In dem Text wird über die Konzepte von Weltordnungsmodellen, insbesondere der rules-based order (RBO), gesprochen, die von westlichen Regierungen, darunter die USA, Deutschland und Australien, verwendet werden. Die RBO basiert auf Prinzipien der liberalen internationalen Ordnung (LIO) und des Völkerrechts. Die Arbeit betont, dass die Existenz der RBO von Wissenschaftler*innen und Politiker*innen global diskutiert wird, während autoritär geführte Staaten wie China und Russland diese kritisieren und sich dem westlichen Weltordnungsmodell widersetzen. Die Arbeit zielt darauf ab, die Ordnungsvorstellungen dieser Staaten zu untersuchen und in Bezug zur RBO zu setzen. Zunächst wird der Begriff der Ordnung allgemein betrachtet, bevor auf den aktuellen Forschungsstand eingegangen wird. Der Text bietet eine theoretisch-konzeptionelle Perspektive auf den Ordnungsbegriff und beleuchtet Aspekte zur Bildung der weltweiten Ordnung sowie theoretische Grundlagen für das Verständnis der wahrgenommenen Ordnung. Es wird darauf hingewiesen, dass die USA als dominante Macht die liberale Ordnung nach dem Zweiten Weltkrieg etabliert haben, aber nun durch den Aufstieg anderer Mächte, insbesondere China, herausgefordert wird. Die Arbeit befasst sich auch mit der Frage, ob China und Russland die bestehende internationale Ordnung grundlegend reformieren wollen und wie deren Vorstellungen mit der RBO in Einklang gebracht werden können.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- 1. Weltordnungsmodelle
- 1.1 Ordnung – Ein komplexer Terminus
- 1.2 Zum Forschungsstand: Weltpolitische Ordnung
- 2. Eine neue Weltordnung?
- 2.1 Das Problem der Rules-Based (International) Order
- 2.2 RBO: Chinesischer Standpunkt
- 2.3 RBO: Russischer Standpunkt
- 2.4 Harmonie oder Dissonanz?
- Schlussteil
- 3. Erkenntnisanalyse
- 3.1 Zusammenfassung
- 3.2 Ausblick: Ordnungswandel
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die kontradiktorischen Weltordnungsvorstellungen von China und Russland im Kontext der sogenannten „rules-based (international) order“ (RBO), die von westlichen Staaten, insbesondere den USA, Deutschland und Australien, propagiert wird. Sie beleuchtet die kritischen Perspektiven Chinas und Russlands auf die RBO und analysiert, ob diese Vorstellungen mit dem bestehenden Völkerrecht kompatibel sind. Der Fokus liegt auf der Analyse der unterschiedlichen Ordnungsvorstellungen und dem daraus resultierenden Spannungsfeld zwischen Harmonie und Dissonanz.
- Die „rules-based (international) order“ (RBO) als westliches Weltordnungsmodell
- Chinas kritische Sicht auf die RBO und dessen alternative Ordnungsvorstellungen
- Russlands Positionierung gegenüber der RBO und dessen Weltordnungsvorstellungen
- Das Spannungsverhältnis zwischen den verschiedenen Weltordnungsvorstellungen und die Frage nach einer möglichen „neuen Weltordnung“
- Der Einfluss der RBO auf die internationale Politik und die Frage nach einer möglichen „Zeitenwende“
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer umfassenden Einführung in den Begriff der „Ordnung“ und seiner Vielschichtigkeit. Es wird ein Überblick über den aktuellen Forschungsstand zur weltpolitischen Ordnung gegeben, wobei sowohl die Entstehung der bestehenden Ordnung als auch wichtige theoretische Modelle zur Erklärung von Weltordnungsmodellen beleuchtet werden.
Kapitel 1 stellt den Begriff der „rules-based (international) order“ (RBO) als westliches Weltordnungsmodell vor und erläutert seine zentralen Prinzipien. Dabei wird deutlich, dass die RBO auf einer stabilen Ordnungsvorstellung durch Normen, Regeln und Rechte basiert. Es werden die unterschiedlichen Perspektiven auf die RBO sowie deren Bedeutung im Kontext der internationalen Politik dargestellt.
Kapitel 2 analysiert die kritischen Standpunkte Chinas und Russlands gegenüber der RBO. Es werden die jeweiligen Argumente beider Länder sowie ihre alternativen Ordnungsvorstellungen vorgestellt und diskutiert. Es wird die Frage nach einer möglichen Harmonie oder Dissonanz zwischen den verschiedenen Ordnungsvorstellungen beleuchtet.
Schlüsselwörter
Weltordnungsmodelle, Rules-Based (International) Order (RBO), Liberal International Order (LIO), Völkerrecht, China, Russland, Westen, Kontradiktion, Zustimmung, Ordnungswandel, Paradigmenwechsel, Harmonie, Dissonanz, Multipolarität
- Arbeit zitieren
- Philippe Frey (Autor:in), 2023, Zwischen Kontradiktion und Zustimmung. China, Russland und der Westen. Konträre Weltordnungsvorstellungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1442095