Die Zielsetzung dieser Arbeit ist es, die aktuellen Strukturen im Markt der LKW-Containerlogistik im Hafenhinterland in Hinblick auf Motivationen und eventuelle Hürden für Kooperation aufzuarbeiten und in einer Analyse verschiedene Typen zu generieren. Diese sollen aufzeigen wie bestimmte Unternehmen Kooperation im aktuellen Markt wahrnehmen. Damit wird der Zweck verfolgt, die Gründe für das Scheitern von Kooperationen aufzudecken und herauszustellen, welche Art von Kooperation notwendig ist, um zum Beispiel das offensichtliche Potential der Leerfahrten-Reduzierung in diesem Bereich auszuschöpfen.
Die Zielsetzung wird in folgende Forschungsfragen unterteilt: Wie wird Kooperation durch die unterschiedlichen Marktteilnehmer in der LKW-Containerlogistik im Hafenhinterland aktuell wahrgenommen? Welche unterschiedlichen Typen gibt es hinsichtlich der Wahrnehmung von Kooperationen zwischen unterschiedlichen Marktteilnehmern in der LKW-Containerlogistik im Hafenhinterland?
In Deutschland werden heutzutage ca. drei Milliarden Tonnen Waren jährlich mit dem LKW transportiert, was einen Anteil von mehr als 80 % am Transport der gesamtwirtschaftlichen Gütertonnage ausmacht. Ein Blick in die Zukunft lässt erahnen, dass durch zunehmenden Transitverkehr und moderne logistische Konzepte wie Cross-Docking-Systeme das Verkehrsaufkommen im Straßengüterverkehr eher steigen als sinken wird. Angesichts der traditionell scharfen Kritik gegenüber der Lärmbelästigung und dem hohen Schadstoffausstoß durch den Straßengüterverkehr, besteht Bedarf, die Abwicklung der Transporte so effizient wie möglich zu gestalten und in diesem Kontext besonders die Auslastung des Ladevermögens zu optimieren und LKW-Leerfahrten zu reduzieren.
Laut des Kraftfahrt-Bundesamts lag der Auslastungsgrad des Ladevermögens eines deutschen LKWs im Jahr 2018 bei 56,4 %, was insbesondere mit dem Leerfahrten-Anteil zu tun hat. Das Problem der Leerfahrten ist besonders in der Logistik omnipräsent und wird sich nie komplett vermeiden lassen. Grundlegend lässt sich das Leerfahrten-Problem in der Logistik in vier geographische Ebenen unterteilen (global, interregional, regional und lokal) und auf der regionalen Ebene werden dabei Leercontainertransporte innerhalb der Hafenregion und dem Hinterland erfasst, die fast ausschließlich mit dem LKW durchgeführt werden, weswegen auf dieser Ebene viele Optimierungspotenziale realisiert werden können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung und Relevanz
- Zielsetzung und Erkenntnisinteresse
- Aufbau der Untersuchung
- Theoretischer Rahmen
- Kooperation im strategischen Management
- Definition des Begriffes Kooperation
- Formen der Kooperationen
- Vorteile von strategischen Kooperationen
- Theorie der Transaktionskosten – Eigenschaften von Transaktionen
- Theorie der Transaktionskosten zur Strukturierung der Prozesse und Unternehmen
- Kooperation in der maritimen Logistik
- Bedeutung des maritimen Transports
- Besonderheiten der maritimen Logistik
- Beispiele für Zusammenarbeit in der maritimen Logistik
- Kooperation im Hafenhinterland
- Methodisches Vorgehen
- Forschungsdesign
- Forschungsprozess
- Die Rolle von Theorien
- Theoretisches Sampling und Populationsauswahl
- Die Datenerhebung
- Datenauswertung
- Auswertung und Ergebnisse
- Auswertung der Experteninterviews mithilfe der Grounded Theory
- Typenbildung mithilfe der Grounded Theory
- Analyse und Diskussion der Ergebnisse
- Entwicklung einer Theorie
- Umsetzung von Kooperation in der Praxis
- Fazit
- Zusammenfassung der Ergebnisse
- Kritische Würdigung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit untersucht die Kooperationsbereitschaft von Lkw-Unternehmen in der Hinterlandlogistik. Sie verfolgt das Ziel, eine Typologie der verschiedenen Kooperationsformen zu entwickeln und die Faktoren zu identifizieren, die die Bereitschaft zur Zusammenarbeit beeinflussen.
- Die Bedeutung von Kooperation im strategischen Management und in der maritimen Logistik
- Die Herausforderungen und Chancen der Zusammenarbeit im Hafenhinterland
- Die Anwendung der Grounded Theory zur Analyse von Experteninterviews und Typenbildung
- Die Entwicklung einer Theorie zur Erklärung der Kooperationsbereitschaft von Lkw-Unternehmen
- Die praktische Umsetzung von Kooperation in der Hinterlandlogistik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung und Relevanz der Untersuchung dar. Sie erläutert die Zielsetzung und das Erkenntnisinteresse der Arbeit sowie den Aufbau der Untersuchung.
Der theoretische Rahmen behandelt das Thema Kooperation im strategischen Management, in der maritimen Logistik und im Hafenhinterland. Er beleuchtet verschiedene Formen der Kooperation, ihre Vorteile und die Theorie der Transaktionskosten.
Das methodische Vorgehen beschreibt das Forschungsdesign, den Forschungsprozess und die Datenauswertung. Es wird die Rolle von Theorien, die Methode des theoretischen Samplings und die Datenerhebung erläutert.
Die Auswertung und Ergebnisse präsentieren die Ergebnisse der Experteninterviews und die daraus abgeleitete Typenbildung mithilfe der Grounded Theory.
Die Analyse und Diskussion der Ergebnisse vertieft die Ergebnisse der Untersuchung und entwickelt eine Theorie zur Erklärung der Kooperationsbereitschaft von Lkw-Unternehmen. Sie beleuchtet die praktische Umsetzung von Kooperation in der Hinterlandlogistik.
Schlüsselwörter
Die Masterarbeit beschäftigt sich mit den Themen Kooperationsbereitschaft, Lkw-Unternehmen, Hinterlandlogistik, maritime Logistik, Hafenhinterland, Grounded Theory, Typenbildung, Transaktionskosten, strategisches Management.
- Arbeit zitieren
- Lukas Jungjohann (Autor:in), 2022, Eine Typologie der Kooperationsbereitschaft von Lkw-Unternehmen in der Hinterland Logistik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1443291