Der Uplift - Total compensation Schweiz Deutschland

Vergleich anhand dreier Modelle


Wissenschaftlicher Aufsatz, 2010

15 Seiten


Leseprobe


Inhalt

Abbildungsverzeichnis

1 Zusammenfassung

2 Die Untersuchung von Einkommensdisparitäten im Einzelnen:
2.1 Mittlerer Einkommensbezieher
2.2 Einkommensbezieher in der oberen Mittelklasse
2.3 Einkommensbezieher Oberklasse

3 Kapitaleinkünftebezieher, Selbstständige und Beamte

4 Implikationen

5 Verbesserungsvorschläge

Zum Autor

Abbildungsverzeichnis

1-1: Uplift-Faktoren Deutschland-Schweiz im Vergleich

2-1: Einkommensvergleich D-CH Mittleres Einkommen

2-2: Einkommensbezieher in der oberen Mittelklasse

2-3: Einkommensvergleich: Hohes Einkommen

3-1: Vergleich Beamter zu Schweizer Staatsangestelltem

1 Zusammenfassung

Momentan ‒ Februar 2010 wird in Deutschland eine heftige Diskussion zum Thema Steuerhinterziehung in der Schweiz geführt.

Anstatt diese Diskussion zu führen, sollte Deutschland langsam aber sicher seine wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ändern und von einer reinen Exportwirtschaft, der alles andere untergeordnet wird, auf eine Wirtschaftsform mit beidem ‒ Export und besserer Eigennutzung von Ressourcen (z.B. im Bereich Landwirtschaft, Tou- rismus etc) zurückkommen und gleichzeitig seine Steuer- und Sozialgesetzgebung reformieren.

Folge einer seit Jahrzehnten komplett verfehlten Politik ist, dass der deutsche Staat hemmungslos die mittleren Einkommen über Gebühr beansprucht und grosse Ein- kommen und natürlich Kapitaleinkünftebezieher vergleichsweise gut wegkommen lässt.

Dafür kann man natürlich dann ein wenig auf ein paar wenige Steuerhinterzieher ein- hacken, die ansonsten in Deutschland übrigens mit nur 25% Steuer auf Kapitalerträ- ge (wenn überhaupt) weg kommen, so wenig also wie kaum in einem anderen Land Europas.

Die Hauptlast der relativen und absoluten Steuer zahlen jedoch angestellte Einkommensbezieher. Hier wird vom Staat abkassiert - und zwar relativ am meisten bei den mittleren und kleineren Einkommen:

Die folgenden Ergebnisse in Kurzform:

- In Deutschland werden die HOECHSTEN EINKOMMEN mit den GERINGSTEN Uplift-Faktoren beaufschlagt, auch wenn letztere weiterhin höher sind als in der Schweiz. Beispiel Akademiker mit 5 Jahren im Job ‒ vergleichbar mit einem sehr guten langdienenden Industriemeister - kostet das 3 ½ Fache seines echten Nettolohns den Arbeitgeber.
- In der Schweiz werden die NIEDRIGSTEN EINKOMMEN mit den GERINGSTEN Uplift-Faktoren beaufschlagt. Hier liegt der Aufschlag bei 1,75 oder anders herum, weil hier eher von ähnlichen Bruttosalären auszugehen ist, bleibt natürlich den Leuten viel mehr in der Tasche.
- Bezieher lediglich von Kapitaleinkünften ‒ oftmals mit höheren Einkünften als typische Arbeitnehmereinkünfte kommen in Deutschland vergleichsweise sehr gut weg.
- Genauso zeigt sich, dass deutsche Beamte ‒ selbst Beamte mit höheren Ein- kommen ‒ sehr gut dastehen und sehr viel von Ihrem Bruttogehalt netto übri- gen haben. Entsprechend ist vergleichsweise wenig Bruttosalär notwendig.

Was sich meistens zeigt ist, dass bei höheren Einkommen aufgrund der Verhand- lungsmacht der Einkommensbezieher eher der Netto-zu Brutto Vergleich dann für das gewünschte Einkommensberechnung herangezogen wird, wohingegen bei unteren die Leute eben schauen müssen wo sie bleiben. Und in Deutschland bleiben sie quasi auf der Strecke.

Hier die Graphik, wie der Upliftfaktor vom Netto IV (also Brutto abzüglich Steuern, Sozialabgaben, Pensionsvorsorgen, Krankenversicherung und Mehrwertsteuer sic!)

zum Vollbrutto, d.h. also Brutto zuzüglich Arbeitgeberanteile für Sozialversicherung und dergleichen (Vollkosten) aussieht.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1-1: Uplift-Faktoren Deutschland-Schweiz im Vergleich

Im Endeffekt kann man sagen, dass die Schere in Deutschland genau umgekehrt zur Schweiz geht, d.h. erstaunlicherweise haben mittlere und Einsteiger-Einkommen in der Schweiz prozentual geringere Aufschläge als höhere Einkommen. Jedoch selbst höchste Einkommen haben in der Schweiz geringere Aufschläge als in Deutschland.

Deutschland hat die Chance dies zu ändern. Vorgeschlagen wird daher, dass

Deutschland diese Themen anpackt und diese Schere kehr, wenn dieses auch mit harten Einschnitten zu Folge ist wie:

- Sozialabgaben auch für hohe Einkommen, d.h. uncapped, gleichzeitig damit eine Verlagerung von Sozialsubventionen aus dem deutschen Bundeshaus- halt (ca. 80 Mia Euro pro Jahr) in die Sozialkassen zurück.
- Geringere Steuern für mittlere und niedrige Einkommen.
- Geringere Mehrwertsteuersätze zur Vermeidung von Schwarzarbeit

2 Die Untersuchung von Einkommensdisparitäten im Einzelnen:

Untersucht wurde nun im Vergleich, um bei Standortvergleichen das Thema Gross Mittel vs. Kleine Einkommen plastisch darzustellen:

- Untersucht wurde dabei, wieviel ein konsumiertes Gut eines Einkunftsbezie- hers (also z.B. Miete, Autofahrten, Essen, Lebenshaltung) über Steuerauf- schläge (MwSt, Einkommensteuer) und Sozialversicherung beaufschlagt wer- den muss, um letztendlich als Arbeitskosten dem Arbeitgeber in Rechnung gestellt wird.
- Die Annahme ist, dass der Arbeitgeber den Arbeitnehmer benötigt und es ihm daher diese Arbeit wert sein muss, bezahlt zu werden.
- Zur Vereinfachung wurde ein gleiches Bruttoeinkommen angenommen. Dies ist weitestgehend jedoch illusorisch und mag lediglich für den Vergleich Mün- chen-Zürich herangezogen werden, jedoch nicht z.B. für eine Migration von Cottbus nach Genf.
- Als Wechselkurs wurde 1 Euro = 1.47 CHF herangezogen.
- Bei Pensionskassenleistungen in der Schweiz wurde ein Minimalwert von 7% abzüglich eines KoordinationsbeitrDJV YRQ &+) µ S D ‒ ein typischer Wert -(Hewitt, 2006) herangezogen.
- Für die Berechnung der Deutschen Steuer wurde mit dem Abgabenrechner(BMF, 2010) modelliert.
- Bei den Steuern wurde ein mittlerer Steuersatz im Kanton Zürich herangezo-gen. Auch hier gibt es von Gemeinde und Kanton Unterschiede, mit Optimierungsmöglichkeiten kann die Steuer deutlich niedriger liegen, z.B. Zug, Schwyz oder Obwalden, gegebenenfalls ‒ z.B. in den Kantonen Wadt, Jura oder Bern auch höher.

2.1 Mittlerer Einkommensbezieher

Ein normaler Einkommensbezieher in Deutschland ‒ z.B. ein guter Akademiker mit ca. 5 Jahren Tätigkeit oder ein guter Industriemeister, ca. 40 Jahre alt ‒ hat einen besonders hohen Uplift vom Netto aufs Brutto, insbesondere wenn er Single ist. Ge- nauer gesagt zahlt sein Arbeitgeber sehr viel Brutto fürs Netto. Und zwar zahlt der Arbeitgeber inkl. Arbeitgeberanteilen der Sozialversicherung mehr als dreimal dafür, dass der Einkommensbezieher sein weniges Netto erählt. Dies wurde nun bei einem Einkommensbezieher von ca. 75'000 Euro gerechnet.

In der Schweiz liegt der Faktor bei 1.75. Das ist zwar auch nicht wenig und immer noch deutlich mehr als der „Zehnte", aber irgendwie vergleichsweise vertretbar. Jedoch auch hier ist die Schweiz weit weg von irgendeiner Art von Steuerparadies, so wie es immer wieder populärwissenschaftlich verlautet wird.

Um es klar zu machen: In der Schweiz bleiben von € 75'000 „Brutto", eigentlich € 85'000, die der Arbeitgeber zu zahlen hat, Netto nach Mehrwertsteuer ca. € 49'000. In Deutschland werden aus diesen € 75'000 „Brutto", für die der Arbeitgeber € 92'000 abdrücken darf, etwas mehr als € 27'000 Euro. Mehr dazu in „2-1: Einkommensvergleich D-CH Mittleres Einkommen".

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2-1: Einkommensvergleich D-CH Mittleres Einkommen

2.2 Einkommensbezieher in der oberen Mittelklasse

Interessant ist es dann bei einem Direktor, sagen wir mal bei 190'000 CHF oder ca. 130'000 Euro. Noch nicht sonderlich viel, aber abzüglich aller Steuern und halbwegs empfohlener Rücklagen bleiben in Deutschland knapp 50'000 Euro, in der Schweiz eben knapp 74'000 Euro. Bei beiden Varianten sind Steuerspareffekte mit Kindern, Häusern etc. noch ausgeblendet, diese können das Bild dann noch verschieben.

Hier ist der Uplift, in der Schweiz dann bei ca. 2.0 in Deutschland jedoch schon mal deutlich unter 3, bei 2.94. Ein Grund ist hier die Kappung von Sozialabgaben. Mehr dazu in „2-2: Einkommensbezieher in der oberen Mittelklasse"

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

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Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Der Uplift - Total compensation Schweiz Deutschland
Untertitel
Vergleich anhand dreier Modelle
Autor
Jahr
2010
Seiten
15
Katalognummer
V144867
ISBN (eBook)
9783640558094
ISBN (Buch)
9783640558506
Dateigröße
646 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Gehaltsbenchmark, Outsourcing, Verlagerung, Sozialabgaben, Steuerquote, Deutschland, Schweiz, Beamte, Modelle, Fair Value
Arbeit zitieren
Dipl.-Ing. Christoph Frhr. von Gamm (Autor:in), 2010, Der Uplift - Total compensation Schweiz Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144867

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