"Augustus teilte die italische Halbinsel in elf große Bezirke (regiones) ein. Welche Absicht dahinter stand, ist heute nicht mehr deutlich erkennbar, denn die Regionen besaßen keine
eigenen Vorsteher mit eigenem bürokratischen Apparat und bildeten somit keine Verwaltungsbezirke mit ständigen Aufgaben."
Doch nicht nur die Absichten, auch die Umstände sind weitestgehend unbekannt; so zum Beispiel der Zeitpunkt dieser augusteiischen Maßname, den H. Nissen 14 n. Chr., D. Kienast
in Anlehnung an R. Thomsen 6 n. Chr. und G. Uggeri/E. Olshausen 12 v. Chr. ansetzen.
Einzig sicher scheint zu sein, dass nach der allgemeinen Verleihung des römischen Bürgerrechtes an alle freien Bürger Italiens erstmals eine Unterscheidung vorgenommen wurde zwischen Italien und dem Rest des Reiches. Durch das Bürgerrecht fand Italien seine Grenzen, jenseits derer Provinz lag.
Ziel dieser Arbeit ist es, aufzuzeigen, wie aus dem Land vieler italischer Stämme verschiedensten Rechtes, d. h. verschiedenster Bindung zu Rom, ein im Rechtssinn einheitliches Bürgergebiet
wurde und worin dessen Vorrang verglichen mit dem provinzialen Rest des Reiches bestand.
Um dies zu realisieren scheint es angebracht, eine geeignete Basis zu schaffen, also zunächst einen Abriss italischer Geschichte, hauptsächlich des Jahrhunderts der Bürgerkriege, zu bieten, um in einem nächsten Schritt den Gegenstand – die Regionen – in einem Überblick vorzustellen.
Zwangsläufig schließt sich die Frage an, welche Kriterien der Einteilung zu Grunde lagen und welche Motive den Veranlasser, Augustus, zu seinem Handeln bewogen haben könnten. Im Anschluss daran sollen die Privilegien der Bewohner Italiens gegenüber Nicht-Inhabern des römischen Bürgerechtes erörtert werden um in einem letzten Kapitel nach der Rolle Augusti in diesem, seinem Italien zu fragen; genauer gesagt nach konkreten, von ihm
veranlassten Maßnahmen. Ein Fazit wird alle Ergebnisse resümieren.
Die Ereignisse in der Stadt Rom, insbesondere deren interne Verwaltungsreformen5 und in dem immer größer werdenden Reich, sind dabei nicht Gegenstand der Betrachtung, im Kern geht es
um das Land Italien, das zur geopolitischen Einheit wurde.
Wie es dazu kam, was es nützte und wie Augustus es nutzte gilt es heraus zu stellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Abriss zur Geschichte Italiens
- Die augusteiischen Regionen
- Die Regionen
- Charakteristika der Einteilung
- Die Motive Augusti
- Die Privilegien Italiens
- Italien und Augustus
- Augusteische Herrschaftsausübung
- Augusteische Aktivität in Italien
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht die Neugliederung Italiens unter Augustus. Sie analysiert die Hintergründe und Auswirkungen der augusteiischen Regionenreform, die die italische Halbinsel in elf große Bezirke unterteilte. Der Fokus liegt auf der Frage, wie aus dem Land vieler italischer Stämme mit unterschiedlichen rechtlichen Bindungen zu Rom ein einheitliches Bürgergebiet entstand.
- Die Entstehung und Entwicklung der augusteiischen Regionen
- Die Motive und Ziele Augusti bei der Einteilung Italiens
- Die Auswirkungen der Regionenreform auf die Verwaltung und das Rechtssystem Italiens
- Die Rolle Augusti bei der Integration Italiens in das römische Reich
- Die Privilegien der italienischen Bürger im Vergleich zu den Bewohnern der Provinzen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die augusteiische Regionenreform als zentralen Punkt der Untersuchung vor und erläutert die Zielsetzung der Hausarbeit.
- Abriss zur Geschichte Italiens: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Geschichte Italiens im 4. und 3. Jahrhundert v. Chr. mit besonderem Augenmerk auf die politische Entwicklung der römischen Macht in Mittelitalien und den Einfluss auf die verschiedenen italischen Stämme. Es werden auch die Bundesgenossenkriege und die Auswirkungen der römischen Bürgerrechtsverleihung auf Italien beleuchtet.
- Die augusteiischen Regionen: In diesem Kapitel werden die Regionen und ihre Eigenschaften detailliert beschrieben. Es werden die Motive Augusti hinter der Einteilung beleuchtet und die Privilegien der Bewohner Italiens im Vergleich zu den Bewohnern der Provinzen erörtert.
- Italien und Augustus: Dieses Kapitel untersucht die augusteiische Herrschaftsausübung in Italien und die konkreten Maßnahmen, die Augustus zur Sicherung und Entwicklung des Landes ergriffen hat.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Augustus, Regionenreform, Italien, römisches Bürgerrecht, Verwaltungsreform, römische Herrschaft, Provinzen, Privilegien, Integration.
- Arbeit zitieren
- Benjamin Nowak (Autor:in), 2006, Die Neugliederung Italiens unter Augustus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145310