„Más de un centenar de 'sin papeles' llegan a Almería en siete pateras “ , „Llegan 15 imigrantes en dos pateras a Canarias, uno de ellos muerto “ , „Al menos ocho muertos en el naufragio de una patera cerca de Perejil “ – dies ist nur eine kleine, aktuelle Auswahl des weiten Spektrums an Schlagzeilen über Bootsflüchtlinge, welche alljährlich, insbesondere in den Sommermonaten, die Berichterstattung spanischer Medien beherrschen. Das Land an der Südspitze Europas ist das wichtigste Einwanderungsland innerhalb der Europäischen Union, wobei aufgrund fördernder Faktoren die irregulären Einwanderer einen bedeutenden Anteil an der Gesamtquote der Immigration stellen. Trotz der medialen Dominanz derjenigen Einreiseversuche, die in Booten über das Mittelmeer oder den Atlantik erfolgen, stellt dies nur einen möglichen Weg zum illegalen Aufenthalt in Spanien dar, welcher lediglich von einem relativ geringen Anteil der sich unrechtmäßig aufhaltenden Drittstaatsausländer genutzt wird.
„La inmigración no es un problema que se pueda solucionar, sino un fenómeno que se ha de gestionar “, so die Worte der Kongressabgeordneten María del Consuelo Rumí Ibáñez bei einer Plenarsitzung des spanischen Abgeordnetenhauses. Während sich die Zahlen der legalen Einwanderer durch entsprechende politische Maßnahmen leicht beeinflussen lassen, gestaltet sich die Verwaltung der irregulären Immigration problematisch. Aufgrund der überragenden Relevanz von und der Schwierigkeiten im Umgang mit illegaler Einwanderung soll sich die vorliegende Arbeit speziell mit diesem Aspekt der Migration beschäftigen.
Der Herausforderung der Eindämmung des Phänomens illegale Einwanderung stellen sich die spanischen Regierungen seit Jahrzehnten. Da jedoch die nationalen Entscheidungsträger seit dem Beitritt zur Europäischen Gemeinschaft zunehmend innerhalb eines Netzes von Normen und Akteuren auf europäischer Ebene agieren müssen, welches die nationale Souveränität beschränkt, lässt sich die Einwanderungspolitik nicht mehr alleine auf der staatlichen Ebene regeln. Diese Arbeit soll Aufschluss darüber geben, ob und in welchem Maße sich Spanien dem Druck der Anpassung an europäische Vorgaben beugt, also eine Europäisierung des Politikfeldes der irregulären Immigration im nationalen System Spaniens stattgefunden hat und stattfindet, oder ob das Land seine Souveränitätsansprüche über europäische Regelungen stellt.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- THEORETISCHE GRUNDLAGEN: EUROPÄISIERUNGSANSATZ
- I. Forschungsstand
- II. Begriffsabgrenzung: Europäisierung
- III. Grundannahmen
- 1. Gegenstand und Intensität der Europäisierung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der irregulären Einwanderung nach Spanien und analysiert, inwiefern sich die spanische Einwanderungspolitik durch den Einfluss der Europäischen Union (EU) gewandelt hat. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob und in welchem Umfang eine Europäisierung des Politikfeldes der irregulären Immigration im nationalen System Spaniens stattgefunden hat und stattfindet.
- Analyse der Einwanderungssituation Spaniens vor dessen Beitritt zur Europäischen Gemeinschaft
- Entwicklung der europäischen Einwanderungspolitik nach dem Beitritt zur Europäischen Gemeinschaft
- Umgang mit irregulärer Immigration auf europäischer Ebene
- Einfluss europäischer Politik auf die Entwicklung der spanischen Einwanderungspolitik
- Europäisierung der spanischen Einwanderungspolitik im Kontext der Europäischen Union
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Problematik der irregulären Einwanderung nach Spanien dar und verdeutlicht die Relevanz des Themas. Des Weiteren wird die Forschungsfrage formuliert, die sich auf die Europäisierung des Politikfeldes der irregulären Immigration in Spanien konzentriert.
- Theoretische Grundlagen: Europäisierungsansatz: Dieses Kapitel widmet sich der Definition des Europäisierungsbegriffs und seinen verschiedenen Interpretationen. Es werden unterschiedliche Ansätze der Europäisierungsforschung vorgestellt und das top-down-Modell als theoretischer Rahmen für die Arbeit festgelegt.
- I. Forschungsstand: Der Forschungsstand der Integrationstheorien wird beleuchtet, wobei der Fokus auf der Entwicklung von der klassischen Integrationstheorie zur Europäisierungsforschung liegt.
- II. Begriffsabgrenzung: Europäisierung: Dieses Kapitel befasst sich mit verschiedenen Definitionen des Europäisierungsbegriffs und erläutert die Abgrenzung von anderen Begriffen wie Konvergenz, Harmonisierung und Integration.
- III. Grundannahmen: Die Grundannahmen des top-down-Modells werden dargestellt und erläutert. Hierbei werden der Gegenstand und die Intensität der Europäisierung sowie die Auslöser und Triebkräfte, welche die Europäisierung vorantreiben, analysiert.
- 1. Gegenstand und Intensität der Europäisierung: Die verschiedenen Ebenen der Europäisierung werden aufgezeigt und die Dimension des Wandels anhand einer Skala des Europäisierungsgrades dargestellt.
Schlüsselwörter
Irreguläre Einwanderung, Spanien, Europäische Union, Europäisierung, Einwanderungspolitik, Integrationstheorie, top-down-Modell, Politikfeld, politische Prozesse, politische Strukturen, Politikfelder, Europäische Integration, nationales System, Souveränitätsansprüche, EU-Mitgliedstaaten, policy-Ebene, europapolitischer Einfluss.
- Arbeit zitieren
- Martina Müller (Autor:in), 2009, Die Europäisierung der nationalen Policy Spaniens auf dem Gebiet der irregulären Migration, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144372