Der Umstand, dass Thomasin von Zerklaere sein als Anleitung zu gesittetem Denken und Handeln verfasstes Lehrgedicht zum Schutz vor dem Verfall der christlichen Tugenden verfasste, legt eine Gegenüberstellung mit zeitgenössischen Verhaltensratgebern nahe. In der vorliegenden Arbeit wird der Frage nachgegangen, welche Gemeinsamkeiten und Gegensätze sich zwischen dem mittelalterlichen Lehrgedicht "Der Welsche Gast" und dem 2020 in der dritten Auflage erschienenen Verhaltensratgeber "Der große Elmayer" ausfindig machen lassen, um in weiterer Folge den Aktualitätsbezug der mittelhochdeutschen Handlungsanweisungen zu bewerten. Wie ein Blick in die Untersuchungsergebnisse veranschaulicht, handelt es sich bei der Mehrheit der gegenübergestellten Textstellen aus den zugrunde liegenden Verhaltensratgebern – mit Ausnahme von einigen wenigen Gegensätzen – um Gemeinsamkeiten, welche auf einen Aktualitätsbezug des 700 Jahre alten Lehrgedichts hinweisen und demonstrieren, dass die analysierten Verse aus Thomasins Sittenlehre nahezu dieselbe Wirkung erzielen wie zeitgenössische Verhaltensratgeber am Beispiel "Des Großen Elmayers".
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Die Zielgruppe der mittelalterlichen Verhaltenslehre Der Welsche Gast
- 3 Der Welsche Gast im Kontext von zeitgenössischen Verhaltensempfehlungen
- 3.1 Achtsamkeit
- 3.2 Angeberei
- 3.3 Diskretion
- 3.4 Gäste
- 3.5 Tischmanieren
- 4 Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht den Aktualitätsbezug ausgewählter Verse aus Thomasins von Zerklaeres Lehrgedicht „Der Welsche Gast“ durch einen Vergleich mit dem modernen Verhaltensratgeber „Der große Elmayer“. Die Arbeit analysiert Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Handlungsanweisungen beider Werke, um die zeitgenössische Relevanz der mittelalterlichen Verhaltenslehre zu bewerten.
- Die Zielgruppe der mittelalterlichen Verhaltenslehre.
- Vergleich der Handlungsanweisungen in „Der Welsche Gast“ mit denen in „Der große Elmayer“.
- Analyse von Gemeinsamkeiten und Unterschieden in Bezug auf höfisches Benehmen.
- Bewertung des Aktualitätsbezugs der mittelalterlichen Verhaltensregeln.
- Untersuchung der zeitlichen Entwicklung von Benimmregeln.
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung beginnt mit zwei Versen aus „Der Welsche Gast“, die die zentrale These der Arbeit vorwegnehmen: Man sollte nicht untätig sein. Der Autor identifiziert das lyrische Ich mit Thomasin von Zerklaere und untersucht dessen Zielgruppe anhand ausgewählter Textstellen. Es wird die Gegenüberstellung mit dem modernen Verhaltensratgeber „Der große Elmayer“ angekündigt, um den Aktualitätsbezug der mittelalterlichen Verhaltenslehre zu erforschen. Die Arbeit konzentriert sich auf die Verse 141-550 von „Der Welsche Gast“ und formuliert die Forschungsfrage nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen den beiden Werken.
Schlüsselwörter
Der Welsche Gast, Thomasin von Zerklaere, Mittelalterliche Verhaltenslehre, Höfische Etikette, Der große Elmayer, Aktualitätsbezug, Benimmregeln, zeitgenössische Verhaltensempfehlungen, Gemeinsamkeiten, Unterschiede.
Häufig gestellte Fragen zu "Der Welsche Gast": Eine Analyse mittelalterlicher Verhaltenslehre
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht den Aktualitätsbezug ausgewählter Verse aus Thomasins von Zerklaeres Lehrgedicht "Der Welsche Gast" im Vergleich mit dem modernen Verhaltensratgeber "Der große Elmayer". Im Fokus steht die Analyse von Gemeinsamkeiten und Unterschieden in den Handlungsanweisungen beider Werke, um die zeitgenössische Relevanz der mittelalterlichen Verhaltenslehre zu bewerten.
Welche Aspekte von "Der Welsche Gast" werden untersucht?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Verse 141-550 von "Der Welsche Gast" und analysiert verschiedene Themen wie Achtsamkeit, Angeberei, Diskretion, das Verhalten von Gästen und Tischmanieren. Dabei wird die Zielgruppe der mittelalterlichen Verhaltenslehre beleuchtet.
Wie wird der Vergleich mit "Der große Elmayer" durchgeführt?
Die Seminararbeit vergleicht die Handlungsanweisungen in "Der Welsche Gast" mit denen in "Der große Elmayer", um Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Bezug auf höfisches Benehmen aufzuzeigen und den Aktualitätsbezug der mittelalterlichen Verhaltensregeln zu bewerten. Die zeitliche Entwicklung von Benimmregeln wird ebenfalls untersucht.
Welche Forschungsfrage wird gestellt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen zwischen den Verhaltensregeln in "Der Welsche Gast" und "Der große Elmayer"? Die Beantwortung dieser Frage soll Aufschluss über die zeitlose Relevanz mittelalterlicher Verhaltenslehren geben.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Zielgruppe von "Der Welsche Gast", ein Kapitel zum Vergleich mit zeitgenössischen Verhaltensempfehlungen (einschließlich Unterkapitel zu spezifischen Themen wie Achtsamkeit und Tischmanieren), und eine Zusammenfassung. Die Einleitung enthält bereits zwei zentrale Verse aus "Der Welsche Gast" und stellt die Forschungsfrage vor.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Der Welsche Gast, Thomasin von Zerklaere, Mittelalterliche Verhaltenslehre, Höfische Etikette, Der große Elmayer, Aktualitätsbezug, Benimmregeln, zeitgenössische Verhaltensempfehlungen, Gemeinsamkeiten, Unterschiede.
Welche Zielsetzung verfolgt die Seminararbeit?
Die Zielsetzung ist die Untersuchung des Aktualitätsbezugs mittelalterlicher Verhaltenslehre anhand eines Vergleichs zwischen "Der Welsche Gast" und "Der große Elmayer". Es geht darum, Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Handlungsanweisungen zu analysieren und die zeitgenössische Relevanz der mittelalterlichen Verhaltensregeln zu bewerten.
- Arbeit zitieren
- Peter Treitl (Autor:in), 2022, "Der Welsche Gast" gegen "Der große Elmayer". Eine Analyse von mittelalterlicher Sittenlehre und zeitgenössischen Verhaltensempfehlungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1446644