Angelehnt an das skandinavische Vorbild formten sich seit der Jahrtausendwende alternative Betreuungsangebote für Kinder, welche die Natur als Bildungsraum in den Fokus pädagogischer Überlegungen rücken. So versprechen Waldkindergärten einen angemessenen Rahmen für Betreuung, Erziehung und Bildung im Kleinkindalter zu bieten. Im Zuge dieser aktuellen Bestrebungen alternativer Betreuungskonzepte, wie dem Waldkindergarten, ist zu prüfen, inwiefern diese Betreuung in einem natürlichen Raum diverse Entwicklungsbereiche fördern kann. Die Ausarbeitung hat das Ziel, einen Zugang zur pädagogischen Arbeit in Waldkindergärten und zum Potential von Lerngelegenheiten in einer natürlichen Umgebung wie dem Wald darzubieten und damit einen Beitrag zum Forschungsstand in diesem Bereich zu leisten.
Debatten darüber, wie Bildung im frühkindlichen Bereich gestaltet werden kann, prägen schon seit einigen Jahren die Forschungslandschaft der Elementarpädagogik. Im Zentrum steht dabei stets die Frage, wie Kinder optimal auf herausfordernde Entwicklungsschritte, den Schuleintritt und allgemeine, zu bewältigende Lebensphasen vorbereitet werden
können. Die Entwicklung zentraler Entwicklungsbausteine, die Kindern eine Basis für zukünftige Herausforderungen ebnen sollen, werden sehr früh, unter anderem in Kindertagesstätten, angeregt. Neben dem Erwerb sozialer Kompetenzen, grob- und feinmotorischer Fähigkeiten, sollen Kinder dort Werte und Normen entwickeln sowie kognitive Kompetenzen ausbauen und erweitern.
Neben dem allgemeinen Auftrag einer Kindertagesstätte der Erziehung und Betreuung rückt der Bildungsauftrag verstärkt in den letzten zwei Jahrzehnten in den Fokus der Überlegungen. In Anbetracht dieser vorherrschenden Kritik bezüglich unzureichender Qualität von Bildung in der Elementarpädagogik, warnt Fthenakis (2009) vor einem statischen Bild des Kindes und fordert die Reflexion pädagogischer Konzepte und differenzierte Überlegungen der Gestaltung des pädagogischen Alltags.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Theoretischer Rahmen und Forschungsstand
- 2.1 Das Verständnis und Grundlagen Frühkindlicher Bildung
- 2.1.1 Der Bildungsauftrag in Kindertagesstätten
- 2.1.2 Der Bildungsbegriff und die Bedeutung von Bildungsprozessen
- 2.2 Frühkindliche Kognitive Entwicklung
- 2.2.1 Wahrnehmung
- 2.2.2 Kreativität
- 2.2.3 Forschendes Lernen
- 2.2.4 Problemlösendes Denken
- 2.3 Der Waldkindergärten – Die Bedeutung von Naturerfahrungen
- 2.3.1 Ursprung und Begriffsbestimmung
- 2.3.2 Forschungsstand
- 2.3.3 Formale und Non-Formale Bildung
- 2.3.4 Pädagogik im Waldkindergarten
- 2.3.4.1 Der Situationsansatz
- 2.3.4.2 Der Lebenspraktische Ansatz
- 2.4 Zur Bedeutung der Fachkraft-Kind-Interaktion
- 2.4.1 Die pädagogische Fachkraft
- 2.4.2 Pädagogische Kompetenz im Elementarbereich
- 2.4.3 Fachdidaktisches Wissen
- 2.4.4 Lerngelegenheiten
- 3 Methodologischer Rahmen und Empirische Untersuchung
- 3.1 Forschungsleitende Frage und Unterfragen
- 3.2 Methodik und Vorgehensweise
- 3.2.1 Ablauf der Inhaltsanalyse
- 3.2.2 Stichprobenauswahl und Sampling
- 3.2.3 Erhebungsinstrument
- 3.2.3.1 Leitfadengestützte Befragung
- 3.2.3.2 Textvignetten
- 3.2.3.3 Transkription
- 3.2.4 Gütekriterien qualitativer Forschung
- 3.2.5 Auswertung der Untersuchung
- 3.3 Ergebnisse der Untersuchung
- 3.4 Diskussion der Ergebnisse und Limitationen der Untersuchung
- 3.5 Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Masterarbeit analysiert das Potential von Lerngelegenheiten im Waldkindergarten für die frühkindliche kognitive Entwicklung. Sie zielt darauf ab, einen Beitrag zum Forschungsstand in diesem Bereich zu leisten und einen Einblick in die pädagogische Arbeit in Waldkindergärten zu bieten.
- Der Bildungsauftrag von Kindertagesstätten und die Bedeutung von Bildungsprozessen im frühen Kindesalter
- Die Rolle des Waldkindergartens als Lernumgebung und die Förderung der kognitiven Entwicklung von Kindern
- Die Bedeutung von Naturerfahrungen für die Entwicklung von Wahrnehmung, Kreativität, Forschergeist und Problemlösefähigkeiten
- Die Kompetenzen pädagogischer Fachkräfte im Waldkindergarten, um Lerngelegenheiten zu erkennen und zu fördern
- Eine qualitative Untersuchung mittels Textvignetten, um die Perspektiven von pädagogischen Fachkräften im Waldkindergarten zu erforschen
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung - Die Einleitung beleuchtet die aktuelle Debatte über die Gestaltung von Bildung im frühkindlichen Bereich und führt in das Thema der Masterarbeit ein.
- Kapitel 2: Theoretischer Rahmen und Forschungsstand - Dieses Kapitel behandelt die theoretischen Grundlagen der frühkindlichen Bildung und der kognitiven Entwicklung, sowie den Ursprung und die Bedeutung von Waldkindergärten. Es werden relevante Studien und Forschungsansätze vorgestellt.
- Kapitel 3: Methodologischer Rahmen und Empirische Untersuchung - Dieses Kapitel beschreibt die methodische Vorgehensweise der Masterarbeit, inklusive der Forschungsfragen, der Stichprobenauswahl, der verwendeten Erhebungsinstrumente und der Auswertungsmethode.
Schlüsselwörter
Frühkindliche Bildung, Waldkindergarten, Kognitive Entwicklung, Naturerfahrungen, Lerngelegenheiten, Fachkraft-Kind-Interaktion, Qualitative Inhaltsanalyse, Textvignetten.
- Quote paper
- Elena Karl (Author), 2022, Der Wald als kognitiver Anregungsraum. Das Potential von Lerngelegenheiten im Waldkindergarten für die frühkindliche kognitive Entwicklung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1448909