In Deutschland werden der gesellschaftliche Stand und der Lebensstandard maßgeblich von der Teilnahme am Arbeitsleben bestimmt. Dabei spielen nicht nur die monetären Vorzüge eine Rolle. Das Wissen in einer Gesellschaft gebraucht und anerkannt zu werden, gibt den Menschen ein starkes Selbstwertgefühl und festigt sie in ihrer Persönlichkeit. Der Staat muss deshalb bei den Unternehmen eine Arbeitsnachfrage fördern, die nicht nur auf Hochqualifizierte, sondern besonders auf Menschen mit Vermittlungshemmnissen, wie eine geringe schulische Bildung, abzielt. Umgekehrt muss es diesen Menschen aber auch ermöglicht werden, Tätigkeiten im Niedriglohnsektor anzunehmen und trotzdem ein gesichertes Einkommen zu erhalten, da sonst der Verbleib der in Arbeitslosigkeit bzw. der Bezug von Lohnsatzleistungen für sie lukrativer wäre. Der zentrale Punkt ist dementsprechend nicht ob, sondern wie, sowohl Arbeitgeber, als auch Arbeitnehmer gefördert werden müssen, damit für sie ein Anreiz besteht Arbeit nachzufragen bzw. anzubieten.
In dieser Seminararbeit werden Maßnahmen zur Förderung von sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen im ersten Arbeitsmarkt vorgestellt. Zu Beginn wird kurz auf die geschichtliche Entwicklung und die Kernthesen der Sozialgesetzbücher II und III sowie die Hartz-Reformen
(Kapitel 2) eingegangen. Danach beschreibe ich ausgewählte Subventionsmaßnahmen, die zum Teil in der Praxis zum Einsatz kommen (Kapitel 3). Im Anschluss gehe ich ausführlich auf die theoretischen Wirkungen und die Effekte von Lohnsubventionen auf Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite ein. Daran angeknüpft wird das Thema der Finanzierung und der Dauer von Subventionsleistungen. Zum Abschluss wird auf die Effektivität von Eingliederungszuschüssen anhand einer Studie eingegangen
(Kapitel 4).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entwicklung der Sozialgesetzbücher II und III
- Sozialgesetzbuch III
- Sozialgesetzbuch II
- Ausgewählte Subventionsmaßnahmen
- Der Reservationslohn
- Die Wirkung von arbeitnehmerseitigen Lohnsubventionen
- Lohnsubvention am Beispiel des Kombilohnmodells
- Arbeitnehmerseitige Effekte
- Zuschüsse an Arbeitgeber
- Eingliederungszuschüsse und ihre Wirkung
- Arbeitgeberseitige Effekte
- Dauer von Lohnsubventionen
- Finanzierung
- Die Effektivität von Eingliederungszuschüssen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit Maßnahmen zur Förderung von sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen im ersten Arbeitsmarkt in Deutschland. Dabei werden die geschichtliche Entwicklung und die Kernthesen der Sozialgesetzbücher II und III sowie die Hartz-Reformen beleuchtet, ausgewählte Subventionsmaßnahmen vorgestellt und deren Auswirkungen auf Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite analysiert. Der Fokus liegt insbesondere auf den theoretischen Wirkungen und Effekten von Lohnsubventionen, der Finanzierung und Dauer von Subventionsleistungen sowie der Effektivität von Eingliederungszuschüssen.
- Entwicklung der Sozialgesetzbücher II und III
- Theoretische Wirkungen und Effekte von Lohnsubventionen
- Finanzierung und Dauer von Subventionsleistungen
- Effektivität von Eingliederungszuschüssen
- Förderung von Beschäftigungsverhältnissen im ersten Arbeitsmarkt
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung erläutert die Bedeutung der Arbeitsmarktteilnahme für den gesellschaftlichen Stand und Lebensstandard in Deutschland und verdeutlicht die Notwendigkeit der Förderung von Arbeitsnachfrage und Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit Vermittlungshemmnissen.
- Entwicklung der Sozialgesetzbücher II und III: Dieses Kapitel befasst sich mit der geschichtlichen Entwicklung der deutschen Arbeitsmarktpolitik, beginnend mit dem Arbeitsförderungsgesetz (AFG) von 1969. Die Anpassung des AFG an die steigenden Arbeitslosenzahlen und die Einführung des Sozialgesetzbuches (SGB) III im Jahr 1998 werden erläutert. Außerdem wird das Job-AQTIV-Gesetz von 2002 vorgestellt, das zur Hilfe bei der Arbeitssuche und Verhinderung von Langzeitarbeitslosigkeit dienen soll.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit beschäftigt sich mit den Themenfeldern der aktiven Arbeitsmarktpolitik, insbesondere der Subventionierung von Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt. Im Zentrum stehen Lohnsubventionen, Eingliederungszuschüsse, die Sozialgesetzbücher II und III, Hartz-Reformen sowie die Effektivität von Arbeitsmarktmaßnahmen.
- Arbeit zitieren
- Fabian Proske (Autor:in), 2007, Aktive Arbeitsmarktpolitik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144000