Gewalt, Kriminalität, gesellschaftliche Relevanz, Stigmatisierung.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2023, Schizophrenie und kriminelles Potential. Gibt es einen Zusammenhang?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1439036