In der deutschen Literaturgeschichte ist eine besonders intensive Mythenrezeption in den Literatursystemen der Weimarer Klassik und der Romantik, sowie in der Moderne und den letzten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts zu verzeichnen. Unterbrochen wurde dieser Prozess radikal nach Alfred Rosenberg, der den Mythos für den Nationalsozialismus instrumentalisierte. Renata Cieślak sieht darin die Ursache für die nur vereinzelt vorliegenden literarischen Bearbeitungen mythischer Stoffe in der Nachkriegszeit.
Weshalb es ab den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts wieder verstärkt zur Rezeption von Mythen kam, soll im Folgenden ausführlicher dargestellt werden, einschließlich des Versuchs einer Charakterisierung der postmodernen Mythenrezeption. Die zur Verdeutlichung angeführten literarischen Beispiele stammen größtenteils aus Christoph Ransmayrs Roman "Die letzte Welt", ein Werk, das die meisten Kritiker als postmodern einstufen.
Inhaltsverzeichnis
- Mythenrezeption seit der Antike
- Mythenrezeption in der Postmoderne
- Grundsätzliches zur Mythenrezeption
- Aktuelle Diskussionen um die Mythenrezeption
- Besonderheiten der postmodernen Mythenrezeption
- Inhalte
- Rezeptionsstrategien
- Schmeling: Nutzbarmachung topologischer und konstruktivistischer Elemente für die Arbeit am Text
- Mythosrezeption als Rezeption einer Rezeption
- Eco: Ästhetisierung des Mythos als charakteristisch postmoderne Rezeptionsstrategie
- Fiedler: Einsatz des Mythos als Kriterium zur Unterscheidung zwischen Moderne und Postmoderne
- Crăciun: Definition der literarischen Postmoderne über den Umgang mit dem antiken Mythos
- Zusammenfassung der Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text befasst sich mit der Rezeption antiker Mythen in der Literatur, insbesondere in der Postmoderne. Er untersucht die Entstehung und Entwicklung der Mythenrezeption seit der Antike und beleuchtet die Besonderheiten und Rezeptionsstrategien in der Postmoderne.
- Die Entwicklung der Mythenrezeption von der Antike bis zur Gegenwart
- Die Bedeutung und Rolle von Mythen in der Literatur
- Die Rezeption antiker Mythen in der Postmoderne
- Die Instrumentalisierung von Mythen im 20. Jahrhundert
- Aktuelle Diskussionen um die Mythenrezeption und ihre Relevanz in der Gegenwart
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Anfänge der Mythenrezeption und die verschiedenen Interpretationen des Mythos in der Antike und im Mittelalter. Es zeichnet nach, wie sich die Sichtweise auf den Mythos im Laufe der Jahrhunderte veränderte und wie er in unterschiedlichen Kontexten rezipiert und interpretiert wurde.
Das zweite Kapitel widmet sich der Mythenrezeption in der Postmoderne. Es analysiert die verschiedenen Rezeptionsstrategien und die Bedeutung des Mythos in der postmodernen Literatur. Das Kapitel befasst sich auch mit aktuellen Diskussionen um die Mythenrezeption und die Frage nach der Relevanz von Mythen in der heutigen Zeit.
Schlüsselwörter
Mythenrezeption, Postmoderne, Antike, Mythos, Literatur, Rezeptionsgeschichte, Interpretation, Instrumentalisierung, Gegenwart, Literaturtheorie, Kulturgeschichte, Ästhetisierung.
- Quote paper
- Eva-Maria Burger (Author), 2009, Mythenrezeption in der Postmoderne, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144017