Der Barock ist ein gesamteuropäisches Phänomen und Teil aller Bereiche menschlichen Wirkens: Architektur, Malerei, Religion, Wirtschaft und Literatur. Als Zeitalter des Barock wird in der Regel die Zeit zwischen 1600 und 1720 bezeichnet. Die Barocklyrik ist beeinflusst durch die Todesangst, Gewalt und Zerstörung des Dreißigjährigen Krieges, woraus sich ein Hauptmotiv der Epoche „Memento mori“ – „Gedenke zu sterben“ – ableitet. Die daraus resultierende Vergänglichkeit des Lebens zeigt sich in einem weiteren Motiv: „Vanitas“. Aus der so empfundenen Sinnlosigkeit allen Tuns bildete sich im Gegensatz dazu das Gefühl, das Hier und Jetzt nutzen zu müssen und Vergnügungen zuzulassen: „carpe diem!“ – „Nutze den Tag!“ Die Menschen sollten nicht an die Ewigkeit denken, sondern die Zeit bewusst nutzen, die ihnen auf Erden blieb. Hoffmannswaldau – einer der bedeutendsten Lyriker des Barocks – schrieb bevorzugt Epigramme und Sonette. Diese gewinnen durch die starke Betonung der „Schlusspointe" epigrammatischen Charakter. In den Liebessonetten thematisiert er mit Vorliebe den vanitas - Gedanken und fordert gleichzeitig oftmals zum carpe- diem auf, wofür das Gedicht „Vergänglichkeit der Schönheit" als Beispiel dienen soll. In meiner wissenschaftlichen Arbeit möchte ich das Gedicht „Vergänglichkeit der Schönheit“ von Hoffmannswaldau analysieren. Dazu werde ich die im Sonett vorkommende Antithetik näher beleuchten. Zum einen beschäftige ich mich mit dem Vanitas-Motiv, welches der Autor aufgrund des historischen Hintergrundes wählte. Zum anderen analysiere ich das Liebesmotiv genauer und prüfe, ob Parallelen zwischen dem damaligen Schönheitsideal und der beschriebenen Frau im Gedicht bestehen, um dadurch darzustellen, ob zwischen dem lyrischen Ich und der beschriebenen Frau eine besondere Beziehung vorlag. Außerdem möchte ich noch Bezug zu dem im Gedicht vorkommenden Carpe diem – Gedanken nehmen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Allgemeine Gedichtanalyse
- 3. Motiv des Todes
- 4. Das Liebesmotiv
- 4.1 Das Schönheitsideal im Barock
- 4.2 Vergleich des Schönheitsideals mit der im Gedicht beschriebenen Frau
- 4.3 Das letzte Terzett als Ausdruck unerwiderter Liebe
- 5. Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau's Gedicht "Vergänglichkeit der Schönheit", mit dem Fokus auf die Darstellung des Liebeskonzepts und des Motivs des Todes im Kontext des Barock. Die Analyse beleuchtet die im Sonett verwendete Antithetik und untersucht das Verhältnis zwischen dem dargestellten Schönheitsideal und der beschriebenen Frau. Weiterhin wird der "carpe diem"-Gedanke im Gedicht berücksichtigt.
- Analyse der Antithetik im Gedicht
- Das Vanitas-Motiv und sein historischer Kontext
- Das Liebesmotiv und das damalige Schönheitsideal
- Der "carpe diem"-Gedanke im Gedicht
- Die Bedeutung des Todesmotivs im Barock
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein, indem sie den Barock als gesamteuropäisches Phänomen und die Barocklyrik mit ihren Hauptmotiven "Memento mori" und "Vanitas" im Kontext des Dreißigjährigen Krieges beschreibt. Sie positioniert Hoffmannswaldau als bedeutenden Lyriker des Barocks und kündigt die Analyse seines Gedichts "Vergänglichkeit der Schönheit" an, welche die Antithetik, das Vanitas-Motiv, das Liebesmotiv und den "carpe diem"-Gedanke untersuchen wird. Der Fokus liegt auf der Beziehung zwischen dem lyrischen Ich und der beschriebenen Frau und den Parallelen zum damaligen Schönheitsideal.
2. Allgemeine Gedichtanalyse: Diese Kapitel analysiert die formale Struktur des Sonetts – die Strophen, den Reim und das Metrum (Alexandriner). Es wird die im Gedicht stark ausgeprägte Antithetik hervorgehoben, die die Vergänglichkeit der Schönheit thematisiert. Die ersten beiden Strophen veranschaulichen die physische Vergänglichkeit, während das erste Terzett diese mit der Gleichheit der Menschen nach dem Tod verbindet. Das letzte Terzett konzentriert sich auf das Liebesmotiv und die Beständigkeit des Herzens trotz körperlicher Vergänglichkeit.
3. Motiv des Todes: Dieses Kapitel untersucht die zentrale Rolle des Todesmotivs im Gedicht. Der "bleiche Tod" wird personifiziert und als Auslöser der Vergänglichkeit dargestellt. Der historische Kontext des Dreißigjährigen Krieges wird herangezogen, um die omnipräsente Todesangst im Barock zu beleuchten und Hoffmannswaldau's persönliche Verarbeitung dieser Angst im Gedicht zu interpretieren. Die Beschreibung der Vergänglichkeit konzentriert sich auf weibliche Körpermerkmale, wobei Metaphern wie "warmer Schnee wird werden kalter Sand" die körperliche Auflösung eindrücklich verdeutlichen. Das wiederholte Wort "endlich" wird in seinen unterschiedlichen Bedeutungen (Ende, Sterblichkeit, Erlösung) analysiert. Das Kapitel betont zudem die egalisierende Wirkung des Todes, der alle Menschen – unabhängig von ihrem sozialen Stand – vereint.
Schlüsselwörter
Barocklyrik, Hoffmannswaldau, Vergänglichkeit, Vanitas, Memento mori, Carpe diem, Liebesmotiv, Schönheitsideal, Antithetik, Sonett, Tod, Erlösung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Vergänglichkeit der Schönheit" von Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau
Was ist der Gegenstand dieser Analyse?
Diese Arbeit analysiert das Gedicht "Vergänglichkeit der Schönheit" von Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau. Der Fokus liegt auf der Darstellung des Liebeskonzepts und des Motivs des Todes im Kontext des Barocks. Die Analyse untersucht die im Sonett verwendete Antithetik und das Verhältnis zwischen dem dargestellten Schönheitsideal und der beschriebenen Frau. Der "carpe diem"-Gedanke wird ebenfalls berücksichtigt.
Welche Themen werden im Gedicht behandelt?
Zentrale Themen sind die Vergänglichkeit der Schönheit, das Vanitas-Motiv, das Liebesmotiv, der Tod und der "carpe diem"-Gedanke. Der Dreißigjährige Krieg und die damit verbundene Todesangst bilden den historischen Hintergrund.
Welche Aspekte der Gedichtanalyse werden behandelt?
Die Analyse umfasst die formale Struktur des Sonetts (Strophen, Reim, Metrum), die im Gedicht verwendete Antithetik, die Interpretation des Todesmotivs und seiner Symbolik, die Untersuchung des Liebesmotivs im Kontext des barocken Schönheitsideals und die Rolle des "carpe diem"-Gedankens.
Wie wird das Motiv des Todes dargestellt?
Der "bleiche Tod" wird personifiziert und als Auslöser der Vergänglichkeit dargestellt. Die Vergänglichkeit wird durch Metaphern wie "warmer Schnee wird werden kalter Sand" verdeutlicht. Die egalisierende Wirkung des Todes, der alle Menschen vereint, wird betont. Das wiederholte Wort "endlich" wird in seinen verschiedenen Bedeutungen analysiert.
Wie wird das Liebesmotiv im Gedicht dargestellt?
Das Liebesmotiv wird im letzten Terzett des Sonetts behandelt und steht im Kontrast zur Vergänglichkeit des Körpers. Es wird untersucht, wie sich das Liebeskonzept im Gedicht zum damaligen Schönheitsideal verhält.
Welche Rolle spielt die Antithetik im Gedicht?
Die Antithetik spielt eine zentrale Rolle im Gedicht und verdeutlicht den Kontrast zwischen Schönheit und Vergänglichkeit, Leben und Tod. Die ersten beiden Strophen zeigen die physische Vergänglichkeit, während das erste Terzett diese mit der Gleichheit der Menschen nach dem Tod verbindet.
Welchen historischen Kontext berücksichtigt die Analyse?
Die Analyse berücksichtigt den historischen Kontext des Barocks und des Dreißigjährigen Krieges, um die omnipräsente Todesangst und die Bedeutung des "Memento mori" und "Vanitas"-Motivs zu verstehen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Analyse?
Schlüsselwörter sind: Barocklyrik, Hoffmannswaldau, Vergänglichkeit, Vanitas, Memento mori, Carpe diem, Liebesmotiv, Schönheitsideal, Antithetik, Sonett, Tod, Erlösung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst eine Einleitung, eine allgemeine Gedichtanalyse, eine Analyse des Todesmotivs, eine Analyse des Liebesmotivs (inkl. Unterkapitel zum Schönheitsideal), und ein Schlusswort.
Wo finde ich eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel?
Die Zusammenfassung der einzelnen Kapitel findet sich im Abschnitt "Zusammenfassung der Kapitel" innerhalb des Dokuments.
- Arbeit zitieren
- Katja Christner (Autor:in), 2009, Darlegung des Liebeskonzeptes und des Motiv des Todes in Christian Hoffmann von Hoffmannswaldaus "Vergänglichkeit der Schönheit", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145248