Der Wahlkampf Barack Obamas, die Piratenpartei und die Online-Petition gegen eine „Indizierung und Sperrung von Internetseiten“ zeigen, dass es in der Zukunft immer häufiger zu Überschneidungen zwischen dem politischen Geschehen und den neuen Medien geben wird.
Und auch im Bereich der Schulen nehmen die Medien eine immer wichtigere Rolle ein. Mittlerweile nutzen in der Altersgruppe von 10 bis 11 Jahren 87 Prozent der Jungen und 84 Prozent der Mädchen den Computer regelmäßig, in der Altergruppe von 12 bis 13 Jahren sind es bereits 91 Prozent.1
Diese Entwicklung hat sowohl positive als auch negative Folgen für den Unterricht. Informationen werden mittlerweile nicht mehr aus gedruckten Lexika gesammelt, Recherchen finden kaum noch in Bibliotheken statt und an Diskussionen über aktuelle nationale und internationale Politik beteiligen sich Menschen aus ganz Deutschland und der ganzen Welt. Neben den massiven zeitlichen Einsparungen, können Diskussionen über aktuelle politische Ereignisse ein Grad an Komplexität erreichen, wie es in einer Schulklasse alleine nicht möglich ist.
Dem gegenüber steht die Tatsache, dass die Vernetzung der Schüler negative Folgen haben kann. Durch die Bereitstellung von Hausaufgaben im Internet wird den SchülerInnen in den Geisteswissenschaften die Möglichkeit genommen, eigene Standpunkte zu entwickeln. Die kritische Reflexion der fremden Standpunkte und Quellen erfolgt dabei selten.
Betrachtet man die Aufgaben und Ziele des Unterrichtsfaches „Politik und Wirtschaft“, so wird deutlich, dass genau dies eine der Grundanforderungen an den Unterricht darstellt:
„Aufgabe des Faches Politik und Wirtschaft ist es, die Kenntnisse und Einsichten zu vermitteln, die zum Verständnis politischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Sachverhalte erforderlich sind und die Grundlage eines politischen
Urteils bilden sollen.“2
Das Ziel des Unterrichtes sollte es also sein, den SchülerInnen neben der Vermittlung von Kenntnissen auf fachlicher Ebene, einen kritischen Umgang mit den Inhalten von Medien zu vermitteln und sie im Hinblick auf Medienkompetenz zu schulen.
Im Rahmen dieser Ausarbeitung wird kurz erläutert, was unter dem Begriff der Medienkompetenz zu verstehen ist und aus welchem Grund es sinnvoll ist die Vermittlung in den Politik- und Wirtschaftsunterricht zu integrieren. Dies erfolgt anhand einer Orientierung am Rahmenlehrplan des Hessischen Kultusministeriums für das Gymnasium.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Medienkompetenz
- Integration von Medienkompetenz in Politik- und Wirtschaftsunterricht
- UE: „Internationale Zusammenarbeit und Friedenssicherung“
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Bedeutung von Medienkompetenz im Kontext des Unterrichtsfachs Politik und Wirtschaft. Sie analysiert die Herausforderungen und Chancen, die sich durch den zunehmenden Einfluss von Medien auf den Bildungsprozess ergeben.
- Definition und Dimensionen von Medienkompetenz
- Integration von Medienkompetenz in den Unterricht
- Entwicklung von Medienkompetenz als langfristiger Prozess
- Analyse der Rolle von Medien im politischen und gesellschaftlichen Kontext
- Praxisbeispiel: Unterrichtsentwurf zur Vermittlung von Medienkompetenz
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die Relevanz von Medienkompetenz im heutigen Bildungssystem und stellt den Zusammenhang zwischen Medien und politischem Geschehen sowie Schulbildung heraus. Sie diskutiert die Vor- und Nachteile der verstärkten Mediennutzung im Unterricht.
- Medienkompetenz: Dieses Kapitel definiert den Begriff der Medienkompetenz und erläutert die vier Dimensionen nach Dieter Baacke. Es beschreibt die verschiedenen Aspekte von Medienkritik, Medienkunde und Mediennutzung.
- Integration von Medienkompetenz in Politik- und Wirtschaftsunterricht: Das Kapitel beschäftigt sich mit der Integration von Medienkompetenz in den fachlichen Unterricht. Es bezieht sich auf den Lehrplan des Hessischen Kultusministeriums für das Fach Politik und Wirtschaft und diskutiert die Notwendigkeit einer prozessbezogenen Kompetenzentwicklung.
Schlüsselwörter
Medienkompetenz, Medienbildung, Politik und Wirtschaft, Unterricht, Bildung, Mediensozialisation, Medienkritik, Medienkunde, Mediennutzung, Lehrplan, Unterrichtsentwurf.
- Quote paper
- Tim Conrads (Author), 2009, Medienerziehung im Fach Politik und Wirtschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144511