Dieser Sammelband enthält vier Hausarbeiten.
In der Forschung wird häufig der Hexenhammer als Ursache für den Hexenwahn angeführt - auch für die Wende zum Weiblichen hin ist er bekannt. Aufgrund dessen stellt der Hexenhammer einen äußerst interessanten Untersuchungsgegenstand dar und die Fragestellung der ersten Hausarbeit wird sich eben danach ausrichten: Worin liegen die Wurzeln für den erheblichen Einfluss und Erfolg des Hexenhammers? Dabei liegt auch ein Augenmerk darauf, ob der Hexenhammer als Hauptursache oder Teilursache für den Hexenwahn zu sehen ist.
Das Wort "Salem" ist noch heute ein Synonym für Hexenverfolgung, Massenhysterie, Hinrichtungen unschuldiger Menschen und Wahnsinn. Lange nachdem die Hexenverfolgungen in Europa ein Ende nahmen, kam es in Salem, Massachusetts im Jahre 1692 zu einem außergewöhnlichen Ereignis: Zwischen Januar und November wurden als Resultat unzähliger Anschuldigungen und Prozesse 144 Personen der Hexerei beschuldigt und 20 öffentlich hingerichtet. Noch immer stellt es somit ein einzigartiges Ereignis in der Kolonialgeschichte Nordamerikas dar, fasziniert die Menschen und wirft Fragen nach Gründen auf. Wie kam es 1692 in Salem zu dieser Massenhysterie und irrationalen Beschuldigung unzähliger unschuldiger Menschen, insbesondere Frauen? Historiker haben seit jeher unterschiedlichste mehr oder weniger stichhaltige Thesen aufgestellt, welche von einem Versagen des Gouverneurs über die Panik wegen ständiger Angst vor Indianerangriffen bis zu Halluzinationen der Ankläger aufgrund einer Vergiftung durch Mutterkorn reichen. Die zweite Hausarbeit befasst sich mit diesen Theorien.
Hexenverfolgungen und -prozesse fanden vorrangig in der Frühen Neuzeit statt. Exemplarisch für diese Zeit soll in der dritten Arbeit das Beispiel der Maria bzw. Dorothea Braun herausgegriffen werden. Anhand dieses Hexenprozesses sollen sowohl die sozialen und wirtschaftlichen Einflüsse dieses Zeitalters auf Hexenverfolgungen gezeigt werden als auch die Wirkung des 'Hexenhammers' auf den Prozess.
Der Mythos um Jeanne d'Arc geht, seit sie in Erscheinung trat, um die Welt und beschäftigt sowohl Laien als auch Wissenschaftler. Entgegen dem Forschungstrend, sich mit den Rezeptionsrollen Jeanne d'Arcs zu befassen, soll die vierte Arbeit einen Ansatz bieten, der zeigt, dass der vermeintliche Hexenprozess in Wahrheit ein politisches Instrument war, um sich der unbequemen Jeanne zu entledigen.
Inhaltsverzeichnis
- Der Hexenhammer. Eine Kompilation als Ursache für den Hexenwahn?
- Einleitung
- Wurzeln des Hexenwesens und das gesellschaftliche Klima der Entstehungszeit
- Das Konstrukt der Hexerei
- Das Frauenbild des Mittelalters
- Der Hexenhammer in einer analytischen Betrachtung
- Kramers Darstellung des Hexereibegriffs
- Argumentationsvorgehen und Frauenbild
- Bedeutung auf rechtswissenschaftlicher Ebene
- Abschlussbetrachtung - Rolle des Hexenhammers im Gesamtzusammenhang
- Die Hexenprozesse von Salem. Wie kam es zur Massenhysterie?
- Einleitung: Salem - ein ungeklärtes Phänomen
- The Wonders of the Invisible World
- Die Gründe für die Krise der Hexenprozesse in Salem
- Der puritanische Glaube - A world of wonders
- Äußere Bedrohungen und Spannungen innerhalb der puritanischen Gesellschaft
- Das Rechtssystem in Salem
- Fazit: Salem - das Ventil einer gesellschaftlichen Krise
- Hexenverfolgung in der Frühen Neuzeit. Am Beispiel der Dorothea Braun, Hexe aus Augsburg
- Einleitung
- Hintergründe zu den Hexenprozessen der Frühen Neuzeit
- Zeitgeschichtlicher Überblick
- Der Hexenhammer
- Familienkonstellation
- Familie Braun
- Familie Heucheler
- Der Prozess
- Der Auslöser
- Anhörung von Maria Braun
- Widerruf und Anschuldigung Dorothea Brauns
- Rechtstag und Urteilsverkündung
- Fazit
- Beseitigung durch Hexenprozess? Motive hinter der Verurteilung Jeanne d'Arcs
- Einleitung
- Kontext
- Prozess
- Anklagepunkte
- Akteure
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht verschiedene Aspekte der Hexenverfolgung in der frühen Neuzeit. Ziel ist es, die Ursachen und Hintergründe dieser Phänomene zu beleuchten und anhand ausgewählter Fallbeispiele zu analysieren.
- Die Rolle des Hexenhammers in der Entstehung und Verbreitung des Hexenwahns
- Die gesellschaftlichen und religiösen Bedingungen der Hexenprozesse in Salem
- Ein detaillierter Fallstudien-Ansatz anhand des Prozesses gegen Dorothea Braun
- Analyse der Motive hinter der Verurteilung Jeanne d'Arcs
- Das Frauenbild des Mittelalters und seine Relevanz für die Hexenverfolgung
Zusammenfassung der Kapitel
Der Hexenhammer. Eine Kompilation als Ursache für den Hexenwahn?: Dieses Kapitel untersucht den Hexenhammer als einflussreiches Werk der frühen Neuzeit und analysiert dessen Beitrag zur Verbreitung des Hexenwahns. Es beleuchtet die Definition des Hexereibegriffs im Hexenhammer, das Argumentationsvorgehen und das darin präsentierte Frauenbild. Besonders wird die Bedeutung des Werkes auf rechtswissenschaftlicher Ebene diskutiert und seine Rolle im Gesamtzusammenhang der Hexenverfolgung bewertet. Der Fokus liegt auf der Frage, inwiefern der Hexenhammer tatsächlich als Ursache für den weitverbreiteten Hexenwahn betrachtet werden kann, und welche Faktoren zusätzlich zur Entstehung beigetragen haben. Die Analyse stützt sich auf verschiedene Quellen und historische Interpretationen des Werkes und untersucht die verschiedenen Komponenten der Hexerei-Definition.
Die Hexenprozesse von Salem. Wie kam es zur Massenhysterie?: Das Kapitel analysiert die Hexenprozesse von Salem als Beispiel für eine Massenhysterie. Es beleuchtet den puritanischen Glauben und die damit verbundenen Weltanschauungen, welche die Grundlage für die Angst vor Hexerei bildeten. Des Weiteren werden äußere Bedrohungen und interne Spannungen innerhalb der puritanischen Gesellschaft, die zu der Krise beigetragen haben, untersucht. Die Rolle des Rechtssystems in Salem und seine Handhabung der Anschuldigungen wird ebenfalls kritisch betrachtet. Das Kapitel synthetisiert diese Faktoren, um zu erklären, wie eine gesellschaftliche Krise in Form von Massenhysterie und Hexenverfolgungen resultierte. Die Kapitelstruktur folgt einer chronologischen Abfolge der Geschehnisse, um den Verlauf der Prozesse nachvollziehbar darzustellen.
Hexenverfolgung in der Frühen Neuzeit. Am Beispiel der Dorothea Braun, Hexe aus Augsburg: Dieses Kapitel präsentiert eine detaillierte Fallstudie des Hexenprozesses gegen Dorothea Braun in Augsburg. Es setzt den Prozess in den zeitgeschichtlichen Kontext der frühen Neuzeit und analysiert die familiären Konstellationen, die eine Rolle in der Entstehung der Anschuldigungen spielten. Die Zusammenfassung des Prozesses selbst umfasst den Auslöser, die Anhörungen, den Widerruf und die anschließende Verurteilung von Dorothea Braun. Das Kapitel analysiert die verschiedenen Aspekte des Falles um ein umfassendes Verständnis der individuellen Erfahrungen und die allgemeine Mechanik der Hexenprozesse dieser Zeit zu erhalten. Der Fall Dorothea Braun dient somit als Beispiel für die oft komplexen und vielschichtigen Hintergründe solcher Verurteilungen.
Beseitigung durch Hexenprozess? Motive hinter der Verurteilung Jeanne d'Arcs: Dieses Kapitel widmet sich der Verurteilung Jeanne d'Arcs und untersucht die Hintergründe und Motive, die zu diesem Prozess führten. Es analysiert den Kontext der Zeit und die politischen und religiösen Kräfte, die im Prozess eine Rolle spielten. Die Anklagepunkte gegen Jeanne d'Arc werden detailliert untersucht, ebenso wie die beteiligten Akteure und ihre Motivationen. Das Kapitel zielt darauf ab, ein umfassendes Bild der Verurteilung Jeanne d'Arcs zu geben und die vielschichtigen Beweggründe zu beleuchten, die weit über die einfache Anklage von Hexerei hinausgehen.
Schlüsselwörter
Hexenverfolgung, Frühe Neuzeit, Hexenhammer, Salem, Dorothea Braun, Jeanne d'Arc, Massenhysterie, gesellschaftliche Bedingungen, Religion, Frauenbild, Rechtsprechung, Magie, Teufelspakt.
Häufig gestellte Fragen (FAQ): Der Hexenhammer, Salem und weitere Hexenprozesse der Frühen Neuzeit
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert verschiedene Aspekte der Hexenverfolgung in der Frühen Neuzeit. Sie untersucht die Ursachen und Hintergründe dieser Phänomene anhand ausgewählter Fallstudien, inklusive der Rolle des „Hexenhammers“, der Hexenprozesse von Salem, des Prozesses gegen Dorothea Braun und der Verurteilung Jeanne d'Arcs.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit beleuchtet die Rolle des „Hexenhammers“ bei der Verbreitung des Hexenwahns, die gesellschaftlichen und religiösen Bedingungen der Hexenprozesse in Salem, den Prozess gegen Dorothea Braun als detaillierte Fallstudie, die Motive hinter der Verurteilung Jeanne d'Arcs und das Frauenbild des Mittelalters im Kontext der Hexenverfolgung.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf verschiedene historische Quellen und Interpretationen, um die jeweiligen Fälle und den Kontext der Hexenverfolgung zu analysieren. Genaueres zu den spezifischen Quellen wird im Haupttext erläutert.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: Das erste Kapitel behandelt den „Hexenhammer“ und seine Bedeutung für die Verbreitung des Hexenwahns. Das zweite Kapitel analysiert die Hexenprozesse von Salem. Das dritte Kapitel präsentiert eine detaillierte Fallstudie über den Prozess gegen Dorothea Braun. Das vierte Kapitel untersucht die Motive hinter der Verurteilung Jeanne d'Arcs. Jedes Kapitel enthält eine Einleitung, eine detaillierte Analyse und eine Schlussfolgerung.
Welche Schlüsselbegriffe werden verwendet?
Schlüsselbegriffe sind: Hexenverfolgung, Frühe Neuzeit, Hexenhammer, Salem, Dorothea Braun, Jeanne d'Arc, Massenhysterie, gesellschaftliche Bedingungen, Religion, Frauenbild, Rechtsprechung, Magie, Teufelspakt.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis der Ursachen und Hintergründe der Hexenverfolgung in der Frühen Neuzeit zu liefern und die Komplexität dieser Phänomene anhand ausgewählter Fallbeispiele zu beleuchten.
Welche Rolle spielt der „Hexenhammer“ in der Arbeit?
Der „Hexenhammer“ wird als einflussreiches Werk analysiert, das zur Verbreitung des Hexenwahns beigetragen haben könnte. Die Arbeit untersucht seine Definition des Hexereibegriffs, sein Argumentationsvorgehen, sein Frauenbild und seine Bedeutung auf rechtswissenschaftlicher Ebene.
Wie wird der Fall Dorothea Braun behandelt?
Der Prozess gegen Dorothea Braun dient als detaillierte Fallstudie, die den Prozess in den zeitgeschichtlichen Kontext einordnet und die familiären Konstellationen, den Prozessverlauf und die Urteilsfindung analysiert.
Wie wird die Verurteilung Jeanne d'Arcs analysiert?
Die Verurteilung Jeanne d'Arcs wird untersucht, indem der Kontext der Zeit, die politischen und religiösen Kräfte und die Anklagepunkte detailliert analysiert werden, um die vielschichtigen Motive hinter der Verurteilung zu beleuchten.
Wie wird das Frauenbild des Mittelalters berücksichtigt?
Das Frauenbild des Mittelalters wird in Bezug auf seine Relevanz für die Hexenverfolgung untersucht, insbesondere im Kontext des „Hexenhammers“ und der gesellschaftlichen Bedingungen, die zur Hexenverfolgung führten.
- Arbeit zitieren
- GRIN Verlag (Hrsg.) (Herausgeber:in), Katharina Müller (Autor:in), Luisina Nuñez (Autor:in), Lisa Zechmann (Autor:in), Ann Greenberg (Autor:in), 2024, Hexenverfolgungen in der Frühen Neuzeit und ihre Ursachen. Über den Hexenhammer, die Hexenprozesse von Salem und die Verurteilung von Jeanne d'Arc, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1442315