Seit dem Beginn des Siegeszugs von Film und Fernsehen in den Fünfziger Jahren des vorhergehenden Jahrhunderts hat sich auch die Welt des Sports in Deutschland und aller Welt nachhaltig verändert.
So hat sich das Fernsehgerät dank sinkender Preise und stetig steigender Bild- und Tonqualität zu Beginn des neuen Jahrtausends für alle Schichten der Bevölkerung zum festen Bestandteil des häuslichen Lebens entwickelt und insbesondere sportliche Ereignisse scheinen sich eine überdurchschnittlich hohe Präsenz auf den Bildschirmen und - damit verbunden - hohe Zuschauerzahlen erkämpft zu haben. Einzelne sportliche Veranstaltungen, wie beispielsweise die Fußball Weltmeisterschaft oder die Olympischen Spiele haben sich zu medialen Großereignissen mit umfassender Berichterstattung entwickelt, deren Übertragungen weltweit Milliarden von Fernsehzuschauern erreichen. So wurden
alleine im Zusammenhang mit den Spielen der Fußball Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland kumulativ ca. 26,3 Milliarden Fernsehzuschauer gezählt. Diese Zahlen dürften unter Einbeziehung von Berichterstattungen, Zusammenfassungen und sonstigen Nachrichten um ein Vielfaches höher liegen.
Einhergehend mit dieser Entwicklung eröffnen sich für eine Vielzahl von Unternehmen ungeahnte Möglichkeiten mit Werbemaßnahmen, die im Zusammenhang mit derartigen Veranstaltungen stehen, eine außergewöhnlich große Zahl von Zielpersonen zu erreichen. Entsprechend den Möglichkeiten sehen sich jedoch auch die Werbekosten im Zusammenhang mit derartigen medialen Superereignissen – insbesondere im Hinblick auf Kosten von Lizenzierung und Sponsoring – einer exorbitanten Steigerung ausgesetzt, der sich immer weniger Unternehmen finanziell gewachsen sehen. So stellt sich den Gerichten mehr denn je die Frage, ob den Veranstaltern von Sportveranstaltungen mittels Markenschutz die Möglichkeit zuerkannt werden kann, uneingeschränkte Entscheidungsbefugnisse darüber zu besitzen, wer im Zusammenhang mit seinen Produkten auf ihr sportliches Ereignis hinweisen darf, oder ob eine freie Benutzung im Interesse der Allgemeinheit möglich bleiben muss.
So sorgte in den letzten Jahren gerade der Streit des Süßwarenherstellers Ferrero mit der FIFA um die Löschung der Marken "WM 2006" und "FUSSBALL WM 2006" für besonderes Aufsehen und sollte die deutschen Gerichte auch zu einem Zeitpunkt noch beschäftigen, als die Fußball WM selbst bereits ein Ende gefunden hatte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kennzeichenschutz von Sportveranstaltungen
- Begriffsbestimmung und Arten des Kennzeichenschutzes
- Markenschutz
- Werktitelschutz
- Allgemeine Kennzeichen
- Anwendungsbeispiele für den Kennzeichenschutz von Sportveranstaltungen
- Olympia und die Olympischen Spiele
- Fußball-Weltmeisterschaften
- Andere Sportveranstaltungen
- Ambush Marketing
- Begriffsbestimmung und Formen
- Rechtliche Einordnung und Abgrenzung
- Schutzmaßnahmen gegen Ambush Marketing
- Aktuelle Entwicklungen im Kennzeichenschutz von Sportveranstaltungen
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit zielt darauf ab, den Kennzeichenschutz von Sportveranstaltungen im deutschen Recht zu analysieren und zu beleuchten, wie dieser Schutz Veranstalter und Sponsoren vor unlauterem Wettbewerb und Ambush Marketing schützt. Dabei werden die verschiedenen Arten des Kennzeichenschutzes, wie Markenschutz, Werktitelschutz und allgemeiner Kennzeichenschutz, sowie ihre Anwendung auf Sportveranstaltungen untersucht.
- Arten des Kennzeichenschutzes und ihre Anwendung auf Sportveranstaltungen
- Ambush Marketing als Herausforderung für den Kennzeichenschutz
- Rechtliche Schutzmaßnahmen gegen Ambush Marketing
- Aktuelle Entwicklungen im Kennzeichenschutz von Sportveranstaltungen
- Bedeutung des Kennzeichenschutzes für die Sicherung der Rechte von Veranstaltern und Sponsoren
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und skizziert die Relevanz des Kennzeichenschutzes von Sportveranstaltungen. Sie führt in die Problematik des Ambush Marketing ein und erläutert die Forschungsfragen der Arbeit.
- Kennzeichenschutz von Sportveranstaltungen: Dieses Kapitel erläutert die verschiedenen Arten des Kennzeichenschutzes, die für Sportveranstaltungen relevant sind, darunter Markenschutz, Werktitelschutz und allgemeiner Kennzeichenschutz. Es wird die rechtliche Grundlage für den Kennzeichenschutz von Sportveranstaltungen im deutschen Recht dargestellt.
- Anwendungsbeispiele für den Kennzeichenschutz von Sportveranstaltungen: Dieses Kapitel beleuchtet die Anwendung des Kennzeichenschutzes auf verschiedene Sportveranstaltungen wie Olympia, Fußball-Weltmeisterschaften und andere Großereignisse. Es werden konkrete Beispiele aus der Praxis angeführt, um den Kennzeichenschutz in der Realität zu veranschaulichen.
- Ambush Marketing: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Phänomen des Ambush Marketings, das versucht, die Werbewirkung von Sportveranstaltungen für eigene Marketingzwecke auszunutzen, ohne offiziell Sponsor zu sein. Es werden die verschiedenen Formen von Ambush Marketing erläutert und die rechtlichen Grundlagen für die Abgrenzung zu legalem Marketing dargestellt.
- Aktuelle Entwicklungen im Kennzeichenschutz von Sportveranstaltungen: Dieses Kapitel beleuchtet die aktuellen Entwicklungen im Kennzeichenschutz von Sportveranstaltungen. Es wird die Bedeutung des Kennzeichenschutzes für die Zukunft des Sportmarketings und der rechtlichen Herausforderungen, die sich aus neuen Formen des Marketings ergeben, diskutiert.
Schlüsselwörter
Kennzeichenschutz, Sportveranstaltungen, Markenschutz, Werktitelschutz, allgemeiner Kennzeichenschutz, Ambush Marketing, Sponsoring, Recht, Rechtsprechung, Markenrecht, Wettbewerbsrecht, Sportrecht, Olympische Spiele, Fußball-Weltmeisterschaft.
- Arbeit zitieren
- Michael Alber (Autor:in), 2008, Kennzeichenschutz von Sportveranstaltungen nach deutschem Recht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144336