Das Emergieren der multiplen neuen Übertragungstechniken hat zu tief greifenden Veränderungen in der Fernsehlandschaft geführt (vgl. Doetz 2008, 414). Nicht länger ist das Konzept des Fernsehens unweigerlich mit dem Fernsehapparat, mit Kabel, Satellit und Terrestrik verbunden.Der Trend geht hin zu hybriden multimediafähigen Endgeräten, die unabhängig von Ort und Zeit genutzt werden und Fernsehinhalte über IP, DVB-H, UMTS und Broadcast empfangen (vgl. Doetz 2008, 414). Ein Wandel des Nutzungsverhalten ist zu konstatieren; so verlassen Konsumenten den durch die passive Mediennutzung geprägte Lean Back Modus
und finden Eingang in ein interactive Lean Back Behavoiur, in welchem das dem traditionellen Fernsehen entlehnte Bedürfnis nach „Berieselung“ und Eskapismus mit interaktiven Zügen
gepaart wird (vgl. Didzuleit 2007, 198).
Diese neuen Konditionen bleiben nicht folgenlos für etablierte Marktteilnehmer und sich just positionierende Player. Anbieter bedürfen neuer Geschäftsmodelle, um nachhaltige Wettbewerbsvorteile in dem sich neu formierenden Markt zu erringen und von den Erlöspotentialen zu profitieren. An welchen Erlösquellen, Marktteilnehmer partizipieren sollten, um zukünftig
eine solide Refinanzierung zu sichern, kann zu diesem frühen Zeitpunkt nur gemutmaßt werden. Derzeit kontrovers diskutiert wird insbesondere, ob in der Werbefinanzierung oder im
Paid-Content die Zukunft der Umsatzgenerierung liegt (vgl. www.medientagemuenchen.de/). Die hiesige Arbeit knüpft an diesen Diskurs an und versucht den Status quo der aktuellen Erlösstrukturen zu vermitteln sowie neue Umsatzpotentiale aufzuzeigen und zu bewerten. Nachdem zunächst in einem Grundlagenkapitel eine Begriffsbestimmung und Bestandsaufnahme
des interaktiven Fernsehens vermittelt wird, sollen im weiteren Verlauf der Arbeit angelehnt an die Wirtzsche Systematik (vgl. Wirtz 2009, S.78) die Nutzerfinanzierung, die Werbefinanzierung sowie weitere Erlösstrukturen auf ihre aktuelle Verbreitung und ökonomische Tragfähigkeit analysiert werden. Den Schluss dieser Abhandlung bilden ein prognostischer Ausblick sowie die Evaluation der Rentabilität einzelnen Erlösstrukturen und ihrer
Kumulation in einem Erlösmodell.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung
- Definition und Bestandsaufnahme des interaktiven Fernsehens
- Begriffsbestimmung des interaktiven Fernsehens
- Verbreitung, Angebotsformen und Marktpotential
- Neue Marktteilnehmer und Erlösstrukturen als Resultat der Konvergenz
- Neue Geschäfts- und Umsatzpotentiale
- Nutzerfinanzierung
- Abonnements und Video-on-demand-Services
- TV-basierte Produktverkäufe und Telefonmehrwertdienste
- Werbefinanzierung
- Die zielgruppenaffine Werbung als Pendant der Reichweitenwerbung
- Interaktive Banner und Video-Ads
- Werbung als Programmbestandteil
- Weitere Erlösstrukturen
- Nutzerfinanzierung
- Evaluation und Ausblick
- Literaturverzeichnis
- Plagiatserklärung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Erlösmodelle des interaktiven Fernsehens und analysiert die aktuellen und zukünftigen Umsatzpotentiale. Ziel ist es, die verschiedenen Geschäftsmodelle, die im Kontext der Konvergenz von Medien und Technologien entstehen, zu beleuchten und deren ökonomische Tragfähigkeit zu bewerten.
- Die Entwicklung des interaktiven Fernsehens und die damit einhergehenden Veränderungen im Medienkonsum.
- Neue Geschäftsmodelle für die Finanzierung von interaktivem Fernsehen.
- Die Rolle der Nutzerfinanzierung und Werbefinanzierung im interaktiven Fernsehmarkt.
- Die Analyse verschiedener Erlösstrukturen und ihre potentielle Rentabilität.
- Die Evaluation der Erlöspotentiale im Kontext der digitalen Konvergenz.
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel führt in die Thematik des interaktiven Fernsehens ein und beleuchtet die Problematik der sich verändernden Medienlandschaft. Die neuen Übertragungstechniken und das sich wandelnde Nutzungsverhalten führen zu einem Bedarf an neuen Geschäftsmodellen, um die finanzielle Nachhaltigkeit zu gewährleisten.
- Im zweiten Kapitel wird der Begriff des interaktiven Fernsehens definiert und die verschiedenen Ausdrucksformen des interaktiven Fernsehens wie IPTV, Hybrid-TV, Web-TV und Mobile-TV vorgestellt. Der Fokus liegt hierbei auf der Interaktion und der Nutzung des Rückkanals durch den Nutzer.
- Das dritte Kapitel befasst sich mit neuen Geschäfts- und Umsatzpotentialen des interaktiven Fernsehens. Die Nutzerfinanzierung und die Werbefinanzierung werden im Detail analysiert, wobei verschiedene Modelle und deren ökonomische Tragfähigkeit untersucht werden.
Schlüsselwörter
Interaktives Fernsehen, IPTV, Hybrid-TV, Web-TV, Mobile-TV, Geschäftsmodelle, Nutzerfinanzierung, Werbefinanzierung, Digitalisierung, Konvergenz, Erlösstrukturen, Umsatzpotenziale.
- Quote paper
- Laura Dorfer (Author), 2009, Erlösmodelle neuer Geschäftsformen interaktiven Fernsehens, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/143912