Die Aufgabe der vorliegenden Hausarbeit ist eine Untersuchung dreier beteiligter Disziplinen der ‚Aktion Ritterbusch’, im Folgenden oft auch als ‚Gemeinschaftsprojekt’ oder ‚Kriegseinsatz der Geisteswissenschaften’ bezeichnet. Dabei wird zunächst überprüft werden, wie sich die Stellung der jeweiligen Disziplinen nach Machtergreifung der Nationalsozialisten verändert hat, welche Bedeutung der Nationalsozialismus den einzelnen Geisteswissenschaften beimaß und wie diese ihm dienlich sein konnten. Einen weiteren zentralen Teil nimmt die deskriptive Darstellung der geplanten und realisierten Aktivitäten ein, um besser nachvollziehen zu können unter welchen Rahmenbedingungen die Publikationen der einzelnen Disziplinen entstanden und wie diese zu bewerten sind. Wie stark waren die Werke vom damaligen völkisch-nationalen Geist durchdrungen, findet sich auch hier der oft zitierte ‚wissenschaftliche Niveauabfall’ oder inwieweit können sie auch noch heutigen wissenschaftlichen Ansprüchen genügen? Abhängig von den Ergebnissen dieser Untersuchung folgt die Darstellung der Gründe für den Erfolg bzw. Misserfolg des ‚Gemeinschaftsprojektes’. Warum gelang bzw. misslang die ideologische Kontaminierung der Geisteswissenschaften in der „Aktion Ritterbusch“? Ob die oben beschriebenen Ziele aus Sicht der nationalsozialistischen Machthaber erreicht wurden oder kann man von einem Scheitern der „Aktion Ritterbusch“ sprechen ?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was ist die „Aktion Ritterbusch“ ?
- Aufgabenstellung
- Die Altertumswissenschaft - Ein Vorbild für die Moderne ?
- Die Stellung der Altertumswissenschaft im NS.
- Aktivitäten der Altertumswissenschaftler
- Nutzen der Altertumswissenschaft für den NS.
- Bewertung der Publikationen
- Die Geschichtswissenschaft – Eine Legitimationswissenschaft?
- Die Wichtigkeit der Geschichtswissenschaft im NS.
- Planung des historischen Kriegseinsatzes
- Bewertung der neuzeitlichen Publikationen
- Bewertung der mediavistischen Publikationen.
- Die Romanistik - Passiver Widerstand innerhalb des Kriegseinsatzes ?
- Der Abstieg der Romanistik
- Organisation des romanistischen Kriegseinsatzes
- Bewertung der Publikationen
- Widerstand gegen den Kriegseinsatz
- Auswertung
- Fazit der Auswertung
- Gründe für gemäßigte Publikationen
- Das Scheitern der „Aktion Ritterbusch“ ?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht die „Aktion Ritterbusch“, ein Gemeinschaftsprojekt der Geisteswissenschaften im Zweiten Weltkrieg, und analysiert die Beteiligung dreier Disziplinen: Altertumswissenschaft, Geschichtswissenschaft und Romanistik. Die Arbeit zielt darauf ab, die Stellung dieser Disziplinen im Nationalsozialismus zu beleuchten, ihre Bedeutung für das NS-Regime zu ergründen und die Aktivitäten und Publikationen der beteiligten Wissenschaftler zu bewerten. Darüber hinaus wird der Erfolg bzw. Misserfolg des Projekts im Hinblick auf die ideologische Kontaminierung der Geisteswissenschaften untersucht.
- Stellung der Geisteswissenschaften im Nationalsozialismus
- Bedeutung der Geisteswissenschaften für das NS-Regime
- Analyse der Aktivitäten und Publikationen der beteiligten Wissenschaftler
- Erfolg bzw. Misserfolg des Projekts im Hinblick auf die ideologische Kontaminierung der Geisteswissenschaften
- Gründe für den Erfolg bzw. Misserfolg des Gemeinschaftsprojekts
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet zunächst die Entstehungsgeschichte der „Aktion Ritterbusch“ und erläutert die Zielsetzung des Projekts. Die folgende Kapitel analysieren die Rolle der einzelnen Disziplinen im NS-Kriegseinsatz. Die Kapitel zur Altertumswissenschaft und Geschichtswissenschaft befassen sich mit der Bedeutung dieser Fächer für das NS-Regime, den Aktivitäten der Wissenschaftler und der Bewertung der Publikationen. Das Kapitel zur Romanistik fokussiert auf den Abstieg der Disziplin, die Organisation des romanistischen Kriegseinsatzes und die Bewertung der Publikationen, sowie auf den Widerstand gegen den Kriegseinsatz. Die abschließende Auswertung fasst die Ergebnisse zusammen und diskutiert die Gründe für gemäßigte Publikationen und das Scheitern des Projekts.
Schlüsselwörter
Die „Aktion Ritterbusch“, Kriegseinsatz der Geisteswissenschaften, Nationalsozialismus, Altertumswissenschaft, Geschichtswissenschaft, Romanistik, Ideologie, Publikationen, wissenschaftlicher Niveauabfall, völkisch-nationaler Geist, Widerstand.
- Arbeit zitieren
- Daniel Conley (Autor:in), 2006, Die Transformation der Geisteswissenschaften in der Aktion Ritterbusch , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144262