In der betrachteten Bachelorarbeit wird die Rolle künstlicher Intelligenz (KI) im Kontext des strafrechtlichen Schuldprinzips erforscht. Dabei wird zunächst die Bedeutung von Schuld im Strafrecht erörtert und die potenzielle Integration von KI in rechtliche Entscheidungsprozesse beleuchtet. Die Arbeit taucht in die juristischen und philosophischen Grundlagen des Schuldprinzips ein, um zu bewerten, inwiefern KI-Systeme in der Lage sind, menschliche Intentionen und Fahrlässigkeit zu erkennen oder nachzuahmen. Es werden zentrale Herausforderungen und ethische Bedenken diskutiert, die mit dem Einsatz von KI in strafrechtlichen Verfahren verbunden sind, insbesondere im Hinblick auf die Zuverlässigkeit, Transparenz und Verantwortlichkeit von KI-Entscheidungen. Anhand von Fallstudien und hypothetischen Szenarien werden die praktischen Implikationen dieser Technologie für das Schuldprinzip untersucht. Abschließend bietet die Arbeit einen Ausblick auf die Zukunft, unterstreicht die Notwendigkeit rechtlicher Anpassungen und fordert weitere Forschung, um die gerechte Integration von KI in das Strafrecht zu gewährleisten. Diese Analyse beleuchtet die komplexen Wechselwirkungen zwischen Technologie und Recht und betont die Bedeutung einer multidisziplinären Herangehensweise für die Entwicklung fairer und effektiver Rechtssysteme.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Künstliche Intelligenz - Eine Begriffserklärung
- Historische Grundlagen
- Semantische Grundlagen
- Der Algorithmus als Instrumentarium der KI
- Maschinelles Lernen
- Strafrechtliche Schuld und Künstliche Intelligenz - eine Orientierung
- Der Diskurs um die Einführung der elektronischen Person
- Das Prinzip der individuellen Schuld im Wandel
- Unionsrechtliche Impulse
- Gesamtfazit
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, ob und gegebenenfalls in welchem Umfang die Nutzer von Systemen künstlicher Intelligenz schuldhaft handeln können. Der Fokus liegt dabei auf der strafrechtlichen Schuld aus der Anwendersicht, und es wird untersucht, inwiefern sich ihre Annahme zukünftig begründen und akzentuieren lassen könnte.
- Die Entwicklung und Bedeutung von künstlicher Intelligenz
- Die strafrechtliche Schuld im Kontext des Einsatzes von künstlicher Intelligenz
- Die Nutzerperspektive und die Frage der Zurechnung von Verantwortung
- Die Bedeutung von Ethik und Nachhaltigkeit im Umgang mit künstlicher Intelligenz
- Die Herausforderungen und Chancen der Weiterentwicklung von künstlicher Intelligenz im Kontext der Rechtswissenschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Problematik des Einsatzes von künstlicher Intelligenz und die damit verbundenen Herausforderungen für das Strafrecht dar. Es wird deutlich, dass der Fortschritt in diesem Bereich mit erheblichen Risiken einhergeht und dass die Frage der Verantwortung für Rechtsgutverletzungen im Kontext von künstlicher Intelligenz besonders relevant ist.
- Das zweite Kapitel widmet sich der Definition des Begriffs "Künstliche Intelligenz". Es werden die historischen Grundlagen, semantischen Grundlagen, das Instrumentarium der KI und die Bedeutung des maschinellen Lernens beleuchtet. Dieses Kapitel soll ein grundlegendes Verständnis der technischen und wissenschaftlichen Grundlagen von KI schaffen.
- Das dritte Kapitel beleuchtet den Diskurs um die Einführung der elektronischen Person sowie den Wandel des Prinzips der individuellen Schuld im Kontext von KI. Es werden auch die relevanten Impulse aus dem Unionsrecht betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schnittstellen zwischen Strafrecht und Künstlicher Intelligenz, insbesondere mit der Frage der Schuld im Zusammenhang mit der Nutzung autonomer Systeme. Zentrale Begriffe sind: strafrechtliche Schuld, Künstliche Intelligenz, Nutzerperspektive, Zurechnung, Verantwortung, Ethik, Nachhaltigkeit, autonome Systeme, Algorithmen, maschinelles Lernen, elektronische Person, Rechtsgutverletzung.
- Arbeit zitieren
- Lennard Heinze (Autor:in), 2023, Die Nutzung künstlicher Intelligenz aus der Perspektive des strafrechtlichen Schuldbegriffs, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1450477