Diese Arbeit untersucht die Handlungsfähigkeit der EU als geopolitischer Akteur im Israel-Palästina-Konflikt. Dabei wird zunächst die Rolle der EU als normative Macht betrachtet, gefolgt von einer Analyse der Herausforderungen bei der Findung einer einheitlichen Position innerhalb der EU. Des Weiteren werden die wirtschaftlichen Abhängigkeiten und internationalen Interessenkonflikte betrachtet, die die Handlungsfähigkeit der EU im Konflikt beeinflussen.
Um diese Fragen zu beleuchten, wird der akteurszentrierte Institutionalismus (AZI) als analytisches Rahmenwerk verwendet. Dieser Ansatz ermöglicht es, die tatsächlichen Handlungsmöglichkeiten der EU sowie ihre Außenperspektive als geopolitischer Akteur zu untersuchen.
In Anbetracht der Vielzahl von Faktoren, die die Handlungsfähigkeit der EU im Israel-Palästina-Konflikt beeinflussen, stellt sich die zentrale Frage dieser Arbeit: Ist die EU als geopolitischer Akteur hinreichend handlungsfähig, um eine konstruktive Rolle bei der Lösung dieses Konflikts zu spielen? Durch eine detaillierte Analyse dieser Frage soll herausgearbeitet werden, warum die EU derzeit und möglicherweise auch in Zukunft Schwierigkeiten haben könnte, eine effektive Rolle im Ausgleich der konträren Interessen der Konfliktparteien einzunehmen.
Inhaltsverzeichnis
- A Einleitung
- B Ist die EU hinsichtlich des Israel-Palästina-Konflikts als geopolitischer Akteur hinreichend handlungsfähig?
- I. Die EU als normative Macht
- II. Problem der Findung einer einheitlichen europäischen Position
- III. Die wirtschaftlichen Abhängigkeiten und internationalen Interessenkonflikte
- C Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay analysiert die Handlungsfähigkeit der Europäischen Union (EU) im Hinblick auf den Israel-Palästina-Konflikt. Er hinterfragt, ob die EU als geopolitischer Akteur hinreichend handlungsfähig ist, um eine Lösung des Konflikts zu fördern. Dabei wird der akteurszentrierte Institutionalismus (AZI) als analytisches Framework verwendet, um die ,,Agency" und ,,Actorness" der EU zu untersuchen.
- Die EU als normative Macht und ihre Zurückhaltung beim Einsatz militärischer Mittel.
- Die Schwierigkeiten der EU, eine einheitliche europäische Position im Israel-Palästina-Konflikt zu finden.
- Die unterschiedlichen Perspektiven und Interessen der EU-Mitgliedstaaten im Konflikt.
- Die Rolle von wirtschaftlichen Abhängigkeiten und internationalen Interessenkonflikten.
- Die Herausforderungen für die EU, ihre außenpolitischen Ziele im Nahen Osten zu erreichen.
Zusammenfassung der Kapitel
A Einleitung
Die Einleitung stellt den Israel-Palästina-Konflikt als einen langanhaltenden und komplexen geopolitischen Streit dar, der sowohl regionale als auch globale Herausforderungen und Entscheidungsfragen aufwirft. Die Rolle der EU als geopolitischer Akteur im Konflikt wird beleuchtet, wobei insbesondere die Schwierigkeiten bei der Findung einer einheitlichen europäischen Position hervorgehoben werden.
B Ist die EU hinsichtlich des Israel-Palästina-Konflikts als geopolitischer Akteur hinreichend handlungsfähig?
I. Die EU als normative Macht
Dieses Kapitel untersucht die EU als normative Macht, die sich durch Werte, Prinzipien und politische Überzeugungen auszeichnet. Die Zurückhaltung der EU beim Einsatz militärischer Mittel im Konflikt wird im Kontext ihrer Selbstwahrnehmung als normative Macht beleuchtet. Die EU unterscheidet sich in ihrer außenpolitischen Strategie deutlich von anderen geopolitischen Akteuren wie den USA, die den Einsatz militärischer Mittel weniger kritisch betrachten.
II. Problem der Findung einer einheitlichen europäischen Position
Das zweite Kapitel beleuchtet die Schwierigkeiten der EU, eine einheitliche europäische Position im Israel-Palästina-Konflikt zu finden. Aufgrund der supranationalen und intergouvernementalen Struktur der EU und der unterschiedlichen Perspektiven der Mitgliedstaaten gestaltet sich die Findung einer gemeinsamen Haltung als herausfordernd. Die Komplexität des Konflikts und die historischen und innenpolitischen Hintergründe der Mitgliedstaaten führen zu divergierenden Meinungen und Solidaritätspräferenzen.
- Arbeit zitieren
- Niclas Spanel (Autor:in), 2023, Ist die EU als geopolitischer Akteur im Israel-Palästina-Konflikt ausreichend handlungsfähig? Eine Analyse der EU-Außenpolitik im Vergleich zwischen Selbst- und Außenwahrnehmung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1446444