Zu Gustave Le Bons: "Psychologie der Massen"

Die Massenseele - Über Massenbildung und ihre wichtigsten Dispositionen


Essay, 2010

10 Seiten, Note: 1,3


Inhaltsangabe oder Einleitung

Le Bon: „Unter bestimmten Umständen, und nur unter diesen Umständen, besitzt eine Versammlung von Menschen neue, von den Eigenschaften der einzelnen, die diese Gesellschaft bilden, ganz verschiedene Eigentümlichkeiten. Die bewusste Persönlichkeit schwindet, die Gefühle und Gedanken aller einzelnen sind nach derselben Richtung orientiert. Es bildet sich eine Gemeinschaftsseele, die wohl veränderlich, aber von ganz be-stimmter Art ist. Die Gemeinsamkeit ist nun das geworden, was ich mangels eines besseren Ausdrucks als organisierte Masse oder, wenn man lieber sagen will, als psychologische Masse bezeichnen werde. Sie bildet ein einziges Wesen und unterliegt dem Gesetz der seelischen Einheit der Massen.“
Diese erste allgemeine Beschreibung von Le Bon beinhaltet bereits alle wesentlichen Aspekte, die hier näher betrachtet werden sollen. Vor allem möchte ich mich mit dem Grundprozessen in der Bildung organisierter Massen und ihren eigentümlichen Eigen-schaften im Detail auseinander setzen. Dazu werde ich Le Bons Grundannahme einer Opposition von Masse und Individuum, Unbewusstheit und Bewusstsein, mit Unterstützung des Textes, konkret sichtbar machen. Als zentrales Merkmal, in diesem Zusammenhang, steht die Ersetzung der bewussten Aktivität des Einzelnen durch die unbewusste Masse und dem, was Le Bon mit der Bildung einer Gemeinschaftsseele bezeichnet. Abschließend werde ich versuchen, die herausgearbeiteten Kernhypothesen Le Bons exemplarisch anhand von Beispielen kritisch zu hinterfragen.

Grundsätzlich benötigt eine organisierte Masse bestimmte Voraussetzungen um überhaupt entstehen zu können. Dabei reicht die alleinige Tatsache, dass viele Individuen sich zufällig zusammenfinden noch lange nicht aus, um zu einer organisierten Masse zu werden. Diese unterscheidet sich in mehreren Punkten von einer bloßen Ansammlung von Menschen. Das von Le Bon formulierte Gesetz von der seelischen Einheit der Masse scheint konstituierend für die Massenbildung zu sein. Die Gemeinschaftsseele ist das, was die Masse gegenüber einer bloßen Ansammlung einzelner Individuen im besonderen unterscheidet, denn „durch den bloßen Umstand ihrer Umformung zu Masse besitzen sie eine Art Gemeinschaftsseele, vermöge deren sie in ganz andrer Weise fühlen, denken und handeln, als jedes von ihnen für sich fühlen, denken und handeln würde.“ Allein die Gemeinschaftsseele ermöglicht das Zusammengehen oder Zusammenschmelzen der Individuen zur Masse.

Details

Titel
Zu Gustave Le Bons: "Psychologie der Massen"
Untertitel
Die Massenseele - Über Massenbildung und ihre wichtigsten Dispositionen
Hochschule
Technische Universität Darmstadt  (Institut für Philosophie)
Note
1,3
Autor
Jahr
2010
Seiten
10
Katalognummer
V144175
ISBN (eBook)
9783640546473
ISBN (Buch)
9783640546015
Dateigröße
429 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Masse, Massenseele, Massenbildung, Massengefühle, Beeinflussbarkeit, Nivellierung der individuellen Unterschiede, Macht, Vorherrschaft des Unbewussten, Eigenschaften von Massen, Gemeinschaftsseele
Arbeit zitieren
Dipl.-Ing. Dipl.-Wirtschaftsing. Karin Ulrich (Autor:in), 2010, Zu Gustave Le Bons: "Psychologie der Massen", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144175

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