„Der weltweite Umsatz mit Musik-Downloads stieg im Jahr 2008 um 25
Prozent auf 3,7 Mrd. US-Dollar.“ Ein deutliches Zeichen dafür, dass sich die Musikindustrie im Wandel befindet. Lag zur Anfangszeit der Verbreitung von digitaler Musik im Internet der Fokus der großen Plattenfirmen ausschließlich auf der Bekämpfung illegaler Download-Plattformen, ist jetzt eine andere Entwicklung zu beobachten. Das Internet erlangt als Verbreitungsweg für
Musikprodukte immer mehr an Wichtigkeit.
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der grundsätzlichen Frage, wie das Internet und dessen weltweit verstärkte Nutzung die Vermarktung von Musikprodukten im Allgemeinen beeinflusst hat. Unter dem Begriff des „Musikprodukts“ wird hier nicht das reine Musikstück verstanden, sondern vielmehr das auf das Musikstück aufbauende Endprodukt in Form von Tonträgern wie CD und DVD und, in diesem Fall besonders relevant, immateriellen Datenformen wie MP3.
Vermarktung bzw. Marketing wird vom deutschen Marketing-Verband wie folgt definiert: „Marketing im Sinne einer marktorientierten Unternehmensführung kennzeichnet die Ausrichtung aller relevanten Unternehmensaktivitäten auf die Wünsche und Bedürfnisse der Anspruchsgruppen.“
Ziel der Arbeit ist es, die aktuelle Situation des Musikmarktes zu betrachten und den Stand der Dinge hinsichtlich der Einflussnahme des Internets aufzuzeigen und zu erläutern. Daneben soll geklärt werden, ob die Musikindustrie im Sinne der Marketing-Definition Schritte unternommen hat, um ihr Angebot den Bedürfnissen der Musikkonsumenten anzupassen.
Die Marktgegebenheiten der Musikindustrie haben sich durch die
technologischen Neuerungen und deren kommerziellen Einsatz verändert. Es scheint, als habe die Musikindustrie durch diese Neuerungen, speziell durch die massive Verbreitung der Internetnutzung, besonders in einem Teilbereich, der Distribution und der eigenen Vermarktung von Musik, die Kontrolle über ihr Kerngeschäft verloren. In der Vergangenheit kam es daher zu deutlichen Umsatzrückgängen, die vor allem dadurch bedingt waren, dass es möglich geworden ist, Musikstücke in digitaler Form ohne Qualitätsverlust zu vervielfältigen und durch das Internet kostenlos zu verbreiten. Die fortschreitende Digitalisierung, die leichte Nutzbarkeit elektronischer Netzwerke und neue IuK- Technologien haben in zweierlei Hinsicht Einfluss auf die Herstellung, die Verbreitung und den Konsum von Informationsgütern im Allgemeinen und Musikprodukten im Besonderen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Fragestellung und Ziel der Arbeit
- 1.2 Aufbau
- 2. Medienökonomische Grundlagen der Musikvermarktung
- 2.1 Definition des Begriffs Medienökonomie
- 2.2 Medien als Güter im Sinne der ökonomischen Theorie
- 2.3 Besonderheiten der Medienproduktion
- 3. Die Musikindustrie - Grundlagen
- 3.1 Begriff und Struktur der Musikindustrie
- 3.1.1 Die klassische Wertschöpfungskette
- 3.2 Die Musikindustrie in Zahlen
- 3.3 Das Urheberrecht
- 4. Das Internet
- 4.1 Grundlagen des Internets
- 4.1.1 Verbreitung
- 4.2 Technologische Voraussetzungen
- 4.2.1 MP3
- 4.2.2 P2P-Technik
- 4.2.3 Streaming
- 4.2.4 Zugangstechnologien
- 4.3 Besonderheiten der Internet-Ökonomie
- 4.3.1 E-Commerce
- 4.3.2 Content-Commerce
- 4.3.3 Veränderungen der klassischen Wertschöpfungskette
- 5. Auswirkungen moderner Technologien auf die Musikindustrie
- 5.1 Problemstellung
- 5.2 Illegale Downloads und Privatkopien
- 5.2.1 Rechtliche Situation
- 5.2.2 Gegenmaßnahmen der Musikindustrie
- 5.2.3 Musikportale mit Zusatznutzen
- 5.3 Das Internet als Vertriebs- und Vermarktungsweg
- 5.3.1 Digitaler Vertrieb
- 5.3.1.1 Kostenpflichtige Musikportale
- 5.3.1.1.1 iTunes
- 5.3.1.1.2 Musicload
- 5.3.1.2 Internet-Versandhandel
- 5.3.1.3 Internet-Radio
- 5.3.1.4 Mobile Angebote
- 5.3.1.5 Streaming-Angebote
- 5.3.1.6 Online-Portal der Musikindustrie
- 5.3.2 Digitale Vermarktung
- 5.3.2.1 Bundles
- 5.3.2.2 Versioning
- 5.3.3 Preismodelle
- 5.3.4 Neue Geschäftsmodelle und Akteure
- 6. Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Magisterarbeit analysiert den Einfluss des Internets auf die Vermarktung von Musikprodukten. Sie untersucht die Entwicklungen und Herausforderungen, die sich für die Musikindustrie durch die Digitalisierung ergeben.
- Die medienökonomischen Grundlagen der Musikvermarktung
- Die Entwicklung und Verbreitung des Internets
- Die Auswirkungen des Internets auf die klassische Wertschöpfungskette der Musikindustrie
- Neue Geschäftsmodelle und Akteure im digitalen Musikmarkt
- Rechtliche und ethische Aspekte der digitalen Musikverbreitung
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Fragestellung und den Aufbau der Arbeit ein. Kapitel 2 beleuchtet die medienökonomischen Grundlagen der Musikvermarktung und stellt die Besonderheiten der Medienproduktion dar. Kapitel 3 widmet sich der Musikindustrie und ihren Strukturen, insbesondere der klassischen Wertschöpfungskette. Kapitel 4 beschäftigt sich mit den Grundlagen und der Entwicklung des Internets, einschließlich der relevanten Technologien und der Besonderheiten der Internet-Ökonomie. Kapitel 5 untersucht die Auswirkungen moderner Technologien auf die Musikindustrie, insbesondere illegale Downloads und die Möglichkeiten des digitalen Vertriebs und der Vermarktung. Kapitel 6 gibt einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen im Bereich der digitalen Musikvermarktung.
Schlüsselwörter
Musikindustrie, Medienökonomie, Internet, Digitalisierung, Vermarktung, Vertrieb, Wertschöpfungskette, illegale Downloads, Streaming, Musikportale, Geschäftsmodelle.
- Arbeit zitieren
- Nadine Krewenka (Autor:in), 2009, Der Einfluss des Internets auf die Vermarktung von Musikprodukten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144099