Zu Beginn der Hausarbeit wird mithilfe des Theorieteils die Grundlagen der systemischen Therapie und Beratung dargestellt. Daraufhin wird das dahinterstehende zirkuläre und biopsychosoziale Krankheits- und Störungsverständnis aufgezeigt und der systematische Blick auf Probleme und Symptome, sowie deren Funktionalität, beschrieben. Mithilfe eines Praxisbeispiels aus der psychosozialen Beratungspraxis, wird die Rolle der problemdeterminierten Systeme aufgezeigt und der hiermit verbundenen Beziehungsmuster und Teufelskreise. Hierauf aufbauend wird dargestellt, warum Problemsysteme als nicht endgültig heilbar erklärt werden und wie eine Verflüssigung habitueller Kommunikationsmuster und der Begriff "angemessene Verstörung" mit der Auflösung von Problemsystemen zusammenhängt. Ziel dieser Hausarbeit ist, diese aufzuzeigen und schlussendlich das Bestreben systematischer Veränderungsarbeit darzustellen.
Der Begriff systemische Therapie gilt als Sammelbezeichnung einer bestimmten Art des Denkens und Handelns, welches vor etwa 40 Jahren mit der Familientherapie angefangen und sich durch ein schnelles Wachstum weiterentwickelt hat. Sie ist nicht über Nacht entstanden, zudem reichen ihre Wurzeln bis in die Geschichte der Psychotherapie hinein. In den ersten 50 Jahren des 20. Jahrhunderts, war Psychotherapie eine Angelegenheit zwischen Therapeuten und Klienten. Kein Therapeut hätte gewagt, Familienmitglieder in die Therapie miteinzubeziehen. Jedoch begannen erste Pioniere das vorgegebene Setting der Einzel- oder Gruppentherapie zu verlassen. Mehr und mehr werden Probleme als Bestandteile sozialer Systemstrukturen und nicht als Eigenschaften einzelner Personen wahrgenommen.
In der systematischen Therapie und Beratung zeigt sich die Schwierigkeit, einen Einfluss auf die auslösenden verfestigten Beziehungsmuster und Teufelskreise zu nehmen. Problemdeterminierte Systeme, welche sich durch dysfunktionale Kommunikations- sowie Verhaltensmuster darstellen, haben bei der Aufrechterhaltung von Problemen und Symptomen einen großen Einfluss. Aus dem Grund beschreibt man Problemsysteme als nicht endgültig heilbar. Jedoch können die habituellen Kommunikationsmuster und eine "angemessene Verstörung", mit einer Auflösung der Problemsysteme zusammenhängen. Dies wird innerhalb dieser Hausarbeit aufgearbeitet.
Inhaltsverzeichnis
- ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
- ABBILDUNGSVERZEICHNIS
- 1 EINLEITUNG
- 2 THEORETISCHE GRUNDLAGEN
- 2.1 Einführung in die systemische Therapie und Beratung
- 2.1.1 Zur Bedeutung systemisch
- 2.1.2 Beratung
- 2.2 Zirkuläres und biopsychosoziale Krankheits- und Störungsverständnis
- 2.2.1 Zirkuläres Krankheits- und Störungsverständnis
- 2.2.2 Biopsychosoziales Krankheits- und Störungsverständnis
- 2.2.3 Funktionalität von Symptomen
- 2.3 Beispiel aus der psychosozialen Beratungspraxis/Familientherapie
- 2.3.1 Die Rolle problemdeterminierter Systeme
- 2.3.2 Aufrechterhaltung von Problemen und Symptomen aufgrund verfestigter Beziehungsmuster und Teufelskreise
- 3 AUFLÖSUNG VON PROBLEMDETERMINIERTEN SYSTEMEN
- 3.1 Das Mitglied-Konzept
- 3.1.1 Verflüssigung habituelle Kommunikationsmuster
- 3.1.2 Begriffsdefinition „angemessene Verstörung“ (Ludewig, 1997, S.121)
- 3.1.3 Wechselwirkungen und Zusammenhänge
- 3.2 Das Ziel systemischer Veränderungsarbeit
- 4 DISKUSSION
- 4.1 Implikationen und Schlussfolgerungen für die Beratungspraxis
- 4.2 Fazit
- 5 LITERATURVERZEICHNIS
- Systemische Therapie und Beratung: Grundprinzipien und zentrale Konzepte
- Zirkuläres und biopsychosoziales Krankheits- und Störungsverständnis
- Die Rolle problemdeterminierter Systeme und deren Einfluss auf die Aufrechterhaltung von Problemen
- Auflösung von Problemsystemen durch Verflüssigung habitueller Kommunikationsmuster und die "angemessene Verstörung"
- Implikationen und Schlussfolgerungen für die Beratungspraxis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem systemischen Modell psychischer Störungen, analysiert die Konstruktion und Dekonstruktion von Problemen und erörtert die Relevanz des systemischen Ansatzes in der Beratungspraxis.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die systemische Therapie und Beratung, wobei die historischen Entwicklungen und die Abgrenzung zu anderen Therapieformen beleuchtet werden. Sie beleuchtet dann die Bedeutung systemischen Denkens und die zentrale Rolle von Beziehungsmustern und sozialen Systemen. Im zweiten Kapitel werden das zirkuläre und biopsychosoziale Krankheits- und Störungsverständnis erläutert, mit besonderer Betonung auf die Funktionalität von Symptomen. Ein Praxisbeispiel aus der Beratungspraxis veranschaulicht die Rolle problemdeterminierter Systeme, die durch dysfunktionale Kommunikations- und Verhaltensmuster geprägt sind, und deren Einfluss auf die Aufrechterhaltung von Problemen und Symptomen.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Auflösung von problemdeterminierten Systemen. Es erläutert das Mitglied-Konzept, die Verflüssigung habitueller Kommunikationsmuster und die Bedeutung der "angemessenen Verstörung" als Mittel zur Veränderung. Schließlich wird das Ziel systemischer Veränderungsarbeit dargestellt, welches in der Verbesserung der Kommunikations- und Beziehungsdynamik liegt.
Schlüsselwörter
Systemische Therapie und Beratung, psychische Störungen, problemdeterminierte Systeme, zirkuläres Krankheitsverständnis, biopsychosoziales Modell, Funktionalität von Symptomen, habituelle Kommunikationsmuster, "angemessene Verstörung", systemische Veränderungsarbeit, Beratungspraxis.
- Arbeit zitieren
- Celina Glück (Autor:in), 2023, Die systemische Beratung. Konstruktion und Dekonstruktion von Problemen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1440926