Ausgehend von der Krise am Finanzsektor 2008 fand ich es spannend mich mit historischen Krisen unseres kapitalistischen Finanzsystems auseinanderzusetzen. In den Medien wird zwar ohnehin immer der vereinfachende Vergleich einer direkten Genealogie zu der Weltwirtschaftkrise von 1929 bemüht, jedoch sollte man sich vertiefend und umfassender mit der Thematik auseinandersetzen um voreilige Schlussfolgerungen zu vermeiden.
Bei meinen Recherchen zum Thema „Inflation“ wurde mir ohne meine Intention bewusst, das entgegen meiner medial geprägten Vorstellung dieses ökonomischen Fachbegriffs, es sich bei der „Inflation“ um kein unwillkürliches wirtschaftliches Ereignis oder eine Naturkatastrophe handelt das aus heiterem Himmel hereinbricht – sondern zwangsläufig die Folge menschlichen Handelns ist. Somit möchte ich in dieser Arbeit darlegen, das es immer die Menschen sind die mit ihren Entscheidungen und Handlungen den Lauf der ökonomischen Dinge bestimmen, und der (Aus)Weg der Inflation im vorliegenden Fallbeispiel der ersten Republik von den politischen Entscheidungsträgern bewusst und willentlich beschritten wurde.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung - Was soll die Arbeit leisten?
- Begriffsdefinitionen
- Die Ursprünge der Inflation
- Inflation, Hyperinflation
- Die Finanzierung des ersten Weltkrieges
- 1918 - Ausganglage des Rumpfstaates D-Österreich
- Politische Lösungskonzepte bis zur Sanierung
- Deflation oder Sparpolitik
- Inflation/Investitionen
- Budgetpolitik bis zur Genfer Anleihe 1922
- Ausufernde Budgetdefizite
- Wirtschaftliche Auswirkungen der Inflation
- Inflationskonjunktur
- Der Verlauf der Hyperinflation
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Hyperinflation in Österreich nach dem Ersten Weltkrieg. Ausgehend von der aktuellen Finanzkrise von 2008, die bereits auf die Realwirtschaft durchzuschlagen beginnt, soll die Arbeit historische Krisen des kapitalistischen Finanzsystems beleuchten und den Vergleich mit der Weltwirtschaftkrise von 1929 aufgreifen. Die Arbeit untersucht, warum die Inflation kein zufälliges Ereignis ist, sondern die Folge menschlichen Handelns ist und wie die politische Entscheidungsträger die Inflation in der Ersten Republik bewusst und willentlich herbeigeführt haben.
- Die Entstehung der Inflation im Kontext der Finanzierung des Ersten Weltkriegs
- Die Einführung des Papiergeldes und die damit verbundene Trennung von Geldfunktion und tatsächlichem Wert
- Die politischen und wirtschaftlichen Folgen der Inflation in Österreich
- Die Rolle der Notenbank und die mangelnde Währungsdeckung
- Die Auswirkungen der Inflation auf die Gesellschaft und das Leben der Menschen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz der Arbeit im Kontext der aktuellen Finanzkrise dar und erläutert das Ziel der Arbeit, die Entstehung und die Folgen der Inflation in der Ersten Republik zu untersuchen. Das zweite Kapitel definiert die Begriffe Inflation und Hyperinflation und beleuchtet die Ursprünge der Inflation bis hin zur Einführung des Papiergeldes. In Kapitel drei werden die Finanzierung des Ersten Weltkriegs und die damit verbundenen Folgen für die österreichische Wirtschaft beleuchtet. Kapitel vier beschreibt die Ausgangssituation des Rumpfstaates Österreich nach dem Krieg. Kapitel fünf analysiert die politischen Lösungskonzepte bis zur Währungsreform, inklusive Deflation, Inflation/Investitionen und Budgetpolitik. Das sechste Kapitel widmet sich den wirtschaftlichen Auswirkungen der Inflation, insbesondere der Inflationskonjunktur und dem Verlauf der Hyperinflation.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Inflation, Hyperinflation, Währungsreform, Papiergeld, Finanzkrise, Weltwirtschaftskrise, politische Entscheidungsprozesse, Österreichische Geschichte, Erste Republik.
- Arbeit zitieren
- Andreas Kern (Autor:in), 2009, Die Österreichische Hyperinflation der Zwischenkriegszeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144258