Diese Arbeit soll untersuchen, welche Faktoren bestimmen, welche Musik im Hörfunk gespielt wird und den langen Weg eines Musikstücks bis zu den Radiohörern beschreiben.
Musik ist eines der wichtigsten Elemente eines Hörfunkprogramms. Sie bestimmt das Format eines Senders und legt die Zielgruppe fest. Für Hörer ist sie oft der Grund, das Radiogerät ab zu schalten oder lauter zu stellen. Gleichzeitig macht sie das Medium Radio aber auch zu einem „Begleitmedium“, das keine besondere Aufmerksamkeit benötigt und oft während der Arbeit als Untermalung genutzt wird.
Wie aber wird die Musik, die man tagtäglich im Radio hört, ausgewählt? Wer bestimmt, welche Titel gespielt werden dürfen und sollen und welche nicht? Nach welchen Regeln wird Musik im Radio bereitgestellt, und wie sieht der Arbeitsablauf einer Musikredaktion aus?
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Horfunkproduktion
2.1 Redaktion
2.2 Produktion..
2.3 Moderation und Sendung
3 Die Musikredaktion
4 Das Format
5 Musikforschung und Horertests
5.1 Call-Out Methode
5.2 Auditoriums-Test
5.3 Qualitative Forschungsmethoden
5.4 Mapping-Studien
5.5 Kriterien bei der Titelauswahl für die Musikforschung
6 Fazit und Ausblick
Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Musik ist eines der wichtigsten Elemente eines Hörfunkprogramms. Sie bestimmt das Format eines Senders und legt die Zielgruppe fest. Fiir Hörer ist sie oft der Grund, das R adiogerät ab zu schalten oder lauter zu stellen. Gleichzeitig macht sie das Medium Radio aber auch zu einem „Begleitmedium", das keine besondere Aufmerksamkeit benötigt und oft während der Arbeit als Untermalung genutzt wird.
Wie aber wird die Musik, die man tagtäglich im Radio hört, ausgewählt? Wer bestimmt, welche Titel gespielt werden diirfen und sollen und welche nicht? Nach welchen Regeln wird Musik im Radio bereitgestellt, und wie sieht der Arbeitsablauf einer Musikredaktion aus? Diese Arbeit soll untersuchen, welche Faktoren bestimmen, welche Musik im Hörfunk gespielt wird und den langen Weg eines Musikstiicks bis zu den Radiohörern beschreiben.
2 Hörfunkproduktion
Die Produktion einer Sendung im Hörfunk wird iiberwiegend durch drei Schritte bestimmt: Redaktion, Produktion und Moderation bzw. Sendung1 Kneib beschreibt die einzelnen Arbeitsabläufe nach diesen Schritten sehr ausfiihrlich.2
2.1 Redaktion
Die Arbeit einer Redaktion im Hörfunk wird auch als redaktioneller „Workflow" bezeichnet. Am Anfang dieses Arbeitsprozesses steht stets die Redaktionssitzung, die täglich statt findet und vom Chefredakteur oder dem Chef vom Dienst (CvD) geleitet wird. Auflerdem wohnen der Sitzung Reporter und Redakteure, Vertreter der Musikredaktion, des On-Air Design, der Moderation und des Hörerservice bei. Die Redaktionssitzung ist das zentrale Steuerungselement einer Hörfunkredaktion. Hier wird entschieden, wer iiber welches Thema Beiträge erstellen soll. Hier erhalten also die Redakteure und Reporter ihre Aufträge, O-Töne und sonstige Informationen zu sammeln und daraus einen Beitrag fiir die geplante Radiosendung zu erarbeiten. Auch alle anderen, die an der Produktion einer Sendung beteiligt sind, erfahren hier, auf welche Themen sie sich einstellen miissen. Die Vertreter des On-Air Designs werden mit der Herstellung bestimmter Jingles und Erkennungsmelodien beauftragt, die Musikredaktion erfährt, welche Beiträge mit Musik umrahmt werden miissen und der Hörerservice kann die Erfahrungen und das Feedback zu bereits vorher gesendeten Beiträgen einbringen.
Einen weiteren wichtigen Teil im Arbeitsablauf einer Hörfunkredaktion stellt mittlerweile die sogenannte Content Redaktion dar. Diese gesonderte Redaktion ist oft medien- oder programmiibergreifend fiir eine gesamte Senderfamilie organisiert.
Diese Content- Redaktion ist damit beauftragt, unabhängig von bestimmten Sendungen, Inhalte zu recherchieren und den anderen Redaktionen zur Verfiigung zu stellen. So ist es einem Redakteur beispielsweise möglich, vor der iiblichen Recherche eines Themas, die Content Redaktion zu konsultieren und hier eventuell bereits vorbereitete Inhalte zu finden, auf die er seine Arbeit aufbauen kann. Diese Art Redaktion kann also sehr zu Zeitersparnis bei der Beitragsproduktion beitragen. Zugleich ist es aber auch möglich iiber einen viel längeren Zeitraum Themen zu recherchieren, fiir die ein gewöhnlicher Redakteur gar keine Zeit hätte.
2.2 Produktion
Hat ein Reporter seine Recherche fiir einen Beitrag abgeschlossen, kann er zur Produktion iibergehen. Dank digitaler Produktionstechnik kann in einem modernen Hörfunkstudio, ein Reporter oder Redakteur seine Beiträge fast vollständig alleine produzieren. Nach der Fertigstellung eines Beitrages werden eventuell noch Stichpunkte für die Anmoderation notiert oder das On-Air Design mit der Herstellung eines Jingles zum Beitrag beauftragt. 1st alles fertig gestellt, wird der Beitrag durch den CvD überprüft und schliefIlich frei gegeben. Nach der Freigabe wird der fertige Beitrag in die Sendeabwicklung gegeben. Das bedeutet, dass er zum Abspielen auf Knopfdruck im Studio bereit liegt.
2.3 Moderation und Sendung
1m digitalen Sendebetrieb ist der Moderator während der Sendung in der Lage im sogenannten Selbstfahrerstudio alle Beiträge und ähnliche Teile der Sendung eigenständig auf Knopfdruck zu senden. Dafür wird kein Techniker mehr benötigt. Beim Moderieren und Abspielen der Beiträge hat sich der Moderator einer Sendung an einen strikten Sendeplan zu halten, der von verschiedenen Faktoren wie Tageszeit oder Format bestimmt wird. Gleichzeitig muss der Moderator fähig sein, die Zeit zwischen zwei Musikblöcken zu überbrücken oder beispielsweise 1nterview oder Gesprächsrunden live im Studio zu leiten.
Ein weiterer wichtiger Teil der Vorbereitung, Produktion und Sendung im Radio ist die Musik. Auf die Schritte, die letztendlich zur Sendung von Musiktiteln führen, soll in den folgenden Abschnitten genauer eingegangen werden.
3 Die Musikredaktion
Laut Kneib ist Musik „das im höchstem MafIe formatierte Programmelement"3 SchliefIlich bestimmt sie die Zielgruppe eines Senders und ist für viele Hörer der Grund, einen Sender ein oder ab zu schalten. Für die Auswahl der Musik eines Radioprogramms ist die Musikredaktion verantwortlich. Zugleich muss aber bemerkt werden, dass durch die zunehmende Digitalisierung des Hörfunkbetriebes auch hier die Auswahl fast automatisch und computergesteuert vorgenommen werden kann. Die Aufgabe der Musikredaktion besteht also zunehmend darin, neue Musiktitel zu kategorisieren und in einer Datenbank ab zu legen. Nach Wolling und Füting4 sind hierbei die wichtigsten Merkmale, die zur Einordnung der Musik dienen folgende:
1. Stimmung von Text und Melodie (fröhlich vs. sentimental)
2. Rhythmus- vs. Melodiebetonung (rhythmisch vs. melodiös)
3. Tempo der Lieder (schnell vs. langsam)
4. Klangvolumen der Instrumentierung (sparsam vs. voll)
5. Intensität des Songs (soft vs. hart)
Anhand dieser Merkmale, die Wolling und Füting auch „Musikfarbe" nennen, wird die Musik in der Datenbank der Sender abgelegt und kann von hier aus passend zu Tageszeit und Programm ausgewählt werden.
Nach LaRoche und Buchholz sind gerade diese Einteilungen, die durch einen versierten Musikredakteur erfolgen müssen, „Voraussetzung dafür, dass der Computer später bei der Zusammenstellung der Programme auch den 'richtigen' Titel findet und die Abfolge der einzelnen Titel auch wirklich stimmt, ein Programm ergibt."5 Letztendlich bestimmt also ein Computerprogramm, anhand von Merkmalen, die durch einen Redakteur angegeben wurden, welcher Titel, wann abgespielt wird. Laut LaRoche brauchen die gängigen Anwendungen für die Erstellung eines Musikprogramms für eine ganze Woche ca. 20 Minuten.6
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1 Klimsa, Paul: Produktionssteuerung — Grundlagen der Medienproduktion; in: Scholz, Christian (Hg.): Handbuch Medienmanagement; Springer Verlag, Berlin 2006; S. 609.
2 Kneib, Frank-Georg: Content im Hörfunk; in: Krömker Heidi/Klimsa, Paul: Handbuch Medienproduktion. Produktion von Film, Fernsehen, Hörfunk, Print, Internet, Mobilfunk und Musik; VS Verlag der Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2005; S.323-333.
3 Kneib, Frank-Georg. Wiesbaden 2005. S 329.
4 Wolling, Jens und Füting, Angelika: Musik im Radio zwischen Mainstream und Profil; in: Schramm, Holger: Musik und Medien; Nomos, Baden-Baden 2007; S. 70.
5 LaRoche, Walther von (Hg.): Radio Journalismus. Ein Handbuch für Ausbildung und Praxis im Hörfunk; List, München 2000. S. 283.
6 Ebd., S. 286.
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