Aristoteles versucht in seiner Schrift „De Anima“ eine wissenschaftliche Analyse über die Seele vorzulegen und die Diskussionen seiner Vorgänger zu einem Abschluss zu bringen. Die Übernahme des systematischen Analysestils, lässt sich im Hinblick auf das Thema dieser Hausarbeit nicht verhindern, vielmehr ist sie notwendig um einen kurzen Einblick darüber zu gewinnen, welchen Begriff Aristoteles von der Seele hat.
Am Anfang der Hausarbeit soll, als kleine Einleitung in die Thematik, aufgezeigt werden, welche allgemeinen Bestimmungen über die Seele in „De Anima“ angeführt werden und wie diese Bestimmungen logisch begründet werden. Zu klären wäre in diesem ersten Abschnitt die Frage, ob die Seele etwas notwendiges für den Körper und warum der Körper auf die Seele angewiesen ist. Entscheidend für die Analyse des Seelenbegriffes bei Aristoteles, ist die Frage nach den Funktionen der Seele und ihrer Reihenfolge im Gefüge der Seelenvermögen. Im laufe der Hausarbeit, wird sich zeigen, von welcher Bedeutung die Analyse der Seelenvermögen für den Körper ist und zu welchem Seelenbegriff man dadurch gelangt. Aus diesen Überlegungen heraus, widmet sich der zweite Teil der Hausarbeit der Frage nach den Seelenvermögen und ihrer Relation zueinander. Hierbei wäre die Frage nach einer eventuellen Hierarchie der Seelenvermögen von grösster Bedeutung.
Um den Rahmen dieser Hausarbeit nicht zu sprengen, ist es zwingend erforderlich, den enormen Inhalt, der in „De Anima“ geboten wird stark einzuschränken. Aus diesem Grund wird sich diese Hausarbeit zwei wichtigen Vermögen widmen, nämlich dem Ernährungsvermögen, als die Grundlage jeglicher lebendiger Existenz, und dem darauf aufbauenden Wahrnehmungsvermögen. Da aber das Wahrnehmungsvermögen der Kern dieser Hausarbeit sein soll, wird sie ausführlicher behandelt werden. Entscheiden sind hier die Fragen nach dem Prozess der Wahrnehmung und einem eventuellen, damit verbundenen Erkenntnisprozesses.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Allgemeine Bestimmungen über die Seele
- Die Seelenvermögen und ihre feste Reihenfolge
- Das Ernährungsvermögen und die Prinzipien der Seele
- Die Wahrnehmung
- Das innere Objekt der Wahrnehmung und die Täuschung der Wahrnehmung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert Aristoteles' Schrift "De Anima" und zielt darauf ab, seine Konzeption der Seele und deren Funktionsweise zu verstehen. Der Fokus liegt auf der Frage, wie Aristoteles den Zusammenhang zwischen Seele und Körper versteht und welche Rolle die verschiedenen Seelenvermögen in diesem Zusammenhang spielen.
- Die Definition der Seele als Substanz des lebendigen Körpers
- Die verschiedenen Seelenvermögen (Ernährungsvermögen, Wahrnehmungsvermögen, örtlich Bewegungsvermögen und denkende Vermögen)
- Die feste Reihenfolge der Seelenvermögen und ihre Abhängigkeit voneinander
- Der Prozess der Wahrnehmung und die Frage nach einem damit verbundenen Erkenntnisprozess
- Die Beziehung zwischen der Seele und den Sinnesorganen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Thematik der Hausarbeit vor und erläutert den Ansatz der systematischen Analyse von Aristoteles' "De Anima". Sie beleuchtet die allgemeinen Bestimmungen der Seele und die Frage nach der Abhängigkeit des Körpers von der Seele.
- Allgemeine Bestimmungen über die Seele: Aristoteles definiert die Seele als die Substanz des lebendigen Körpers im Sinne des Eidos (Form). Er erklärt die Seele als Entelechie des Körpers, also als Vollendung, und unterscheidet zwischen zwei Arten der Vollendung: Vermögen und Tätigkeit.
- Die Seelenvermögen und ihre feste Reihenfolge: In diesem Kapitel untersucht Aristoteles die verschiedenen Seelenvermögen und zeigt, dass sie in einer festen Reihenfolge zueinander stehen. Er beschreibt die Seelenvermögen als Stufenleiter, wobei jedes Vermögen auf dem vorherigen aufbaut. Die Seelenvermögen sind: nährendes, wahrnehmendes, örtlich bewegendes und denkende Vermögen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen in dieser Arbeit sind: Seele, Körper, Substanz, Eidos, Entelechie, Seelenvermögen, Wahrnehmung, Erkenntnis, Sinnesorgane, Aristoteles, De Anima.
- Arbeit zitieren
- Deniz Tekmen (Autor:in), 2005, Die Wahrnehmung in der Aristotelischen Schrift "De Anima", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144897