So alt wie die Menschheit selbst ist, so lange neigen wir dazu, unsere Mitmenschen zu
gruppieren, zu kategorisieren, zu stigmatisieren. Es entstehen Gruppen und Randgruppen,
Menschen sind „in“ oder „out“ und andere entscheiden, ob wir etwas wert sind, der
Gesellschaft dienen, Leistung erbringen, gut oder schlecht sind und behandeln uns
entsprechend. In vielen dieser Kategorien erlangt insbesondere die Schülerschaft der
Förderschule zur individuellen Lebensbewältigung keine besondere Anerkennung und
Wertschätzung von Seiten ihrer Mitmenschen.
Selbstverständlich - das wissen wir in unserer westlichen, zivilisierten Welt - sind all diese
Kategorisierungen relativ zu betrachten und durch einen kurzen Perspektivwechsel leicht auf
den Kopf zu stellen.
Auf der Basis der großen Gemeinsamkeit des „MENSCH-seins“ spielen Individualität und
Identität eine bedeutende Rolle in unserer Gesellschaft. Leider wird geistig behinderten
Menschen aufgrund ihrer verminderten Intelligenz häufig diese individuelle Identität von
vornherein abgesprochen. Dies hat Frustration, Enttäuschung, eine gewisse erlernte
Hilflosigkeit und Auffälligkeiten im sozial-emotionalen Verhalten zur Folge.
Neben der eben kurz dargestellten allgemeinen Brisanz der Thematik „Identitätsbewusstsein“
für geistig behinderte Menschen, möchte ich kurz darstellen, weshalb ich diesen Bereich zum
Gegenstand dieser Hausarbeit machen möchte.
Inhaltsverzeichnis
- A: Theoretischer Teil
- 2. Beschreibung des Personenkreises
- 2.1 Schüler mit einer geistigen Behinderung
- 2.2 Verhaltensstörungen bei Schülern mit geistiger Behinderung
- 2.3 Schüler einer Unterstufe an der Förderschule zur individuellen Lebensbewältigung
- 3. Der Begriff des Identitätsbewusstseins
- 3.1 Definition der Begrifflichkeit
- 3.2 Die Entwicklung des Selbstkonzeptes (Entwicklungspsychologischer Ansatz)
- 3.3 Der Kognitionspsychologische Zugang
- 3.4 Identitätsbewusstsein bei Menschen mit geistiger Behinderung unter dem Schwerpunkt sozial-emotionaler Aspekte
- 4. Handlungsorientierter Unterricht
- 4.1 Die Handlung
- 4.2 Handlungsfähigkeit und handlungsorientierter Unterricht
- 4.3 Die besondere Bedeutung handlungsorientierten Unterrichts im Kontext der Unterrichtseinheit: „Es ist normal, verschieden zu sein!”
- B: Praktischer Teil
- 5. Planung der Unterrichtseinheit „Es ist normal, verschieden zu sein!”
- 5.1 Analyse der Klassensituation
- 5.2 Lernvoraussetzungen der Schüler für die geplante Unterrichtseinheit
- 5.3 Räumliche und zeitliche Bedingungen
- 5.4 Lehr- und Lernziele für die Unterrichtseinheit
- 5.4.1 Grobziele
- 5.4.2 Feinziele
- 5.4.3 Diagnostische Zielstellungen
- 5.5 Curricularer Zusammenhang
- 6. Umsetzung der Unterrichtseinheit „Es ist normal, verschieden zu sein!”
- 6.1 Überblick über die Unterrichtseinheit
- 6.2 Der Sach- und Vermittlungsaspekt
- 6.3 Didaktisch-methodische Analyse
- 6.4 Exemplarische Unterrichtsstunde: „Ich hinterlasse Spuren”
- 6.4.1 Ziele
- 6.4.2 Verlaufsplanung
- 6.4.3 didaktisch-methodische Analyse
- 6.4.4 Reflexion
- 7. Ergebnisdarstellung
- 7.1 Reflexion der Unterrichtseinheit
- 7.2 Beantwortung der zentralen Thesen
- 7.3 Abschließende Gedanken / Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die Anbahnung eines Identitätsbewusstseins bei Schülern mit geistiger Behinderung in einer Unterstufenklasse einer Förderschule. Ziel ist die Beschreibung eines handlungsorientierten Unterrichtsvorhabens, das die Schüler befähigt, ein positives Selbstbild zu entwickeln und Ausgrenzung entgegenzuwirken.
- Entwicklung des Identitätsbewusstseins bei Schülern mit geistiger Behinderung
- Handlungsorientierter Unterricht als Methode zur Förderung des Selbstkonzepts
- Prävention von sozial-emotionalen Schwierigkeiten durch Stärkung des Selbstwertgefühls
- Integration und Inklusion von Schülern mit geistiger Behinderung
- Die Bedeutung von Körpererfahrung und Selbstwahrnehmung für die Identitätsentwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
2. Beschreibung des Personenkreises: Dieses Kapitel charakterisiert die Schüler mit geistiger Behinderung und deren spezifische Herausforderungen, insbesondere Verhaltensauffälligkeiten. Es beleuchtet die Besonderheiten von Schülern in einer Unterstufe an der Förderschule zur individuellen Lebensbewältigung und deren Bedürfnisse im Hinblick auf die Förderung des Identitätsbewusstseins. Der Fokus liegt auf der Beschreibung der Zielgruppe und deren spezifischen Herausforderungen in Bezug auf die Entwicklung eines stabilen Selbstbildes. Es wird deutlich, dass die Schüler aufgrund ihrer Behinderung oft mit Vorurteilen und Ausgrenzung konfrontiert sind und daher eine besondere Unterstützung benötigen.
3. Der Begriff des Identitätsbewusstseins: Das Kapitel definiert den Begriff des Identitätsbewusstseins und beleuchtet dessen Entwicklung aus entwicklungspsychologischer und kognitionspsychologischer Perspektive. Es wird der spezifische Aspekt des Identitätsbewusstseins bei Menschen mit geistiger Behinderung, insbesondere im Hinblick auf sozial-emotionale Aspekte, eingehend untersucht. Die unterschiedlichen theoretischen Ansätze bieten ein fundiertes Verständnis für die Komplexität der Identitätsentwicklung, besonders im Kontext von kognitiven Einschränkungen. Es wird deutlich, wie wichtig die Berücksichtigung dieser Aspekte für eine erfolgreiche pädagogische Intervention ist.
4. Handlungsorientierter Unterricht: Dieses Kapitel beschreibt das Konzept des handlungsorientierten Unterrichts und seine Bedeutung für die Förderung der Handlungsfähigkeit. Es unterstreicht die besondere Relevanz dieser Unterrichtsform im Kontext der geplanten Unterrichtseinheit „Es ist normal, verschieden zu sein!“. Der Fokus liegt auf dem Verständnis von Handlung als Ausgangspunkt für Lernen und Entwicklung. Der handlungsorientierte Ansatz wird als besonders geeignet dargestellt, um Schüler mit geistiger Behinderung aktiv in ihren Lernprozess einzubeziehen und ihr Selbstvertrauen zu stärken. Die Verbindung zwischen Handlung und Identitätsentwicklung wird herausgearbeitet.
5. Planung der Unterrichtseinheit „Es ist normal, verschieden zu sein!”: Dieses Kapitel beschreibt die detaillierte Planung der Unterrichtseinheit, inklusive einer Analyse der Klassensituation, der Lernvoraussetzungen der Schüler, der räumlichen und zeitlichen Bedingungen sowie der definierten Lehr- und Lernziele (Grob- und Feinziele, diagnostische Zielstellungen). Es wird der curriculare Zusammenhang der Unterrichtseinheit erläutert und somit die Einbettung in den bestehenden Lehrplan aufgezeigt. Die umfassende Planung verdeutlicht die sorgfältige Vorbereitung und die Berücksichtigung individueller Bedürfnisse der Schüler.
6. Umsetzung der Unterrichtseinheit „Es ist normal, verschieden zu sein!”: Dieses Kapitel beschreibt die Durchführung der Unterrichtseinheit, inklusive einer didaktisch-methodischen Analyse, und präsentiert eine exemplarische Unterrichtsstunde mit detaillierter Verlaufsplanung, didaktisch-methodischer Analyse und Reflexion. Der Schwerpunkt liegt auf der Beschreibung des didaktischen Vorgehens und der Reflexion der erzieherischen Maßnahmen. Es werden die verschiedenen Phasen der Einheit dargestellt und kritisch reflektiert, um Erkenntnisse für zukünftige pädagogische Interventionen zu gewinnen.
Schlüsselwörter
Identitätsbewusstsein, geistige Behinderung, handlungsorientierter Unterricht, sozial-emotionale Entwicklung, Inklusion, Selbstkonzept, Selbstwertgefühl, Unterrichtseinheit, Förderschule, individuelle Lebensbewältigung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Anbahnung eines Identitätsbewusstseins bei Schülern mit geistiger Behinderung
Was ist der Gegenstand der Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Anbahnung eines Identitätsbewusstseins bei Schülern mit geistiger Behinderung in einer Unterstufenklasse einer Förderschule. Ziel ist die Beschreibung eines handlungsorientierten Unterrichtsvorhabens, das die Schüler befähigt, ein positives Selbstbild zu entwickeln und Ausgrenzung entgegenzuwirken.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entwicklung des Identitätsbewusstseins bei Schülern mit geistiger Behinderung, handlungsorientierten Unterricht als Methode zur Förderung des Selbstkonzepts, Prävention sozial-emotionaler Schwierigkeiten durch Stärkung des Selbstwertgefühls, Integration und Inklusion von Schülern mit geistiger Behinderung sowie die Bedeutung von Körpererfahrung und Selbstwahrnehmung für die Identitätsentwicklung.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit gliedert sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil. Der theoretische Teil umfasst Kapitel zur Beschreibung des Personenkreises (Schüler mit geistiger Behinderung und deren Verhaltensstörungen), zum Begriff des Identitätsbewusstseins (Definition, Entwicklungspsychologie, Kognitionspsychologie und Identitätsbewusstsein bei Menschen mit geistiger Behinderung) und zum handlungsorientierten Unterricht. Der praktische Teil beinhaltet die Planung und Umsetzung der Unterrichtseinheit „Es ist normal, verschieden zu sein!”, inklusive einer exemplarischen Unterrichtsstunde, sowie die Ergebnisdarstellung und Reflexion.
Wie wird der Personenkreis beschrieben?
Kapitel 2 charakterisiert die Schüler mit geistiger Behinderung und deren spezifische Herausforderungen, insbesondere Verhaltensauffälligkeiten. Es beleuchtet die Besonderheiten von Schülern in einer Unterstufe an der Förderschule zur individuellen Lebensbewältigung und deren Bedürfnisse im Hinblick auf die Förderung des Identitätsbewusstseins. Der Fokus liegt auf der Beschreibung der Zielgruppe und deren spezifischen Herausforderungen in Bezug auf die Entwicklung eines stabilen Selbstbildes.
Wie wird der Begriff des Identitätsbewusstseins definiert?
Kapitel 3 definiert den Begriff des Identitätsbewusstseins und beleuchtet dessen Entwicklung aus entwicklungspsychologischer und kognitionspsychologischer Perspektive. Es wird der spezifische Aspekt des Identitätsbewusstseins bei Menschen mit geistiger Behinderung, insbesondere im Hinblick auf sozial-emotionale Aspekte, eingehend untersucht.
Welche Rolle spielt handlungsorientierter Unterricht?
Kapitel 4 beschreibt handlungsorientierten Unterricht und seine Bedeutung für die Förderung der Handlungsfähigkeit. Es unterstreicht die besondere Relevanz dieser Unterrichtsform im Kontext der geplanten Unterrichtseinheit. Der Fokus liegt auf dem Verständnis von Handlung als Ausgangspunkt für Lernen und Entwicklung. Der handlungsorientierte Ansatz wird als besonders geeignet dargestellt, um Schüler mit geistiger Behinderung aktiv in ihren Lernprozess einzubeziehen und ihr Selbstvertrauen zu stärken.
Wie ist die Unterrichtseinheit „Es ist normal, verschieden zu sein!” geplant?
Kapitel 5 beschreibt die detaillierte Planung der Unterrichtseinheit, inklusive Analyse der Klassensituation, Lernvoraussetzungen der Schüler, räumlicher und zeitlicher Bedingungen sowie der definierten Lehr- und Lernziele (Grob- und Feinziele, diagnostische Zielstellungen). Der curriculare Zusammenhang der Unterrichtseinheit wird erläutert.
Wie wurde die Unterrichtseinheit umgesetzt?
Kapitel 6 beschreibt die Durchführung der Unterrichtseinheit, inklusive einer didaktisch-methodischen Analyse, und präsentiert eine exemplarische Unterrichtsstunde mit detaillierter Verlaufsplanung, didaktisch-methodischer Analyse und Reflexion. Der Schwerpunkt liegt auf der Beschreibung des didaktischen Vorgehens und der Reflexion der erzieherischen Maßnahmen.
Welche Ergebnisse werden dargestellt?
Kapitel 7 beinhaltet die Reflexion der Unterrichtseinheit, die Beantwortung der zentralen Thesen und abschließende Gedanken/einen Ausblick.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Identitätsbewusstsein, geistige Behinderung, handlungsorientierter Unterricht, sozial-emotionale Entwicklung, Inklusion, Selbstkonzept, Selbstwertgefühl, Unterrichtseinheit, Förderschule, individuelle Lebensbewältigung.
- Arbeit zitieren
- Katja Schiemann (Autor:in), 2009, Anbahnung eines Identitätsbewusstseins im Rahmen eines handlungsorientierten Unterrichtsvorhabens in einer Unterstufenklasse an einer Schule zur individuellen Lebensbewältigung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144976